So tickt Ihre Stoffwechseluhr
Im Verlauf des Tages und der Nacht verändert sich unser Stoffwechsel fortlaufend. Es gibt Phasen, in denen er Höchstleistungen erzielt und andere, in denen er nicht sehr aktiv ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Biorhythmus seines Stoffwechsels zu kennen und seine Ernährung sowie die Aktivitätsschwerpunkte darauf abzustimmen. Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln ist dem Phänomen auf den Grund gegangen und gibt Tipps zum richtigen Umgang mit der eigenen Stoffwechseluhr.
Jeder Mensch besitzt eine sogenannte Stoffwechseluhr, liebe EAT-SMARTER-Leser. Und genau diese möchte ich Ihnen heute vorstellen. Denn Forscher haben inzwischen herausgefunden: Es ist nicht nur wichtig, was wir essen, sondern auch, wann wir Nahrung zu uns nehmen. Unser Stoffwechsel unterliegt einem eigenen Rhythmus. Es gibt Phasen, in denen er sehr leistungsfähig ist, und andere, in denen die Aktivität eingeschränkt ist.
Besonders effektiv arbeitet unser Stoffwechsel in der Regel zwischen 10 und 12 Uhr am Vormittag und von 17 bis 19 Uhr am Abend. Diese Zeiten sind besonders gut geeignet für ein Muskel- und Ausdauertraining. Nachts hingegen stehen Regeneration und Erholung im Fokus. Unser Stoffwechsel ist in dieser Phase nicht sonderlich aktiv.
Die unterschiedlichen Phasen können sich individuell um ein bis zwei Stunden nach vorne oder nach hinten verschieben – je nachdem, ob Sie eine sogenannte „Lerche“ oder aber eine „Eule“ sind, also eher ein Morgen- oder ein Abendmensch. Abgesehen davon besitzen wir alle eine innere Uhr, die bestimmte Aktivitätsschwerpunkte unseres Stoffwechsels anzeigt. Und aus diesem Grund ist es wichtig, seine Stoffwechseluhr zu kennen und Ernährung und Trainingselemente dementsprechend auszurichten.
Das Frühstück ist Pflicht
Einer der wichtigsten Ratschläge, die ich Ihnen dementsprechend mit auf den Weg gebe, lautet: Frühstücken Sie! Morgens wird die Grundlage für den Stoffwechsel-Rhythmus gelegt. In den ersten 120 Minuten nach dem Aufstehen sind Ihre Hormone bereit, Sie für den Tag zu wappnen. Aus diesem Grund sollten Sie die Zeit nutzen und Ihren Organismus mit Energie versorgen. Das bedeutet: Kohlenhydratreiche Kost und etwas Fett sind durchaus erlaubt. Denn beides brauchen die Zellen, um sich nach einer mehr oder weniger langen Nacht auf den Energiestoffwechsel mit Turbo-Effekt einstellen zu können. Ohne diesen morgendlichen Energiekick bleibt der Stoffwechsel im Leerlauf – und Ihre Leistungsfähigkeit liegt brach.
Verzichten Sie auf Zwischenmahlzeiten
Darüber hinaus sollten Sie es vermeiden, bis zum Mittagessen etwas zu naschen. Vier bis fünf Stunden sind Snacks tabu, damit der Stoffwechsel die Möglichkeit hat, auf der „Autobahn“ Gas zu geben. Andernfalls wäre er mit der Verdauung und Verarbeitung der Zwischenmahlzeiten beschäftigt – und das verhindert eine effektive Wirkung des Stoffwechsels.
Energieschub am Mittag
Nach einem intensiven Vormittag benötigt der Körper dann neue Energie. Viele Nährstoffe sind verbraucht worden, es muss also „nachgetankt“ werden. Außerdem müssen nun Vitalstoffe her, damit der Organismus nicht schlapp macht. Auf den Speiseplan gehören dementsprechend viel Gemüse, Obst, Fleisch (oder Fisch). Ihr Stoffwechsel wird dankbar für diese bunte Vielfalt sein. Von Fast Food und Fertigsnacks hingegen sollten Sie lieber die Finger lassen. Ein kleiner Nachtisch ist jedoch erlaubt. Es muss ja nicht gleich eine Kalorienbombe wie Tiramisu sein. Aber wie wäre es mir einer leichten Creme mit Früchten? Nach der Mahlzeit gilt es dann wieder, vier bis fünf Stunden ohne Zwischenmahlzeiten bis zum Abendessen durchzuhalten!
Abends kaum Kohlenhydrate
Abends sollten Sie schließlich darauf verzichten, energiegeladene Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, denn dies verbessert Ihren Stoffwechsel-Rhythmus und erleichtert das Abnehmen. Nun stehen Erholung und Regeneration auf dem Programm. Und im Hinblick darauf kann der Körper mit Kohlenhydraten nachts schlichtweg nichts anfangen. Er benötigt keine zusätzliche Energie. Vielmehr müssen „Baustoffe“ her – also Eiweiß! Wer keine Lust hat, zu kochen, kann sich einen leckeren Eiweiß-Shake mixen. Und: Essen Sie nicht zu spät, damit der Stoffwechsel bereits früh in der Nacht mit den „Reparaturen“ beginnen kann. Je früher, desto besser – andernfalls zieht sich die Verdauung bis spät in die Nacht hin.
Halten Sie sich an diese einfachen Regeln, so dürfte Ihr Stoffwechsel schon in einigen Wochen wieder deutlich besser funktionieren. Ich weiß: Die Maßnahmen sind nicht immer einfach umzusetzen. Aber wenn Sie sich etwas disziplinieren, werden Sie sich schon bald besser fühlen und auch sichtbare Erfolge erzielen!
Ihr Ingo Froböse
Protokoll: Janina Darm
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