Meine persönlichen Superfoods
Irgendwie kommt man am Thema Superfoods ja heutzutage gar nicht mehr vorbei. Ist ja irgendwie auch ein verlockender Gedanke: da gibt’s ein paar Lebensmittel, die sind soooo gesund, dass sie andere Ernährungsfehler wettmachen. Genannt werden dann immer Acaibeeren, Gojibeeren, Chiasamen natürlich und Matcha-Teepulver. Aber auch Algen, Acerola-Kirschen, Granatäpfel und Quinoa zählen dazu. Allen diesen Lebensmitteln ist gemein, dass ihnen ein besonders hoher Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen nachgesagt wird. Soweit so gut – wobei das Gleiche auch für viele heimische Lebensmittel gilt.
Was mich persönlich an diesen exotischen Superfoods immer ein bisschen stört, ist, dass sie oft von sehr weit herkommen (u.a. China, Südamerika) und dass es aufgrund dieser Entfernung so gut wie nicht möglich ist, einzuschätzen, unter welchen Bedingungen sie angebaut wurden (Stichwort: Schadstoffe, Pflanzenschutzmittel, radioaktive Belastung).
Außerdem gefällt mir nicht, mit welchen enormen Marketing-Kampagnen die Superfoods zum Teil bei uns in den Markt gedrückt werden. Da frage ich mich unweigerlich: Wer hat so ein großes Interesse daran, dass wir jetzt alle tagtäglich Chiasamen in unserem Müsli futtern?
Tatsache ist: Es gibt kein Lebensmittel, das allen anderen haushoch überlegen ist, bloß weil es von weit herkommt und wir es hier bislang vielleicht noch nicht kannten. Und es gibt auch kein Lebensmittel, welches durch nichts anderes zu ersetzen wäre. Denn jede Region in dieser Welt bringt ihre eigenen Superfoods hervor.
In diesem Sinne sollten wir das, was hier vor unseren Nasen wächst und gedeiht durchaus mit ein bisschen mehr Respekt und Achtsamkeit betrachten. Ich könnte nämlich wetten, dass sich ein Pulver aus getrocknetem Brokkoli in China oder Südamerika ganz hervorragend als Superfood vermarkten ließe.
Meine persönliche Superfood-Liste sieht so aus:
- Brokkoli, Spinat, Feldsalat, Grünkohl, Rotkohl, Tomaten
- Frische Kräuter, Wildkräuter, Ingwer, Knoblauch
- Blaubeeren, Brombeeren, schwarze und rote Johannisbeeren, Himbeeren
- Äpfel, Orangen, rote Trauben
- Naturjoghurt
- Walnüsse, Mandeln, Kürbiskerne, Leinsamen, Sonnenblumenkerne
- Haferflocken, Vollkornbrot
- Olivenöl, Rapsöl, Butter, Avocados
- Linsen, Bohnen, Erbsen
- Lachs, Makrele, Hering
- Grüner Tee
Und ich versichere Ihnen: Wenn Sie diese Lebensmittel regelmäßig essen, wird es Ihnen an keinerlei Nährstoffen mangeln. Was übrigens nicht heißt, dass ein Quinoa-Salat zur Abwechslung sehr lecker ist ... und natürlich auch gesund.
Herzlichst,
Dr. Alexa Iwan (Dipl. Ökotrophologin)
- Antworten
- Melden