Was können Arnika-Kügelchen wirklich?
Wer kennt sie nicht? Die kleinen weißen Kügelchen, die gegen etliche Beschwerden helfen sollen? In der Homöopathie verwendet man sie bei Schmerzen, Schwellungen oder Entzündungen. Besonders den Arnika-Kügelchen werden viele positive Wirkungen nachgesagt. Doch was sagt die Wissenschaft dazu? EAT SMARTER gibt einen Überblick.
Sie ist der Star unter den homöopathischen Heilmitteln, die natürliche Allzweckwaffe gegen eine Vielzahl von Beschwerden – sogar Johann Wolfgang von Goethe vertraute auf die Wirkung von Arnika. Besonders heute sind die kleinen, weißen Arnika-Kügelchen (auch Globuli genannt) beliebt wie nie. Kommt ihr Wirkstoff doch aus der Natur und ist somit nicht so aggressiv wie die meisten Medikamente aus dem Labor.
Woraus bestehen Arnika-Kügelchen genau?
Die Arnika-Pflanze gehört zu der Familie der Korbblütler, so wie auch Löwenzahn, Ringelblume, Kamille oder Sonnenblume. Die Wirkstoffe der Arzneipflanze des Jahres 2001 sind ätherische Öle, Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe wie zum Beispiel Blütenfarbstoffe) und Sesquiterpenlactone – sie werden aus den Arnika-Blüten gewonnen.
So wird aus der Pflanze ein Medikament: Aus Rohrzucker werden kleine Kügelchen geformt, denen die Arnika-Wirkstoffe stark verdünnt zugesetzt werden.
Was können Arnika-Kügelchen?
Die Arnika-Wirkstoffe sind antibakteriell, hemmen Entzündungen, lindern Schmerzen und wirken desinfizierend. Deswegen können Arnika-Kügelchen einerseits bei Schwellungen, Prellungen und Sportverletzungen helfen, aber auch bei Entzündungen und Insektenstichen.
Arnika in anderen Formen
Arnika gibt es nicht nur als Kügelchen, sondern auch in anderen Formen, wie zum Beispiel als Tee, Salbe oder Tinktur. Verwenden Sie diese aber nur äußerlich, selbst Arnika-Tee sollten Sie nicht trinken. Achtung: Wenn Sie Arnikasalben- oder -tinkturen in die Haut einmassieren, kann es zu allergischen Reaktionen, wie zum Beispiel Rötungen, Juckreiz oder Hautausschläge, kommen.
Wichtig: Geben Sie Arnika-Produkte nie auf offene Wunden. Sonst kann es zu Ekzemen und Bläschenbildung kommen.
Kann ich Arnika selber machen?
Die Wirkstoffe können – wenn man sie falsch dosiert – auch giftig sein. Daher sollten Sie nie versuchen, Arnika selbst herzustellen, weder als Tee, Aufguss oder Tinktur.
Arnika-Kügelchen in der Wissenschaft
Die Wissenschaft ist sich nicht einig: Es gibt Forscher, die sagen, dass Arnika-Kügelchen höchstens wie ein Placebo wirken. Andere Forscher halten dagegen: So haben brasilianische Wissenschaftler herausgefunden, dass Arnika vor oxidativem Stress schützen kann. Dass Arnika außerdem bei Blutergüssen hilft, konnten amerikanische Forscher in dieser Studie zeigen. (bor)
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