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Gürtelrose erkennen, behandeln und vorbeugen

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 19. Jul. 2022
© Pexels/ Teona Swift
© Pexels/ Teona Swift

In unserer Kindheit haben fast alle von uns die Windpocken durchgemacht und wieder vergessen. Jedoch schlummern die Viren weiterhin im Körper und können Jahrzehnte später wieder aufwachen: Die Rede ist von Gürtelrose. Doch was sind die Anzeichen und was hilft?

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist eine Gürtelrose?
  2. Welche Symptome macht Gürtelrose?
  3. Was ist schlecht bei Gürtelrose?
  4. Gürtelrose-Ernährung zur Vorbeugung
    1. Fünf am Tag
    2. Eisen und Zink
    3. Ausreichend Eiweiß
    4. Gesunde Darmflora
    5. Vitamin D
  5. Wissen zum Mitnehmen

Jeder Mensch, der schon einmal Windpocken hatte, kann an einer Gürtelrose erkranken – ein unangenehmer Hautausschlag mit Rötungen und Bläschen. Bei konkreten Fragen zu dieser Erkrankung, zu Symptomen sowie Untersuchungs- und Behandlungsmethoden können sich TK-Versicherte telefonisch oder online an das TK-ÄrzteZentrum wenden. Hier erhalten Sie an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr eine kompetente Beratung.

Erfahren Sie im Live Smarter-Blog was die Anzeichen für eine Gürtelrose sind, was dagegen hilft und wie eine Gürtelrose-Ernährung zur Vorbeugung aussehen kann.

Was ist eine Gürtelrose?

Gürtelrose ist ein halbseitiger, streifenförmiger, zum Teil stark schmerzender Hautausschlag. Er wird durch sogenannte Varizella-Zoster-Viren ausgelöst. Daher heißt die Erkrankung im Fachjargon auch Herpes Zoster oder einfach nur Zoster. Diesen Keim tragen etwa 95 Prozent der Erwachsenen bereits seit ihrer Kindheit in sich und es ist derselbe Erreger, der die Windpocken verursacht. Wer diese Erkrankung überstanden hat, ist in der Regel ein Leben lang immun und kann sich nicht noch einmal anstecken. 

Die Viren schlummern jedoch weiterhin in den Nervenknoten in der Nähe des Rückenmarks – und das lebenslang. In der Regel trägt das Immunsystem dazu bei, dass die Viren nicht wieder aufwachen. Ist die körpereigene Abwehr aber geschwächt, werden sie wieder aktiv und wandern vom Rückenmark in Richtung Haut, wo der Ausschlag ausbricht.

Häufig sind Menschen über fünfzig Jahre betroffen, denn mit dem höheren Lebensalter nimmt die Schlagkraft des Immunsystems ab. Aber auch Stress, Infektionen oder lokale Hautirritationen, zum Beispiel durch hohe UV-Strahlung im Urlaub, können den Ausbruch einer Gürtelrose begünstigen. Dasselbe gilt für Medikamente oder Grunderkrankungen, die das Immunsystem beeinflussen. Dazu zählt zum Beispiel HIV, chronisch-entzündliche Erkrankungen und Diabetes mellitus. Es kommt aber auch vor, dass junge, gesunde Menschen spontan an Herpes Zoster erkranken.

Merke!
Varizella-Zoster-Viren lösen in der Kindheit Windpocken aus. Ist die Infektion überstanden, ruhen die Erreger lebenslang im Körper, aber bei einer geschwächten Abwehrlage können sie reaktiviert werden und die Gürtelrose verursachen.

Welche Symptome macht Gürtelrose?

Einige Tage bevor sich die Gürtelrose auf der Haut zeigt, fühlen sich viele Betroffene matt und verspüren ein Brennen auf der Haut, das sie nicht recht zuordnen können. Manchmal kommen Juckreiz oder Taubheitsgefühle hinzu. Später taucht der charakteristische Ausschlag auf. Er entwickelt sich meist am Rumpf oder Brustkorb, seltener am Kopf, Arm oder Bein. Er zieht sich streifenförmig über die betroffene Körperstelle – am Rumpf erinnert das dann an einen Gürtel. 

Der Ausschlag beschränkt sich stets auf eine Seite des Körpers, denn die reaktivierten Viren wandern vom Rückenmark einen Nerv entlang bis zu seinem Versorgungsgebiet auf der Haut. Dort bilden sich kleine flüssigkeitsgefüllte Bläschen. Der betroffene Bereich ist gerötet und kann kribbeln, jucken oder schmerzen. Nach fünf bis sieben Tagen trocknen die Bläschen aus, bilden Krusten und heilen ab. 

Auch wenn eine Gürtelrose meist folgenlos ausheilt, holen Sie bei den ersten Anzeichen ärztlichen Rat ein. So können Sie rasch mit der Therapie beginnen. Sie besteht darin, die Viren zu bekämpfen und Schmerzen zu lindern. Damit reduzieren Sie zudem das Risiko für Komplikationen wie eine Post-Zoster-Neuralgie. Dabei halten die Schmerzen in der vormals betroffenen Hautregion noch mehrere Monate bis Jahre an, obwohl der Ausschlag längst abgeklungen ist. Glücklicherweise sind die meisten Menschen in ihrem Leben nur einmal von einer Gürtelrose betroffen. Jedoch nimmt das Risiko, eine Post-Zoster-Neuralgie zu entwickeln, mit dem Alter zu.

Manchmal kommen auch nach dem Arztbesuch noch weitere Fragen auf. Hier können sich TK-Versicherte auf die Beratung des TK-ÄrzteZentrums verlassen, wo Sie jeden Tag und rund um die Uhr die Hilfe von kompetenten Fachärztinnen und Fachärzten in Anspruch nehmen können.

Merke!
Das typische Erscheinungsbild einer Gürtelrose sind flüssigkeitsgefüllte Bläschen, die kribbeln, jucken oder schmerzen. Der Ausschlag tritt üblicherweise einseitig auf und ist örtlich begrenzt. Oft taucht er am Rumpf oder Brustkorb auf.

Was ist schlecht bei Gürtelrose?

Solange die Beschwerden anhalten, trinken Sie keinen Alkohol, rauchen Sie nicht, vermeiden Sie Stress und schonen Sie sich körperlich. Sport, Saunabesuche, Sonnen und andere Aktivitäten sind erst nach vollständiger Genesung wieder erlaubt. Solange die Bläschen noch da sind, ist die Gürtelrose auch ansteckend. Allerdings werden die Viren nicht über Tröpfchen beim Atmen, Husten, Niesen oder Sprechen übertragen, sondern nur der Bläscheninhalt ist infektiös. 

Wer noch keine Windpocken durchgemacht und nicht dagegen geimpft ist, kann sich dann anstecken und erkrankt zunächst an Windpocken. Die Ansteckungsgefahr lässt sich verringern, wenn Sie die Bläschen mit einem Verband abdecken und danach gründlich die Hände waschen. Damit keine Narben zurückbleiben oder sich die Haut nicht entzündet, kratzen Sie die Bläschen keinesfalls auf – auch wenn sie kribbeln. Gegen den Juckreiz kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt spezielle Lösungen, Puder oder Salben verordnen. 

Merke!
Meiden Sie bis zur vollständigen Genesung Alkohol sowie Nikotin und schonen Sie sich. Kratzen Sie die Bläschen nicht auf, damit keine Narben zurückbleiben. Zudem ist der Bläscheninhalt für Menschen ansteckend, die noch keine Windpocken hatten.

Gürtelrose-Ernährung zur Vorbeugung

Ein starkes Immunsystem ist wichtig, um die Wahrscheinlichkeit zu senken, dass die schlummernden Viren wieder aktiv werden. Das können Sie zwar nicht direkt steuern, aber ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Sport, einem guten Stressmanagement und einer ausgewogenen Ernährung kann die Abwehrkräften effektiv unterstützen.

Fünf am Tag

Doch wie kann die Ernährung bei Gürtelrose zur Vorbeugung aussehen? Allgemein sind täglich drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst empfehlenswert. Setzen Sie dabei auf eine große Vielfalt, um möglichst viele unterschiedliche sekundäre Pflanzenstoffe aufzunehmen – diese bringen nicht nur Farbe und Aroma in unser Essen, sondern wirken günstig auf das Immunsystem. Gleichzeitig ist Obst und Gemüse eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin C. Das wasserlösliche Vitamin stärkt bekanntermaßen die Abwehrkräfte und fördert die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung.

Eisen und Zink

Eisen wiederum benötigen die Immunzellen, damit sie ausreifen und optimal arbeiten können. Eine ordentliche Ladung Eisen bringen etwa Amaranth, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Kürbiskerne, Rindfleisch und Spinat mit. Neben diesem Spurenelement ist zudem Zink wichtig, das eine gute Wundheilung gestattet und ebenfalls die Kampftruppe unterstützt. Gute Lieferanten sind Rindfleisch, Hartkäse, Nüsse und Samen, gefolgt von Dinkel, Haferflocken und Hülsenfrüchten.

Ausreichend Eiweiß

Außerdem benötigt der Körper ausreichend Eiweiß, nicht nur für die Muskeln, sondern auch für die Abwehrzellen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen ab 19 Jahren eine Zufuhr von 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht. Ab 65 Jahren schätzt die DGE den Bedarf auf 1,0 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht (1). Bei einer 57 Kilogramm schweren Seniorin wären das täglich 57 Gramm Eiweiß. Diese Menge lässt sich mit einer Käsestulle, einer Portion Fischfilet und einem Schälchen Magerquark erreichen.

Gesunde Darmflora

Was vielen Menschen außerdem nicht bewusst ist: Rund 80 Prozent der Zellen, die Erreger abwehren, sitzen im Darm. Die Darmbakterien helfen dabei, eindringende Keime und Fremdstoffe abzuwehren. Alles, was dem Verdauungssystem guttut, stärkt damit zugleich unser Immunsystem. An dieser Stelle kommen Prä- und Probiotika ins Spiel: Unter Präbiotika fallen Ballaststoffe wie Inulin und Oligofruktose, die etwa in Chicorée und Lauch vorkommen und den Untermietern als Futter dienen. Probiotika wie Kefir, Kimchi, Joghurt und Sauerkraut enthalten selbst lebende Mikroorganismen, die den Darm mit neuen Mitbewohnern bevölkern.

Vitamin D

Ebenfalls darf Vitamin D bei der Gürtelrose-Ernährung nicht unerwähnt bleiben – zwar deckt der Körper seinen Bedarf zu 80–90 Prozent selbst, indem er es in der Haut selbst bildet und speichert. Dafür benötigt er aber UV-Strahlung, die in unseren Breiten in den Wintermonaten nicht ausreicht. Mit der Folge: Über 30 Prozent der Deutschen sind mangelhaft mit Vitamin D versorgt (2). Dabei benötigt der menschliche Organismus es für starke Knochen, Zähne sowie Abwehrkräfte.

Doch einem Vitamin-D-Mangel können Sie vorbeugen, indem Sie sich zwischen März und Oktober Reserven zulegen: Strecken Sie hierfür zwei- bis dreimal pro Woche Gesicht, Hände und Arme für 10–25 Minuten unbedeckt in die Sonne. Außerdem bieten einige Lebensmittel Vitamin D, darunter Butter, Eier, Käse, Wildpilze, fette Seefische wie Forelle, Hering sowie Lachs. Regelmäßig aufgetischt, können Sie 10–20 Prozent des Vitamin-D-Bedarfs über die Ernährung abdecken.

Dennoch kann es für manche Personen sinnvoll sein, ihren Vitamin-D-Bedarf zusätzlich durch Tabletten zu decken. Das betrifft insbesondere Ältere, Dunkelhäutige oder Menschen, die ihre Haut durch Kleidung verhüllen. Holen Sie aber vor der Einnahme ärztlichen Rat ein, denn auch eine Überdosierung ist schädlich.

Merke!
Essen Sie abwechslungsreich und ausgewogen – so tanken sie reichlich sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamin C, Vitamin D, Eisen, Zink sowie Eiweiß. Zusammen mit Präbiotika und Probiotika sorgen sie für ein schlagkräftiges Immunsystem.

Wissen zum Mitnehmen

In der Kindheit verursachen Varizella-Zoster-Viren die Windpocken. Ist die Infektion überstanden, verbleiben die Erreger dann zeitlebens im Körper. In der Regel trägt das Immunsystem dazu bei, dass die Viren nicht wieder aufwachen. Ist es aber geschwächt, etwa durch ein höheres Lebensalter, Infektionen, UV-Strahlung oder Stress, können die Viren wieder aktiv werden und die Gürtelrose (Herpes Zoster) verursachen. 

Typisch ist ein halbseitiger Hautausschlag mit Bläschen, die kribbeln, jucken oder schmerzen. Oft ist der Rumpf oder Brustkorb betroffen. Holen Sie bei ersten Anzeichen ärztlichen Rat ein und Verzichten Sie auf Alkohol, Nikotin und schonen Sie sich, solange die Beschwerden anhalten. Kratzen Sie die Bläschen nicht auf, damit keine Narben zurückbleiben. Zudem ist der Bläscheninhalt für Personen ansteckend, die noch keine Windpocken hatten. 

Um die Körperabwehr zu unterstützen, ist es einen Versuch wert, auf eine Gürtelrose-Ernährung zur Vorbeugung zu setzen. Essen Sie dazu abwechslungsreich und ausgewogen – so tanken sie reichlich sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamin C, Vitamin D, Eisen, Zink sowie Eiweiß. Zusammen mit Präbiotika und Probiotika sorgen sie für ein schlagkräftiges Immunsystem.


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Ich(56) bin erstmalig derzeit aufgrund psychischen Stress an Gürtelrose erkrankt. Evtl. ist es hilfreich, ca. eineinhalb Wochen hatte ich einseitig Rückenschmerzen, die von Tag zu Tag zunahmen und schließlich die Schmerzen schließlich unerträglich bis zur Brustkorbmitte ausstrahlten. Erst nach dieser langen Zeit entstanden dann plötzlich die typischen Bläschen einseitig unterhalb der Brust. Der Impfstoff ist lt. Aussage meines Arztes in Deutschland vergriffen und auch in nächster Zeit nicht zu bekommen. Der Ausschlag ist mittlerweile wieder abgeheilt, jedoch sind die Nervenschmerzen noch derart stark und schmerzvoll, dass ich leider noch immer auf die Höchstdosis an starken Schmerztabletten angewiesen bin. Ich merke, das wird eine längere Sache...
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Liebe(r) emerenz, vielen Dank für Ihren Kommentar, der hoffentlich dabei helfen kann, eine Gürtelrose schneller zu erkennen. Wir wünschen Ihnen eine gute Besserung und gutes Durchhaltevermögen in dieser langwierigen Angelegenheit. Herzliche Grüße, Ihr EAT SMARTER-Team
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