Rotwein
Ob zum Essen oder einfach so: Rotwein kommt bei den meisten immer gut an. Und gesund sein soll er außerdem - wobei darüber die Ansichten unterschiedlich sind. Alles Wichtige dazu und zu Rotwein allgemein verrät Ihnen unsere Warenkunde.
Inhaltsverzeichnis
-
Das sollten Sie über Rotwein wissen
- Herkunft
- Saison
- Geschmack
- Sorten
- Unsere liebsten Rotwein-Rezepte
- Wie gesund ist eigentlich Rotwein?
-
Einkaufs- und Küchentipps für Rotwein
- Einkauf
- Lagerung
- Vorbereitung
- Zubereitungstipps für Rotwein
- Wissen zum Mitnehmen
Das sollten Sie über Rotwein wissen
Mag ja sein, dass Wilhelm Busch zu seiner Zeit Recht hatte, als er reimte: "Rotwein ist für alte Knaben eine von den besten Gaben". Aber heute lieben definitiv auch jüngere "Knaben" und natürlich Frauen guten Roten.
Übrigens, eigentlich könnte Rotwein genauso gut Blauwein heißen, denn er wird aus blauen Trauben hergestellt. Weil aber dabei ein roter Rebensaft entsteht, geht der Name natürlich völlig in Ordnung und klingt auch hübscher. Das Rot von Rotwein kann, wie jeder Fan weiß, höchst unterschiedlich ausfallen und je nach Alter des Weins, Kelterung und Rebsorte von fast transparent über tiefrot bis hin zu beinahe schwarz changieren.
Apropos Rebsorte: Über Rotwein gibt es nicht umsonst dicke Wälzer und ganze Seminare, bei denen allein die Rebsorten viele Seiten beziehungsweise Stunden füllen.
Herkunft
An Rotwein labten sich schon die alten Römer und die Griechen der Antike. Heute baut man Rotwein überall dort an, wo blaue Weintrauben wachsen.
Saison
Die Lese (Ernte) für Rotwein findet vom Spätsommer bis weit in den Herbst hinein statt. Die Saison für Rotwein als Getränk ist vor allem im Herbst und Winter.
Geschmack
Rotwein kann je nach Rebsorte und Herkunft sehr unterschiedlich schmecken. Die Palette reicht von fruchtig-mild über sanft und würzig sowie viele weitere Nuancen bis hin zu sehr herb und zusammenziehend.
Sorten
Für den Hausgebrauch reicht es, die wichtigsten Rebsorten zu kennen:
Cabernet Sauvignon: So heißt die Rebsorte, die man unter anderem für Bodeauxweine verwendet. Sie wird oft mit anderen verschnitten (gemischt), es gibt aber zunehmend Rotweine, die ausschließlich aus dieser Traube gekeltert werden.
Merlot: Diese Sorte gewinnt als Rebsorte seit Jahren an Beliebtheit. Vielleicht auch, weil sich aus dieser Traube ein besonders leichter und gerbstoffarmer Rotwein keltern lässt.
Pinot Noir oder auf deutsch Spätburgunder: Diese Rebsorte ist eine der besten und beliebtesten für eher schwere, gerbstoffreiche Burgunder Rotweine.
Sangiovese: Man könnte ihn auch mit "Chiantitraube" übersetzen. Diese Rebsorte ist die klassische und besonders wichtige für italienische Rotweine.
Tempranillo: Diese Sorte ist die traditionell für Riojawein verwendete spanische Rebsorte.
Sowohl Cabernet Sauvignon als auch Merlot und Pinot Noir gehören zu den wichtigsten Rebsorten in den Anbauländern Frankreich, USA und Australien
Unsere liebsten Rotwein-Rezepte
Hier gelangen Sie zu allen Rotwein-Rezepten.
Wie gesund ist eigentlich Rotwein?
Viele Jahre lang konnte man es überall lesen: Rotwein senkt den Blutdruck, entlastet die Blutgefäße und tut darum Herz und Kreislauf gut. Grund für diese immer wieder beschworene Regel war hauptsächlich der in Rotwein besonders reichlich vorkommende Stoff Resveratrol, der ausschließlich in dunklen Trauben steckt. Unter anderem wiesen Wissenschaftler nach, dass Resveratrol entzündungshemmend wirkt und daher zum Beispiel bei chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma das erhöhte Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall senken kann (1). Tatsächlich ist unbestritten, dass der zu den Polyphenolen zählende sekundäre Pflanzenstoff günstige Wirkung haben kann. Andererseits zeigte eine italienische Studie im Chianti, dass der angeblich lebensverlängernde Effekt auf das Herz relativ gesehen werden muss und in der bisher angenommen Form so nicht besteht (2).
Vor allem aber mehren sich in den letzten Jahren die Stimmen von Forschern und Wissenschaftlern, deren Versuche ergeben: Das Resveratrol in Rotwein mag gut sein, aber der Alkoholgehalt ist es nicht. Anders gesagt: Selbst wenn Rotwein einen schützenden Effekt hat, wird er durch den Alkohol wieder aufgehoben. Beispielsweise kann Resveratrol zwar den Blutdruck senken, Alkohol jedoch erhöht ihn generell.
Apropos Alkohol: Gerade Rotwein kann davon ausgesprochen viel enthalten. Je schwerer der Wein, desto mehr Alkohol enthält er. Allein das ist ein Grund dafür, Rotwein in Maßen zu genießen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung setzt ganz klare Regeln: Frauen sollten pro Tag maximal 10 Gramm Alkohol zu sich nehmen, das entspricht etwa 125 Milliliter Rotwein. Männer können sich die doppelte Menge erlauben (3).
Das Fazit lautet also: Rotwein ist keineswegs "Medizin", wie lange behauptet wurde, sondern ein Genussmittel mit bedingt guten Nebenwirkungen. Wer sich ab und zu ein Glas Rozwein gönnt, macht aber nichts falsch.
Es ist zwar richtig, dass bei längerem Erhitzen der Alkohol aus Rotwein verfliegt. Trotzdem sollten Menschen mit einem Alkoholproblem auch beim Kochen auf Rotwein verzichten, denn allein der Geschmack kann zu Rückfällen führen. Auch für Kinder sind mit Rotwein gekochte Gerichte tabu, weil sie sich dadurch viel zu früh an das Alkohol-Aroma gewöhnen können.
Nährwerte von Rotwein pro 100 Gramm | |
---|---|
Kalorien | 68 |
Eiweiß | 0,2 g |
Fett | 0 g |
Kohlenhydrate | 2,4 g |
Ballaststoffe | 0 g |
Einkaufs- und Küchentipps für Rotwein
Einkauf
Wer je auf der Suche nach einem edlen Rotwein zum Verschenken oder zum selbst genießen war, weiß, dass so eine Flasche gut und gern 15 Euro und weit mehr kosten kann. Unter zehn Euro bekommt man keinen guten Tropfen – das ist immer noch die Devise vieler Experten, Weinhändler und Weinkenner.
Aber nicht alle denken so. Es gibt auch Weinkenner und Experten, die preiswerte Rotweine aus den Supermarkt- und Discounterregalen testen, beurteilen und empfehlen (4), (5). Dabei berücksichtigen sie alle bundesweit vertretenen Ketten von Aldi bis Rossmann. Große Jahrgangsweine finden sich hier natürlich nicht, dafür aber erstaunlich viele Schnäppchen, die auch gehobenen Ansprüchen genügen.
Von den Etiketten auf Rotweinflaschen müssen Sie sich gar nicht erst verwirren lassen. Sie sind zwar je nach Land unterschiedlich und nicht einheitlich, aber einer der Supermarktwein-Tester gibt auf seiner Website einen Überblick mit Erklärungen, der auch absoluten Anfängern zu mehr Klarheit verhilft (6).
Lagerung
Rotwein können Sie bis zu zwei Jahre in der Wohnung beziehungsweise bei Zimmertemperatur lagern, in einem höchstens 16 Grad Celsius warmen Keller auch länger. Liegend muss Rotwein nur dann lagern, wenn Sie ihn länger als ein halbes Jahr aufbewahren möchten.
Wein in Flaschen mit Schraubverschluss statt Korken können Sie generell stehend lagern. Übrigens: Schraubverschlüsse bewahren die Qualität gerade bei jungem Rotwein besonders gut und sind daher auch bei hochwertigen Tropfen stark im Kommen.
Schützen Sie Rotwein vor Licht und zu großer Wärme. Das oft übliche Plätzchen neben der Heizung lässt ihn vorzeitig altern. Überhaupt wird Rotwein oft viel zu warm getrunken – er entfaltet sich optimal bei 18 Grad Celsius und sollte darum vor dem Genuss etwa 30 bis 60 Minuten gekühlt werden.
Vorbereitung
Bei altem und wertvollem Rotwein empfehlen viele Weinexperten das Dekantieren. Dabei gießt man den Inhalt der Flasche sehr langsam und behutsam in eine Karaffe um, damit das sogenannte Depot, also der Bodensatz, in der Flasche bleibt und nur der Rotwein übrig bleibt. Das möglichst langsame Gießen verhindert, dass viel Luft an den Wein gelangt, wodurch er "umkippen" und ungenießbar werden könnte.
Bei jungem Rotwein ergibt das allerdings keinen Sinn, denn er hat kein Depot. Trotzdem kann es sich lohnen, ihn einige Zeit vor dem Trinken zu karaffieren, also in eine Karaffe umzufüllen. Allerdings nicht langsam, sondern eher mit Schwung, damit er möglichst viel Luft abbekommt und dadurch an Körper gewinnt. Bei vielen Rotweinen aus dem Super- oder Discountmarkt steht sogar extra auf dem Etikett “vor Genuss karaffieren”.
Zubereitungstipps für Rotwein
Nicht nur die Franzosen und Italiener schätzen Rotwein, außer zum Trinken, auch zum Kochen. Hierzulande gibt es zwar weniger kulinarische Klassiker mit Rotwein, aber immerhin: einer davon ist zweifellos der Sauerbraten, andere sind zum Beispiel Rinderschmorbraten, viele traditionelle Desserts, Punsch und Bowlen.
In alten Kochbüchern wie beispielsweise dem als berühmtestes Kochbuch Deutschlands geltenden Werk von Henriette Davidis aus dem 19. Jahrhundert gibt es sogar viele Rezepte für Süßwasserfisch in Kombination mit Rotwein (7). Wer sich inspirieren lassen möchte, kann die Rezepte und Tipps der berühmten Autorin in der digitalen Ausgabe ihres "Praktischen Kochbuch" online nachlesen (8).
Grundsätzlich gilt als goldene Regel: Am besten eignet sich zum Kochen und Schmoren der Rotwein, den Sie später zum Essen trinken möchten.
Wissen zum Mitnehmen
In Maßen können Sie Rotwein ohne Reue genießen. Mehr als fünf Gläser pro Woche sollten es aber nur im Ausnahmefall sein, sonst werden die gesundheitlich möglicherweise positiven Effekte von Rotwein wieder aufgehoben.