Dr. Ingo Froböse

Slackline-Training: Endlich ein gutes Körpergefühl!

Von Prof. Dr. Ingo Froböse
Aktualisiert am 08. Mär. 2023
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Slackline-Training ist ein bisschen wie Radfahren lernen: Erst denkt man, es klappt nie, und auf einmal ist die Balance da. Das Training auf dem Kunstfaserband schult aber nicht nur das Gleichgewicht, sondern alle Tiefenmuskeln – ein Workout, das Körper und Geist fordert!

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Elli Schulte ist nicht nur M.A. Sportwissenschaftlerin, sondern hebelt auf ihrem Lieblingsgerät, der Slackline, alle Regeln der Schwerkraft aus. Mehrfach führte die Absolventin der Sporthochschule Köln die Weltrangliste an. Wenn Elli auf der Slackline Salti springt, in den einarmigen Handstand federt oder sich in den Spagat sinken lässt, sieht das spielend leicht aus. Überzeugen Sie sich selbst:

Wer schon einmal selbst auf einer hin und her wackelnden Slackline stand, weiß: Der Weg hin zu dieser Perfektion und Körperbeherrschung ist verdammt lang und verlangt neben dem nötigen Quäntchen Talent Training, Training und nochmal Training. Doch es müssen keine akrobatischen Tricks sein: Wer lernt, auf der Slackline zu stehen und zu laufen, vielleicht irgendwann kleine Sprünge und Drehungen einbaut, der stärkt alle wichtigen Muskeln des Körpers. „Slacklinen ist ein bisschen wie Fahrradfahren“, sagt Elli Schulte; „Die Bewegungsmuster und das richtige Gefühl müssen sich erst entwickeln. Am Anfang zittern man unkontrolliert, da Nervensystem und Muskulatur erst lernen müssen, mit dem neuen Reiz umzugehen. Doch nach drei, vier Trainingseinheiten lässt die Slackline sich kontrollieren.“

Für den Gleichgewichtssinn ist Slacklinen Gold, zum Beispiel auch als Training für den Alltag oder die betriebene Sportart. Elli Schulte bietet im ASV-Köln Slackline-Kurse für Erwachsene und Ältere an. „Das Ergebnis ist beeindruckend“, sagt die 28-Jährige: „Die Teilnehmer lernen, sich zu fokussieren, und gewinnen neues Selbstvertrauen, wenn sie sich sicher auf der Slackline bewegen. Dazu kommt natürlich das sehr effektive Training, bei dem die Fuß-, Knie- und Hüftgelenke ebenso stabilisiert werden wie die Rumpfmuskulatur. Bei älteren Teilnehmern lässt sich aufgrund der größeren subjektiven Bewegungssicherheit die Sturzangst reduzieren“.

Was auch ältere Menschen beim Slacklinetraining erreichen können, zeigt eindrucksvoll das Beispiel von Günter, Jahrgang 1944, der „mit viel sportlichem Talent“ drei Jahre mit Elli trainiert hat.

Never too old from OPIGEZ on Vimeo.

Körperwahrnehmung, Kraft, Koordination – die Slackline ist ein vielseitiges Trainingsgerät. Abgesehen vom unglaublichen Trainingseffekt der Slackline macht das Balancieren einfach Spaß: „Auf der Slackline schalte ich total ab, fixiere mich nur auf einen Punkt – das ist sehr meditativ“, beschreibt Elli Schulte die Faszination. Sie brauchen nur zwei Bäume, eine Slackline, und schon kann es losgehen. Die wichtigsten Fragen rund um den Trendsport beantworten wir auf der Folgeseite. 

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