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Isoglucose: Wie gefährlich ist der Billigzucker wirklich?

Von Lina Nagel
Aktualisiert am 02. Dez. 2022
Isoglucose

Isoglucose wird aus Mais- oder Weizenabfällen gewonnen und darf seit Oktober 2017 unbegrenzt in der EU verwendet werden. Verbraucherschützer warnen vor dem billigen Süßungsmittel – zu Recht. So erkennen Sie Isoglucose in Snacks und Getränken.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Warum ist Isoglucose kritisch?
  2. In welchen Lebensmitteln steckt Isoglucose?
  3. Isoglucose: Wissen zum Mitnehmen

Im Oktober 2017 wurde die sogenannte Zuckerquote der EU abgeschafft. Seither ist der innereuropäische Zuckermarkt nicht mehr reguliert und auch Isoglucose darf unbegrenzt eingesetzt werden. In den USA beträgt ihr Marktanteil bereits rund 40 Prozent, und auch in Deutschland erwarten Experten, dass immer mehr Lebensmittel statt mit Zucker aus Rüben mit Isoglucose gesüßt werden.

Denn Isoglucose lässt sich viel schneller und günstiger herstellen als Zucker aus Rüben oder Zuckerrohr. Den Hauptteil der Arbeit machen Enzyme, die dem Mais- oder Weizenextrakt zugesetzt werden. Es entsteht ein Sirup, der aus Glucose und Fructose besteht. Anders als bei der Saccharose aus Zuckerrüben, bei der das Verhältnis von Glucose und Fructose immer 1:1 beträgt, kann das Verhältnis bei Isoglucose in der Produktion variiert werden. Je höher der Fructoseanteil, desto höher die Süßkraft des Sirups.

In den zwei am häufigsten eingesetzten Isoglucose-Varianten beträgt der Fructoseanteil jedoch nur 44 beziehungsweise 52 Prozent, was einen niedrigeren Anteil als bei der Sacharose bedeutet. Daher bewertet das zum Bundesminsterium für Ernährung und Landwirtschaft gehörigen Max-Rubner-Institut die Aufnahme von Isoglucose als nicht schädlicher als die gleiche Menge Saccharose (1). In einem Informationsblatt des Institutes steht: „Isoglukose schadet der Gesundheit des Menschen nicht mehr als andere zugesetzte Zucker.“

Merke!
Isoglucose wird synthetisch aus Mais oder Weizen hergestellt. Der Sirup enthält Glucose und Fructose, wobei der Fructose-Anteil variabel ist. Das unterscheidet Isoglucose von Saccharose, hier beträgt das Verhältnis von Glucose zu Fructose immer 1:1.

Warum ist Isoglucose dennoch kritisch?

Isoglucose herzustellen ist wesentlich günstiger als andere Zuckervarianten am Markt. Der niedrige Preis ermöglicht es Herstellern, ihren Produkten mehr billigen Geschmacksträger zuzusetzen. Je süßer ein Lebensmittel ist, desto mehr gewöhnen wir uns an diesen Geschmack und wollen mehr davon. Daher ist der Vormarsch der billigen Isoglucose kritisch.

Die Studienlage zum gesundheitlichen Effekt des Zuckersirups ist noch nicht sehr ergiebig. Doch zwei Studien mit Mäusen kommen zu interessanten Ergebnissen. Chinesische und US-amerikanische Forscher untersuchten den Effekt von Isoglucose und Saccharose auf Gewichtszunahme und Insulinresistenz. Dafür gaben sie einer Gruppe Mäuse reines Wasser zu trinken, einer anderen Gruppe mit Saccharose und einer weiteren Gruppe mit Isoglucose gesüßtes Wasser (2). Das Ergebnis: Die Mäuse, die das Saccharose-Wasser bekamen, wurden schwerer und lagerten mehr Körperfett an als die Vergleichsgruppen. Bei den Isoglucose-Mäusen hingegen waren die Glucose- und die Insulinkonzentration im Blut erhöht. Das Fazit der Forscher: „Isoglucose und Saccharose wirken sich unterschiedlich auf den Fettstoffwechsel aus: Während Saccharose die Anlagerung von Fett begünstigt, steigert Isoglucose das Risiko für eine Insulinresistenz.“

In einer weiteren Studie wurde ein Zusammenhang zwischen Isoglucose-Aufnahme und dem Aufbau von Fettzellen in der Leber hergestellt (3).

Allerdings sind die Erkenntnisse aus Tierversuchen nur begrenzt auf den Menschen übertragbar, zumal den Tieren die jeweiligen Zuckerarten in sehr hoher Dosierung gegeben wurden. Festzuhalten bleibt: Zugesetzter Zucker in Lebensmitteln – egal ob Saccharose oder Isoglucose – schadet der Gesundheit. Beginnend bei Karies über die Entwicklung von Übergewicht oder Fettleibigkeit bis hin zur Entwicklung einer Diabetes vom Typ 2. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, einen täglichen Zuckerkonsum von 25 Gramm nicht zu überschreiten. Wer viel verarbeitete Lebensmittel sowie süße Getränke zu sich nimmt, wird diesen Wert nahezu täglich überschreiten! Zudem beeinflussen verarbeitete Lebensmittel durch die zugesetzten Aromastoffe, durch Salz und Zucker das natürliche Geschmacksempfinden nachhaltig.

Merke!
Isoglucose ist kritisch zu betrachten, da sie eine sehr billige Art ist, industriell hergestellte Lebensmittel zu aromatisieren. Zudem weisen einige Tierversuche daraiuf hin, dass der Zuckersirup Insulinresistenz sowie eine Fettleber fördern kann.

In welchen Lebensmitteln steckt Isoglucose?

Isoglucose wird als Süßungsmittel in Säften, Limonaden, in Puddings, aber auch in Fertiggerichten eingesetzt. Den Begriff „Isoglucose“ finden Sie für den Sirup jedoch selten auf der Liste der Inhaltsstoffe. Achten Sie daher auf die folgenden Begriffe:

  • Fructose-Glucose-Sirup
  • Glucsose-Fructose-Sirup
  • Maissirup
  • Glucose-Sirup
  • Fructose-Sirup

Je weiter diese Begriffe oben auf der Liste stehen, desto höher ist der Anteil an Isoglucose. Wer diese Produkte links liegen lässt, tut seiner Figur und seiner Gesundheit einen Gefallen.

Merke!
Das Wort "Isoglucose" steht selten in der Liste der Inhaltsstoffe. Im Prinzip sind jedoch alle Inhaltsstoffe, die auf -ose enden, Zucker.

Isoglucose: Wissen zum Mitnehmen

Isoglucose ist ein synthetisch hergestellter Zucker aus Mais oder Weizen. Er ist in der Herstellung günstiger als Zucker aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben. Seit dem Wegfall der Zuckerquote im Oktober 2017 darf Isoglucose in der EU unbegrenzt eingesetzt werden. Verbraucherschützer befürchten, dass durch den günstigen Preis der Isoglucose mehr Zucker bei der Lebensmittelproduktion zum Einsatz kommt.

Isoglucose kann mehr Fructose enthalten als Haushaltszucker. Je höher der Fructosegehalt, desto süßer das Produkt. Fructose wird kritisch gesehen, da sie die Insulinresistenz sowie die Bildung einer Fettleber begünstigen kann. Darüber, ob Isoglucose schädlicher ist als anderer Zucker, gibt es noch keine einige Expertenmeinung. In einigen Tierversuchen ließ sich jedoch ein nachteiliger Effekt auf die Insulin-, die Entzündungs- und die Leberfettwerte feststellen.

Generell gilt die Empfehlung, verarbeitete Lebensmittel und Getränke mit einem hohen Zuckeranteil zu meiden – egal ob Zucker aus Rüben oder aus Mais darin steckt.

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