Das sollten Allergiker wissen

Allergieauslöser im Weihnachtsgebäck

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 12. Okt. 2021
Allergieauslöser im Weihnachtsgebäck
Allergieauslöser im Weihnachtsgebäck

Die Adventzeit ist die Zeit von Plätzchen, Printen, Marzipanbrot und Stollen. Doch leider nicht für jeden: Viele Allergiker müssen jetzt besonders vorsichtig sein. Welche Allergieauslöser im Weihnachtsgebäck stecken und wie sie dennoch nicht auf den Genuss verzichten müssen, erklärt Diplom-Ökotrophologin Kirstin Meyer aus Hamburg.

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Vorsicht, Allergene!

Einer der stärksten Allergieauslöser im Weihnachtsgebäck ist die Haselnuss. Danach folgen Walnüssen und Paranüssen. Doch im Weihnachtsgebäck stecken viele weitere potenzielle Allergene wie Weizen, Gluten (ein Klebeeiweiß), Eier und Mandeln, erklärt Diplom-Ökotrophologin Kirstin Meyer aus Hamburg. Auch Gewürze wie Anis, Muskat, Koriander oder Zimt können bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Nicht vergessen: Vor allem Nougat und Marzipan enthalten große Mengen an Haselnüssen beziehungsweise Mandeln.

Die gute Nachricht: Viele Allergiker vertragen eine Großzahl der Weihnachtssnacks relativ gut. Außerdem lassen sich die unverträglichen Lebensmittel in vielen Fällen ersetzen (siehe „Alternativen“), erklärt der Verbraucherdienst aid auf seiner Internetseite.

Die Ernährungs-Expertin empfiehlt insbesondere Menschen, die unter diffusen Beschwerden leiden, diese bei einem Arzt oder Ernährungsberater abklären zu lassen. So könnten sie den betreffenden Allergieauslöser im Weihnachtsgebäck sicher ausmachen. Denn beispielsweise bei einer Gluten-Allergie erfolge die allergische Reaktion oft erst Tage später. Sie bleibe deshalb meist lange unerkannt.

Symptome

Die Symptome reichen von einem leichten Kribbeln auf den Lippen oder im Mund- und Rachenraum über Magenkrämpfe und Blähungen, Hautrötungen und Ekzemen bis hin zu einem sogenannten anaphylaktischen Schock. Dieser ist die stärkste allergische Sofortreaktion – der Blutdruck der Betroffenen fällt drastisch ab und ihr Herzschlag erhöht sich. Sie sollten sofort ins Krankenhaus gebracht werden. Dort wird ihnen Adrenalin gespritzt, um das Herz-Kreislauf-System zu stabilisieren.

Niemand sollte jetzt aber Angst vor dieser Extremreaktion haben, die Betroffenen wissen im Normalfall um ihre Allergie und wie sie die auslösenden Stoffe meiden können.

Allergieauslöser im Weihnachtsgebäck: Zutatenliste genau lesen

Kirstin Meyer rät, die Zutatenliste gekaufter Weihnachtsleckereien immer ganz genau zu lesen. Es sollten möglichst wenig potenzielle Allergene enthalten sein. Sie empfiehlt zum Beispiel Haferplätzchen und Sandkekse, diese müssen lediglich von Gluten-Allergikern gemieden werden.

Der aid warnt, dass viele gekaufte Weihnachtsplätzchen mit einer Fülle von Zutaten hergestellt werden, die in der Originalrezeptur nicht vorkommen. 

Alternativen

Müssen Allergiker aufgrund der vielen Allergieauslöser im Weihnachtsgebäck komplett Verzicht üben? „Nein, die Alternativen sind vielfältig und mindestens genauso lecker: Kokosmakronen oder Gebäck mit Sesam oder Sonnenblumenkernen sind für viele Allergiker eine gute Wahl“, sagt Kirstin Meyer. Der aid rät zum Selberbacken: Aachener Printen, Butterplätzchen, Schwarz-Weiß-Gebäck, Spritzgebäck oder Vanillekipferl würden meist sehr gut vertragen. 

Haselnüsse und Erdnüsse könnten durch Kokosraspeln, Amaranth oder Sesam ersetzt, Weihnachtsplätzchen aus Mais- oder Buchweizenmehl gebacken werden. Statt Eier empfiehlt der aid eine Mischung aus 2 Esslöffeln Wasser, 1 Esslöffel Pflanzenöl und einem ½ Teelöffel Backpulver. Alternativ gibt es den sogenannten Ei-Ersatz (z.B. von Purenature), der überall zum Einsatz kommen kann, wo im Normalfall Eier verwendet werden. Auch viele Vegetarier und Veganer greifen gerne darauf zurück. Anstelle von Kuhmilch empfiehlt der aid, Soja- oder Reismilch für die Plätzchen zu nutzen, Safran färbe das Gebäck gelblich wie es sonst das Hühnerei tue.

Kreuzallergien

Nicht nur Nussallergiker bekommen in der Weihnachtszeit Probleme. Viele Baumpollenallergiker reagieren ebenfalls auf die allergieauslösenden Proteine im Nuss-Gebäck. Dann spricht man von einer Kreuzallergie. Kräuterpollenallergiker vertragen häufig Gewürze schlecht.

Wichtiger Hinweis: Allergien sind sehr individuell. Welcher Allergiker wie stark auf einzelne Allergene reagiert, ist nicht zu verallgemeinern. Eine Rücksprache mit dem Arzt oder Ernährungsberater ist deshalb immer sinnvoll.

TOLLE EAT SMARTER REZEPTE FÜR ALLERGIKER: Weihnachtliche Cantucci – garantiert haselnussfrei, Pfefferkuchen – ebenfalls hühnereiweißfrei und Pistazien-Kokos-Makronen  bei Gluten-Allergie


Kirstin Meyer ist Diplom-Ökotrophologin und Hatha-Yoga Lehrerin in Hamburg.  Internet
www.gesundheitschmeckt.de

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