Eine Woche ohne Kaffee
Eine Woche lang ohne: Die EAT SMARTER-Redakteure verzichteten auf ihren geliebten Kaffee. Was einfach klingt, erwies sich gerade nachmittags als harte Probe – die nicht alle eine ganze Woche durchhielten.
Jetzt erstmal einen Kaffee – wie oft denken wir diese tröstlichen Worte? Egal, ob enger Abgabetermin, der Morgen nach einer zu kurzen Nacht oder einfach der vertrödelte Nachmittag im Café, viele Situationen fühlen sich mit einer Dosis Koffein einfach besser an. Oder ist es eher das Ritual des Kaffeetrinkens, das uns wichtig ist? Wir in der EAT SMARTER-Redaktion haben beschlossen, eine Woche lang auf Kaffee zu verzichten und herauszufinden, welche Rolle der Koffein-Kick in unserem Leben eigentlich spielt. Gerade im Januar, wenn es kalt und grau ist und alle unter Dauermüdigkeit leiden, eine harte Probe. Würde sie uns gelingen?
Montag, erster Tag der Challenge
Die erste Challenge ist bestanden: Ohne Kaffee einigermaßen frisch und pünktlich in der Redaktion zu erscheinen. Als Koffein-Ersatz dienten schwarzer Tee, grüner Tee oder Matcha-Tee. Ich persönlich habe es mit schwarzem Tee versucht – schmeckt mir nicht und ist kein gleichwertiger Ersatz für den schönen Milchkaffee, den ich mir morgens gleich nach dem Aufstehen zubereite.
Redakteurin Isabelle klagt über Kopfschmerzen, wobei nicht klar ist, ob das am Wetter oder dem Verzicht auf die morgendliche Tasse Kaffee liegt.
Nachmittags dann das erste Tief: Grafiker Dierk, der nicht an der Challenge teilnimmt, trägt einen verführerisch duftenden Becher Latte Macchiato durch den Raum. SEO-Managerin Janike, die den ganzen Tag tapfer grünen Tee getrunken hat, berichtet: "Als Dierk mit seinem Kaffee an mir vorbei gezogen ist, da dachte ich, dass ich noch niemals einen so leckeren Kaffee gerochen hatte!" Auch Social Media Managerin Annemarie sagt: "Der Duft ist doch mit das Schönste am Kaffee."
Abends um 21 Uhr auf dem Sofa eingeschlafen.
Dienstag, zweiter Tag der Challenge
Ich erwache nach eigentlich tiefem und erholsamem Schlaf mit dröhnenden Kopfschmerzen. Den schwarzen Tee spare ich mir heute und greife gleich zu Kräutertee. Die 10 Minuten auf dem Rad zur Arbeit sind viel anstrengender als sonst. Genervt und abgeschlafft komme ich bei der Arbeit an.
"Obwohl ich nur morgens eine Tasse Kaffee trinke, fällt es mir erstaunlich schwer, darauf zu verzichten", sagt Redakteurin Isabelle; "gehört irgendwie doch zum Frühstück dazu." Objektleiter Martin geht es ähnlich, obwohl er morgens Schwarztee und über den Tag verteilt ein bis zwei Tassen Matcha-Tee trinkt. Andere Kollegen sind erstaunlich wach und frisch. Online-Redakteurin Jessica trinkt ohnehin nur nachmittags einen Kaffee, "für den Geschmack". Ihr fällt der Verzicht leicht, ebenso Online-Projektmanager Viktor.
Mittwoch, dritter Tag der Challenge
Immer noch Kopfschmerzen. Der Weg zur Arbeit zieht sich wie Gummi. Janike ist krank, ein grippaler Infekt. Schon am Nachmittag vorher war sie schlapp und fröstelte. "Ob das irgendwie mit dem Kaffee/Grün-Tee-Verzicht zusammenhing oder der aufkommende grippale Infekt war, kann ich nicht sagen. Eventuell kam der grippale Infekt aufgrund des Verzichts? Ich habe keine Ahnung."
Ich sitze vor einem Text und habe nur Watte im Kopf. Am Nachmittag knicke ich ein und mache mir einen Espresso. Die Kopfschmerzen sind wie weggeblasen, die Arbeit geht leichter von der Hand. Klarer Fall von Kaffeesucht. Sonderlich konsequent ist das nicht, aber es ging einfach nicht. Vielleicht probiere ich es noch einmal im Sommer, wenn die Lebensgeister durch die Sonne geweckt werden.
Durch Kaffee-Entzug Kopfschmerzen zu bekommen, ist übrigens gar nicht so ungewöhnlich, sagt Prof. Dr. Arne May vom Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf: "Bei wahren Koffein-Junkies kann auch das Fehlen von Koffein Kopfschmerzen auslösen".
Freitag, fünfter Tag der Challenge
Das kaffeefreie Leben fängt an, sich normal anzufühlen (zumindest bei den Kollegen), obwohl gerade zum Ende der Woche ein Energie-Kick eigentlich besonders gut tut. "Insgesamt fällt es mir leichter als gedacht, auf Kaffee zu verzichten", sagt Objektleiter Martin.
In der Küche fährt der Wasserkoch Extraschichten, um Tee zuzubereiten. Ein Gutes hat der Kaffeeverzicht auf jeden Fall: Alle nehmen insgesamt mehr Flüssigkeit zu sich.
Das Wochenende steht vor der Tür, ausschlafen – da sollte der Verzicht auf Koffein doch leicht fallen. "Solange kein Kaffeeklatsch bei Familie oder Freunden am Wochenende angesagt ist, trinke ich an den Wochenenden meist keinen Kaffee", sagt Online-Redakteurin Jessica. Ich persönlich treffe mich jeden Samstag mit Freundinnen zum Kaffeklatsch auf dem Markt und freue mich, dass die Challenge für mich schon beendet ist.
Montag, Tag 1 nach der Challenge
Hurra, endlich wieder Kaffee! Richtig gut habe der Morgen-Kaffee geschmeckt, sagt Isabelle. Jessica freut sich auf den ersten Kaffee nach der Mittagspause.
Fazit: Bis auf eine Person haben alle die Challenge bestanden. Am beliebtesten ist der Nachmittags-Kaffee – auf den auch fast niemand verzichten möchte. Und doch hat sich nach einer Woche "ohne" der Kaffee-Konsum verändert: Janike hat beschlossen, in der Woche ganz auf Kaffee zu verzichten, und nur am Wochenende für den Genuss ein Tässchen zu trinken.
Ich persönlich habe beschlossen, mehr auf meinen Körper zu hören: Wenn ich müde bin, dann bin ich eben müde. Darüber soll auch kein Kaffee hinweg helfen, dagegen helfen nur mehr Schlaf und Bewegung an der frischen Luft.
Wobei wir schon bei der nächsten Challenge wären: Eine Woche lang wollen wir in die Mittagspause eine Planking-Einheit einlegen. Heute geht es los!
Hoch motivierte Grüße
Lina aus dem EAT SMARTER-Team
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