Die 8 häufigsten Symptome für einen Jodmangel
Jod ist für den Körper ein essenzielles Mineral. Deshalb ist es auch äußerst wichtig, dass ein Jodmangel erkannt wird. Was die häufigsten Symptome sind und mit welchen Nahrungsmitteln Sie Ihren Bedarf decken können, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- Gewichtszunahme
- Müdigkeit und Kraftlosigkeit
- Schwellungen am Hals
- Schuppige und trockene Haut
- Lern- und Merkschwierigkeiten
- Haarausfall
- Starke oder unregelmäßige Menstruationsblutungen
- Probleme während der Schwangerschaft
-
Jodhaltige Nahrungsmittel
- Das sagt unser Experte
- Wissen zum Mitnehmen
Aus dem Mineral, welches häufig in Meeresfrüchten vorkommt, produziert die Schilddrüse Hormone, die das Wachstum kontrollieren, den Stoffwechsel unterstützen und beschädigte Zellen reparieren können.
Oftmals können von einem Jodmangel vor allem schwangere Frauen oder vegetarisch oder vegan lebende Menschen betroffen sein. Auch können Personen aus Teilen Asiens, Neuseeland oder auch europäischen Ländern betroffen sein, da in diesen Ländern sehr wenig Jod im Boden vorhanden ist.
Die Symptome eines Jodmangels sind vielseitig. So kann ein Mangel das Lernen beeinträchtigen, für eine Gewichtszunahme sorgen oder auch für Probleme in der Schwangerschaft verantwortlich sein.
1. Gewichtszunahme
Bei einer unerwarteten Gewichtszunahme kann es sich um ein Anzeichen für Jodmangel handeln, da die Schilddrüse aufgrund des fehlenden Minerals nicht genügend Schilddrüsenhormone bilden kann.
Die Schilddrüsenhormone tragen dazu bei die Stoffwechselgeschwindigkeit zu kontrollieren. Wenn ein niedriger Schilddrüsenhormonspiegel vorliegt, verbrennt der Körper in der Ruhephase weniger Kalorien und es werden mehr Kalorien aus der Nahrung als Fett gespeichert.
Mehr Jod in den Speiseplan zu integrieren kann helfen, den Stoffwechsel anzukurbeln, da der Körper mehr Schilddrüsenhormone produzieren kann.
2. Müdigkeit und Kraftlosigkeit
Die Symptome Schwäche und Müdigkeit gehen bei etwa 80 Prozent der Menschen mit einem niedrigen Schilddrüsenhormonspiegel durch Jodmangel einher (1).
Die Hormone unterstützen den Körper bei der Energiegewinnung. Wenn der Hormonspiegel hingegen niedrig ist, ist auch das Energielevel niedriger, wodurch Betroffene sich schwach fühlen.
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3. Schwellungen am Hals
Bei Schwellungen im Halsbereich handelt es sich um eines der häufigsten Symptome für einen Jodmangel. Der sogenannte Kropf tritt hervor, wenn die Schilddrüse zu groß wird. Die Schilddrüse, die im Bereich des Kehlkopfes sitzt, beginnt Schilddrüsenhormone zu produzieren, sobald sie ein Signal des schilddrüsenstimulierenden Hormons (TSH) empfängt.
Sobald der TSH-Wert im Blut ansteigt, verwendet die Schilddrüse Jod, um Schilddrüsenhormone zu bilden. Wenn allerdings nicht ausreichend Jod im Körper vorhanden ist, kann nicht genügend von dem Schilddrüsenhormon produziert werden.
Um den Jodmangel auszugleichen, versucht die Schilddrüse noch mehr des Hormons zu produzieren, woraufhin die Zellen wachsen und sich vermehren, woraufhin sich letztendlich der Kropf herausbildet.
Durch eine Jodaufnahme kann dieses Symptom meist behandelt werden. Lediglich wenn ein Kropf über einen langen Zeitraum unbehandelt bleibt, kann dies zu langfristigen Schäden an der Schilddrüse führen.
4. Schuppige und trockene Haut
Wenn der Körper nicht ausreichend mit Jod versorgt ist, kann dies wiederum einen niedrigen Schilddrüsenhormonspiegel verursachen. Dies kann dazu führen, dass die Haut trocken und schuppig wird, da die Hautzellen sich nicht mehr in regelmäßigen Abständen regenerieren kann.
Auch sorgen die Schilddrüsenhormone dafür den vom Körper gebildeten Schweiß zu regulieren. Liegt ein Jodmangel und damit einhergehend auch ein niedriger Schilddrüsenhormonspiegel vor, schwitzen Betroffene weniger, wodurch die Haut nicht mehr so feucht gehalten werden kann wie bei einem normalen Schilddrüsenhormonspiegel.
5. Lern- und Merkschwierigkeiten
Ein weiteres Symptom eines Jodmangels ist die Beeinträchtigung der Lern- und Erinnerungsfähigkeit.
Auch hier spielen die Schilddrüsenhormone wieder eine zentrale Rolle, da sie dem Gehirn dabei helfen zu wachsen und sich entwickeln zu können. Durch einen Jodmangel können nicht mehr ausreichend Schilddrüsenhormone gebildet werden, was die Entwicklung des Gehirns hemmen kann.
Studien ergaben, dass der Teil des Gehirns, welcher das Langzeitgedächtnis steuert, der Hippocampus, bei Menschen mit einem niedrigen Schilddrüsenhormonspiegel kleiner zu sein schient (2).
6. Haarausfall
Das Wachstum der Haarfollikel werden durch Schilddrüsenhormone beeinflusst. Ein niedriger Hormonspiegel kann dazu führen, dass die Haarfollikel aufhören sich zu regenerieren. Daraufhin kann es zu Haarausfall kommen, was auch Personen mit Jodmangel betreffen kann.
Wenn Haarausfall aufgrund eines Jodmangels auftritt, kann die entsprechende Versorgung des Körpers mit dem essentiellen Mineral dafür sorgen, dass der Schilddrüsenhormonspiegel sich normalisiert und die Haare aufhören auszufallen.
7. Starke oder unregelmäßige Menstruationsblutungen
Auch eine unregelmäßige oder starke Periode kann die Folge eines Jodmangels sein. Auch dieses Jodmangel Symptom geht wieder mit einem niedrigen Schilddrüsenhormonspiegel einher.
Eine Studie ergab, dass etwa 68 Prozent der Frauen, die eine unregelmäßige Periode haben, auch einen niedrigen Schilddrüsenhormonspiegel aufweisen, wohingegen nur 12 Prozent der gesunden Frauen über Unregelmäßigkeiten berichteten (3).
Ebenso ergaben Forschungen, dass Frauen, die einen niedrigen Schilddrüsenhormonspiegel aufwiesen, häufiger starke Menstruationsblutungen aufwiesen, da der niedrige Hormonspiegel die Signale der Hormone, die am Menstruationszyklus beteiligt sind, negativ beeinträchtigen (4,5).
8. Probleme während der Schwangerschaft
Gerade schwangere Frauen können häufig einen Jodmangel aufweisen. In der Schwangerschaft ist es besonders wichtig, nicht nur den eigenen Bedarf des Minerals zu decken, sondern auch den des Babys. Dies ist auch in der Stillzeit der Fall, da dass Baby Jod durch die Muttermilch aufnimmt.
Eine unzureichende Jodversorgung während der Schwangerschaft und auch in der Stillzeit kann zu Nebenwirkungen für Mutter und Kind führen. Bei Müttern können die oben genannten Symptome eines Jodmangels bzw. auch einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten. Bei Babys hingegen führt ein Jodmangel zu einem verminderten körperlichen Wachstum und auch die Entwicklung des Gehirns kann beeinträchtigt werden.
Jodhaltige Nahrungsmittel
Laut der Deutschen Gesellschaft der Ernährung (DGE) benötigen Erwachsene zwischen 15 und 51 Jahren 200 Mikrogramm Jod und ab dem 51. Lebensjahr 180 Mikrogramm pro Tag. Der Jodbedarf bei schwangeren Frauen liegt bei 230 Mikrogramm und Stillenden bei 260 Mikrogramm pro Tag (6).
Da es nur sehr wenige gute Jodquellen in der Ernährung gibt, ist dies einer der Gründe, weshalb der Jodmangel weltweit verbreitet ist.
Jod kommt unter anderem in folgenden Lebensmitteln in unterschiedlich starker Konzentration vor:
- Algen
- Kabeljau
- Joghurt
- Jodsalz
- Eier
- Thunfisch
- getrocknete Pflaumen
- Fisch
- Schalentiere
- Rindfleisch
- Bohnen
- Milchprodukte
Der beste Weg, um ausreichend Jod zu sich zu nehmen, ist, die Mahlzeiten mit jodiertem Salz zu würzen. Dabei reicht bereits ein halber Teelöffel im Tagesverlauf, um einem Jodmangel vorzubeugen. Bei dem Verdacht auf einen Jodmangel ziehen Sie Ihren Arzt zu Rate, um Ihren Jodgehalt prüfen zu lassen.
Das sagt unser Experte
"Viel mehr als die Art des Salzes ist die konsumierte Menge an Salz entscheidend für unsere Gesundheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt höchstens fünf Gramm Salz pro Tag. Das entspricht weniger als einem Teelöffel pro Tag. Im weltweiten Vergleich nehmen Menschen allerdings fast die doppelte Menge zu sich. Wer die Fünf-Gramm-Marke permanent überschreitet, riskiert laut WHO Bluthochdruck und steigert dadurch sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch für einen Schlaganfall. Würde der Salzkonsum weltweit auf die empfohlene Menge sinken, könnten jährlich 2,5 Millionen Todesfälle verhindert werden, schätzt die Organisation WHO. Da zahlreiche verarbeitete Lebensmittel wie z.B. Fertiggerichte Salz enthalten, ist eine Unterversorgung nicht zu befürchten.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) spricht eine ähnliche Empfehlung aus. Diese rät, maximal sechs Gramm Salz pro Tag."
Wissen zum Mitnehmen
Der Jodbedarf liegt je nach Alter und Umständen bei Erwachsenen zwischen 180 bis 260 Mikrogramm pro Tag. Um einem Mangel vorzubeugen, sollte deshalb Jod einen festen Bestandteil im Speiseplan einnehmen. Am leichtesten umzusetzen ist dies mit der Beigabe von jodiertem Salz zu den Mahlzeiten.
Eine ausreichende Versorgung mit dem Mineral ist deshalb so wichtig, da es sonst zu Beeinträchtigungen und unter Umständen zu Langzeitfolgen kommen kann. Diese können nicht nur äußerlich in Erscheinung treten, sondern auch die Merk- und Lernfähigkeit beeinträchtigen.
Gerade für Schwangere und Stillende ist eine ausreichende Versorgung mit Jod besonders wichtig, da ein Jodmangel nicht nur die Frau, sondern auch das Baby negativ beeinflussen kann.
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