Flacher Bauch dank geregelter Verdauung
Oh ja, unsere Verdauung ist immer noch so ein bisschen ein Tabuthema. Ist ja auch kein Wunder – so richtig appetitlich ist das Ganze schließlich nicht, deshalb möchte man lieber nicht im Detail darüber reden. Keine Sorge: Auch ich werde mich jetzt hier nicht in den Einzelheiten irgendwelcher Würstchen-Konsistenzen ergehen. Doch eines ist ja mal klar: wer regelmäßig auf die Toilette kann, dem geht es besser. Denn durch einen Stau im Darm fühlt man sich nicht nur aufgedunsen, es kann auch richtig wehtun (und im schlimmsten Fall krankmachen).
Die Verdauung anregen
Wie gut oder schlecht "es unten flutscht" hat maßgeblich damit zu tun, was wir oben hineinfüllen. Sprich: was wir essen. Manche Lebensmittel regen den Darm zu mehr Bewegung an als andere. Und je mehr sich der Darm bewegt, desto besser wird die Nahrung nach unten weitertransportiert. Grundsätzlich gilt: Je mehr unverdauliche Bestandteile ein Lebensmittel hat, desto mehr regt es die Verdauung an.
Warum das so ist? Alles, was unser Körper nicht verwerten kann, muss er ja wieder los werden. Bei einem weißen Brötchen zum Beispiel, welches aus komplett verdaulicher Stärke besteht, bleibt nach der eigentlichen Verwertung der Nährstoffe (den Kohlenhydraten aus Stärke) im Dünndarm nicht mehr viel übrig.
Da sammeln sich dann so ein paar kleine Reste, aber das reicht vom Volumen her nicht aus, um die Darmmuskulatur richtig kräftig zu motivieren diese Reste weiter zu transportieren. Und je länger das Zeug dann im Darm rum liegt, desto mehr Wasser entzieht der Körper diesen Resten, was es noch schwieriger macht sie wieder los zu werden.
Isst man dagegen ein echtes Vollkornbrötchen, dann wird ein größerer Teil (nämlich die enthaltenen Ballast- und Faserstoffe) gar nicht vom Körper als Nährstoffe aufgenommen. Diese Faserstoffe verbleiben im Darm und ziehen dort Wasser an. Dadurch vergrößert sich noch einmal das Volumen. Dies löst einen Druck auf die Darmwand aus, welche sich als Reaktion zusammenzieht und den Brei weiter Richtung Ausgang schiebt. Eigentlich ein ganz einfaches Prinzip.
Flacher Bauch & mehr Wohlbefinden
Und wer dieses Prinzip verstanden hat, der versteht jetzt auch, dass es Quatsch ist, möglichst wenig oder nur leicht Verdauliches zu essen, wenn man einen flachen Bauch haben beziehungsweise Druck im Unterbauch vermeiden möchte. Das Gegenteil ist der Fall: Nur regelmäßiges Essen mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen führt zu einer regelmäßigen Verdauung. Und das wiederum hält den Bauch schön flach.
"Regelmäßige Verdauung" heißt übrigens nicht, dass man jeden Tag Stuhlgang haben sollte. Das kann so sein, muss aber nicht. Zwischen dreimal am Tag und dreimal in der Woche gilt alles als normal. Dreimal in der Woche bedeutet in etwa jeden zweiten Tag.
Wir essen ja nicht jeden Tag das Gleiche und auch nicht immer die gleiche Menge, insofern ist es völlig logisch, dass die Frequenz schwankt. Aber bei einer ballaststoffreichen Ernährung gibt dir dein Körper deutliche Signale, wenn etwas raus möchte und das solltest du dann möglichst nicht unterdrücken.
Hier eine Liste von Lebensmitteln, die die Verdauung ankurbeln und die du sehr regelmäßig essen solltest:
- Haferflocken, Haferkleie (ggf. Weizenkleie)
- Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Naturreis
- Gemüse, Kartoffeln, Sprossen
- frisches Obst, Beeren
- Erbsen, Bohnen, Linsen
- Nüsse, Kürbiskerne, Leinsamenschrot
Gift für die Verdauung sind dagegen sämtliche Weißmehlprodukte (Toast, helles Brot, Baguette, weiße Brötchen, Croissants, Teilchen, Salzstangen), weißer Reis, Cornflakes sowie Süßigkeiten, Pudding, Chips. Auch Fleisch- und Fischmahlzeiten sollten immer von einer großen Portion Gemüse/Salat begleitet werden.
Ganz wichtig: Wer viele Ballaststoffe isst, muss viel trinken! Denn ansonsten klumpen auch die Ballaststoffe im Darm und dann kommt man von Regen in die Traufe. Auch solltest du dich an faserreiche Kost ganz langsam gewöhnen. Denn die Bakterien im Darm müssen sich erst auf die veränderte Ernährung einstellen und das geht nicht von heute auf Morgen.
Herzlichst,
Dr. Alexa Iwan (Dipl. Ökotrophologin)