Phosphatmangel
Mit Phosphatmangel ist nicht zu spaßen: Sinkt der Gehalt im Blut, kann das den Mineralstoffwechsel stören und die Versorgung der Zellen gefährden.
Phosphatmangel gefährdet den Energiehaushalt
In der menschlichen Ernährung spielt Phosphat eine wichtige Rolle. Zusammen mit Calcium bildet es die mineralische Grundsubstanz von Knochen und Zähnen. Sinkt der Phosphatgehalt im Blut, kann das den Mineralstoffwechsel stören und die Versorgung der Zellen mit Energie und Sauerstoff gefährden.
Vitamin D gegen Phosphatmangel
Phosphatmangel – im Fachjargon Hypophosphatämie - ist ein Absinken des Phosphatspiegels im Blut unter 0,8 mmol pro Liter. Ursachen sind meist Alkoholismus, künstliche Ernährung oder die Einnahme von Mitteln zur Neutralisierung der Magensäure. Dem Phosphatmangel folgen Störungen des Mineralstoffwechsels und der Versorgung der Zellen mit Energie und Sauerstoff. Ärzte behandeln Betroffene durch verstärkte Gabe von Vitamin D und Phosphat.
Selten - aber gefährlich
In der Allgemeinbevölkerung kommt Phosphatmangel selten vor. Betroffen sind allerdings mit 30 Prozent häufig Patienten auf Intensivstationen. Auch solche mit einer Blutvergiftung laufen mit bis zu 80 Prozent Gefahr, unter Phosphatmangel zu leiden. 30 Prozent der Alkoholiker, 75 Prozent schwer Verletzter und 20 Prozent derjenigen, die unter einer chronischen Lungenkrankheit leiden, weisen ebenfalls einen Phosphatmangel auf.
Ursachen für Phosphatmangel
Ursachen sind oft eine einseitige oder eine intravenöse Ernährung. Auch Mangelernährung kann eine unzureichende Phosphatzufuhr zur Folge haben, ebenso wie die Gabe von Insulin. Weiterhin kann chronischer Durchfall zu vermehrtem Phosphatverlust führen. Weitere Ursachen sind Vitamin-D-Mangel und eine Nebenschilddrüsenüberfunktion.
Medizin des Tages: Milch
Soweit es dem Patienten gut genug geht, kann bereits die vermehrte Aufnahme von Milch und Milchprodukten dem Phosphatmangel entgegenwirken. In schwerwiegenderen Fällen sollte unter Beobachtung von Medizinern Natrium- oder Kaliumphosphat eingenommen werden. Bei Intensivpatienten können Phosphatzusätze auch intravenös Abhilfe schaffen. Allerdings ist es sehr wichtig, eine Überdosierung zu vermeiden, da diese zu Nierenversagen führen kann.
Phosphatmangel bekämpfen, Nieren schonen
Normalerweise scheidet der Körper überschüssiges Phosphat, das aus der Nahrung stammt, über die gesunde Niere aus. Bei Nierenversagen allerdings steigt der Phosphatspiegel im Blut über den Normalwert an. Spätestens jetzt ist dringend ärztliche Hilfe gefragt: Der Anstieg führt zu einer starken Störung der Bildung der Hormone, die den Calcium- und Phosphatspiegel regulieren. Als Folge verlieren die Knochen Mineralien, Calciumphosphat lagert sich in Gefäßen und Weichteilen ab.
Camembert versus Gouda
Wer in Folge des Überschusses auf eine phosphatarme Ernährung achten muss, sollte täglich nicht mehr als 1/8 Liter Milch, Buttermilch oder Joghurt zu sich nehmen. Von Schnitt- und Hartkäse sind nur etwa drei bis vier Scheiben pro Woche erlaubt. Phosphatarme Lebensmittel sind folgende: Magerquark, Frischkäse, Camembert, Harzer oder Limburger.
Im Zweifel hilft der Arzt
Mangelerscheinungen an Nährstoffen sollten Betroffene nicht auf die leichte Schulter nehmen. Im Zweifel sollten sie stets ein Arzt oder Ernährungsberater aufsuchen.