Säure-Basen-Haushalt: Bloß nicht zu sauer werden!
Ist der körpereigene Säure-Basen-Haushalt aus der Balance, fühlen wir uns schnell schlapp und krank. Auch Übergewicht kann ein Zeichen für Übersäuerung sein. Über die Ernährung können Sie das Gleichgewicht gut steuern – so geht's.
Inhaltsverzeichnis
- So wirken saure und basische Lebensmittel
- Säure-Basen-Haushalt: Dick durch Übersäuerung?
- Ernährung für einen guten Säure-Basen-Haushalt
- Die besten Tipps für einen guten Säure-Basen-Haushalt
- Mehr lesen?
- Wissen zum Mitnehmen
Unser Körper ist ein Wunderwerk, liebe EAT SMARTER-Leser. Ich finde die fein austarierten Systeme, die in Summe unseren Organismus bilden, immer wieder faszinierend. Still und leise, im Verborgenen, regeln diese Systeme unser tägliches (Über)leben. Ein Beispiel dafür ist der Säure-Basen-Haushalt des Körpers. Er überwacht permanent den pH-Wert im Blut und sorgt dafür, dass dieser immer zwischen 7,35 und 7,45 liegt.
Ein pH-Wert zwischen 0 und 7 entspricht dem sauren Bereich und zwischen 7 und 14 einem basischen Milieu. Da bereits geringe Abweichungen zu schweren Organschäden führen können, verfügt der Körper über verschiedene Puffersysteme im Blut, dem Stoffwechsel und der Atmung.
So wirken saure und basische Lebensmittel
Einen großen Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt hat die Ernährung: Bei der Verdauung einiger Lebensmittel entstehen Säuren, die neutralisiert werden müssen. So ein Säureüberschuss entsteht allerdings nicht, wenn man saures Obst wie Zitronen ist. Im Gegenteil: Viele Lebensmittel, die sauer schmecken, wirken im Körper basisch, zum Beispiel Obst, Essig und Sauermilchprodukte. Die in ihnen enthaltenen Säuren werden vom Körper zu Kohlendioxid und Wasser umgebaut und teils einfach durch die Atmung ausgeschieden.
Beim Abbau schwefel- und phosphorhaltiger Verbindungen hingegen entstehen sogenannte fixe Säuren, die nicht mit dem Atem ausgeschieden werden. Sie kommen in allen eiweißhaltigen Lebensmitteln vor, vor allem in Fleisch, Fisch und Käse. Diese fixen Säuren müssen vor dem Ausscheiden neutralisiert werden, damit keine Zellen geschädigt werden. Dazu greift der Körper auf basische Substanzen und Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Magnesium zurück. Bei zu viel Säure reichen diese Mineralstoffe jedoch oft nicht aus, um diese großen Mengen an Säure zu neutralisieren. Dann entzieht der Körper den Knochen, den Zähnen, dem Haarboden und anderen Organen wichtige Mineralien, die wiederum dort fehlen und Probleme entstehen lassen.
Bei einer chronischen Übersäuerung nutzt der Organismus zum einen zu viele körpereigene Mineralien, und zum anderen sind die Säuredeponien des Bindegewebes und der Fettzellen mit der Zeit überfüllt. Dann lagern sich die auskristallisierten Rückstände in den Gelenken, Muskeln, Organen und den Blutbahnen ab. Die Folgen dieser beiden Prozesse können verheerend, sein. Erkrankungen wie Osteoporose, Karies, Haarsaufall, Rheuma und Gicht gehören ebenso dazu wie verstopfte Blutgefäße, die Arteriosklerose und Bluthochdruck begünstigen. Für die Bildung von Nieren-, Gallen- und Blasensteinen sind die Säuren ebenfalls mitverantwortlich.
Säure-Basen-Haushalt: Dick durch Übersäuerung?
Ein weiterer Effekt einer zu sauren Ernährung: Der Körper kann nicht alle Säuren ausscheiden und lagert diese im Fett- und Bindegewebe zwischen. So lange der Körper übersäuert ist, klappt es sehr selten mit dem dauerhaften Abnehmen: Die Giftstoffe sind in den Fettzellen sicher eingeschlossen, weshalb der Körper sie vor dem Abbau schützt. Zudem behindern Giftstoffe die Produktion von Hormonen in der Schilddrüse, die für die Fettverbrennung zuständig sind.
Lesen Sie auch: Mit Ernährung den Körper entsäuern – ist das möglich?
Ernährung für einen guten Säure-Basen-Haushalt
Basenbildende Lebensmittel sind vor allem Obst, Gemüse und Kräuter. Säurebildende Lebensmittel sind Fisch, Fleisch, Weißmehlprodukte sowie Produkte, denen zur Haltbarmachung Schwefel beziehungsweise Phosphor zugesetzt wurde. Das sind zum Beispiel Wurstwaren, aber auch Getränke wie Cola. Kaffee und schwarzer Tee sind ebenfalls Säurebildner.
Am gesündesten ist es, sich leicht basenüberschüssig zu ernähren. Dann versorgen Sie Ihren Körper mit allen Mineral-, Vital- und Nährstoffen, die er für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt braucht. Wer jeden Tag frisches Obst und Gemüse – am besten fünf Handvoll – in die Ernährung einbaut, macht schon viel richtig!
Die besten Tipps für einen guten Säure-Basen-Haushalt
- Viel Wasser trinken
- Auf Fruchtsäfte, Eistees und Limos verzichten
- Mindestens drei, am besten fünf Handvoll Obst und Gemüse am Tag
- Kartoffeln als Beilage den Vorzug vor Nudeln geben. Auch „Zoodles“ aus Gemüse sind eine gute Alternative
- Täglich Milchprodukte essen. Sie enthalten Kalzium und Eiweiß, die dem Körper helfen, Säuren zu neutralisieren
- Möglichst wenig Wurst, Fleisch und Fisch essen
- Möglichst wenig Backwaren aus Weißmehl
- Kochsalz sparsam verwenden, denn es drückt den pH-Wert nach unten.
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Wissen zum Mitnehmen
Der Säure-Basen-Haushalt des Körpers wird permanent überwacht und reguliert. Wird der pH-Wert des Blutes zu sauer, so kann dies zu Organschäden führen.
Lebensmittel lassen sich in Säure- und Basenbildner unterscheiden. Je mehr Säurebildner wir aufnehmen, desto schwerer fällt es dem Körper, diese Säuren abzubauen. Im schlimmsten Fall lagert er diese Säuren im Körper an und Krankheiten können die Folge sein. Am gesündesten ist es daher, sich leicht basenüberschüssig zu ernähren. Die wichtigsten Basenbildner sind Obst, Gemüse und Kräuter.
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