Sind Frühstücksflocken gut für Kinder?

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 13. Jul. 2020
Viele Frühstücksflocken sind zu süß
Viele Frühstücksflocken sind zu süß

Morgens muss es in den meisten Familien schnell gehen – für ein ausgiebiges Frühstück bleibt da kaum Zeit. „Wie gut, dass es Frühstücksflocken gibt“, finden Eltern und Kinder. Denn diese sind schnell zuzubereiten, schmecken lecker und sollen obendrein gesund sein. Doch wie gesund sind Cornflakes, Crisps und Co. wirklich?

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Inhaltsverzeichnis

  1. Untersuchung zeigt: Frühstücksflocken sind viel zu süß
  2. Zu süße Frühstücksflocken: Was Eltern tun können

Lustige Figuren, bunte Farben und Spielzeug als Zusatz-Benefit: Die Verpackung von den vielen, extra für Kinder gedachten Frühstücksflocken verlockt sogar Kids, die morgens eigentlich noch nicht essen mögen. Ohne Protest löffelt der Nachwuchs Cornflakes, Crisps, Honig-Pops oder andere Cerealien und wir Eltern freuen uns darüber. Denn Getreide ist schließlich gesund – mit Milch dazu erst recht. Außerdem enthalten viele Frühstücksflocken sogar extra zugesetzte Nährstoffe wie Vitamine, die Kinder fit für den Tag machen sollen. Klingt doch klasse!

Die Berliner Verbraucherorganisation Foodwatch sieht das allerdings anders: Sie hat 143 Produkte untersucht, die mit ihrer Aufmachung und Werbung ausschließlich Kinder ansprechen. Mit wenig erfreulichem Ergebnis: In jeder zweiten Packung Frückstücksflocken fanden die Tester einen zu hohen Zuckergehalt.

Untersuchung zeigt: Frühstücksflocken sind viel zu süß

Etwa 10 Prozent Zucker gelten als annehmbar für ein gesundes Frühstück. Doch von diesem Gehalt sind die von Foodwatch untersuchten Frühstücksflocken für Kinder fast alle weit entfernt. Vier von fünf Produkten enthalten über 20 Prozent Zucker; in jeder zweiten Packung stecken sogar mindestens 30 Prozent und in manchen sogar mehr als 43 Prozent Zucker.

Viel zu viel, kritisiert die Berliner Verbraucherorganisation: „Von gesunden Frühstücksflocken kann keine Rede sein“, sagt Foodwatch-Sprecher Oliver Huizinga. „Viele Frühstücksflocken sind damit zuckriger als Kuchen oder Schokokekse. Die so genannten Cerealien für Kinder sind also vor allem eines: Süßigkeiten mit Müsli-Anstrich und kein geeignetes Frühstück für Kinder.“

Zu süße Frühstücksflocken: Was Eltern tun können

Dass zu viel Zucker langfristig Übergewicht und Karies fördert, wissen wir alle. Immerhin gelten mehr als 15 Prozent aller Kinder in Deutschland als übergewichtig, 6 Prozent leiden sogar an schwerem Übergewicht bzw. krankhafter Fettsucht (Adipositas). Tendenz: steigend. Für Foodwatch Grund genug, die Einführung einer gesetzlichen Höchstmenge für Zucker in Kinder-Frühstücksflocken zu fordern. Bis es allerdings soweit ist, können Eltern durch bewusste Auswahl dafür sorgen, dass Frühstücksflocken wirklich ein gesundes Frühstück sind.

Wer übrigens meint, der Griff zu teuren Markenprodukten sei die Lösung, irrt genauso wie alle, die nur Bio-Frühstücksflocken auftischen: In beiden Fällen gibt es genau wie auch unter den Discounter-Produkten jede Menge Hersteller, die mehr als 20 Prozent Zucker zusetzen. Die Berliner Verbraucherschützer raten daher vor allem zum genauen Blick aufs Etikett. Und dazu, Frühstücksflocken zu bevorzugen, bei denen höchstens 10 Prozent Zucker enthalten sind.

Sie können sich übrigens die Ergebnisse des aktuellen Tests kostenlos bei Foodwatch herunterladen. Sie wissen nicht, was Sie Ihren Kindern zum Frühstück geben sollen? Wir wäre es mit eines unserer Kinderfrühstück-Rezepten?

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