Entsteht eine Lernschwäche durch Alkohol?

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Entsteht eine Lernschwäche durch Alkohol?
Entsteht eine Lernschwäche durch Alkohol?

Spanische Forscher haben festgestellt, dass Studenten, die exzessiv Alkohol trinken, bei Gedächtnistests schlechter abschneiden als ihre mäßig trinkenden Kommilitonen.

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122 Studenten der Universität Santiago de Compostela unterzogen sich Lern- und Gedächtnistests, um herauszufinden, wer schlechtere Ergebnisse erzielt. Dabei wurde zwischen Viel- und Wenig-Trinkern unterschieden. Das Ergebnis der 18- bis 20-jährigen Probanden: Die Komatrinker zeigten eine deutlich Lernschwäche.

Alkohol greift im Gehirn Regionen an, die am Lernen beteiligt sind. Im sogenannten deklarativen Gedächtnis, das zum Langzeitgedächtnis gehört, wird das neu erlernte Wissen gespeichert. Wer nun verstärkt Alkohol trinkt kann neue Informationen schwerer speichern. „Komasaufen steht im Zusammenhang mit einem schlechteren deklarativen Gedächtnis“, erklären die Wissenschaftler ihr Ergebnis in der Fachzeitschrift „Alcoholism: Clinical & Experimental Research“. „Es ist einleuchtend, dass diese Unterschiede im Gedächtnis die akademische Leistung beeinflussen“, so die Schlussfolgerung.

Die Forscher berücksichtigten auch Faktoren wie intellektuelles Niveau, Vorerkrankungen, Drogenkonsum oder Alkoholismus in der Familie. Dennoch blieb der Zusammenhang bestehen. Ob allein Alkohol für die schlechtere Lernleistung verantwortlich ist, ist unklar. Die Forscher gehen davon aus, dass auch andere Faktoren Einfluss nehmen. Dazu gehören zum Beispiel die individuelle Anstrengung des Studenten oder die Anwesenheit in Lehrveranstaltungen der Universität.

Nur wenigen Studenten ist bewusst, welch negativen Folgen exzessiver Alkoholkonsum auf das Gehirn hat, beklagen die Forscher. Denn gerade in dem Alter ist der Hippocampus besonders empfindlich. Der Hippocampus überführt die Inhalte aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis. Dieser Vorgang ist wichtig, um neu Erlerntes auch zu späteren Zeitpunkten wieder abrufen zu können.
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