Darm, bist du überhaupt ganz dicht?!
Die Darmbarriere ist der Ort, an dem entschieden wird, welche Stoffe in den Blutkreislauf gelangen und welche ausgeschieden werden. Dabei bietet sie wirksamen Schutz vor Bakterien, Viren und anderen Krankheitserregern. Wie diese Barriereschicht aufgebaut ist, welche Folgen Störungen mit sich bringen und wie wir sie positiv beeinflussen können, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- Die Darmbarriere – Rundumschutz für den Körper
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Aufbau – Ein komplexer Dreiklang der Schichten
- Das Mikrobiom – die lebendige Barriere
- Die Schleimschicht – die mechanische Schranke
- Die Darmschleimhaut – Schutz und Nährstoffaufnahme
- Einflüsse auf die Barrierefunktion
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Störungen der Darmbarriere und wie man sie verhindert
- Leaky-Gut-Syndrom
- Einflussfaktoren und Empfehlungen
- Wissen zum Mitnehmen
Mit gleich mehreren Verteidigungsmechanismen schützt uns die Darmbarriere vor krankmachenden Eindringlingen. Um dieses perfekte Zusammenspiel zu gewährleisten, gilt es einige Dinge im täglichen Leben zu beachten. Lernen Sie den Darm und sein ausgeklügeltes Konzept kennen.
Die Darmbarriere – Rundumschutz für den Körper
Im Darm werden nicht nur Nahrungsbestandteile verdaut und vom Körper aufgenommen, sondern auch Viren, Bakterien, Pilze und Allergene unschädlich gemacht und ausgeschieden. Der Darmwand wohnt somit eine Doppelfunktion inne: Für schädliche Stoffe muss sie undurchlässig sein, lebensnotwendige Nährstoffe muss sie dagegen passieren lassen. Das alles klappt nur durch das perfekte Zusammenspiel verschiedener Systeme1..
Die Darmbarriere kann aber durch verschiedenste Einflüsse wie Alkohol, Medikamente, Nikotin, Stress oder Krankheiten in Mitleidenschaft gezogen werden – mit teilweise schweren Folgen. Neben einer unzureichenden Versorgung mit Nährstoffen besteht das Risiko weiterer Funktionsstörungen durch die eingedrungenen Stoffe1.. Als Symptome zeigen sich beispielsweise Durchfall, Krämpfe und Blähungen.
Aufbau – Ein komplexer Dreiklang der Schichten
Das Mikrobiom – die lebendige Barriere
Die Gesamtheit der im Darm ansässigen Mikroorganismen, die eine Anzahl von bis zu 100 Billionen erreichen kann, trägt maßgeblich zur Abwehr von Fremdkörpern bei. Sie dient sozusagen als äußerste Schicht der Barriere2. und ist unter anderem für die Beseitigung von Krankheitserregern wie Pilzen, Viren und Bakterien zuständig. „Gute“ Mikroorgansimen konkurrieren hier jedoch stets mit „schlechten“ um Nährstoffe. Überwiegen die guten, können sie so die krankmachenden Kleinstlebewesen daran hindern, an der Darmwand anzudocken.3.
Gleichzeitig versorgt die Mikrobiota auch die Darmwandzellen mit Nährstoffen und reguliert die Neubildung der Zellen. Durch die Bildung von Vitaminen unterstützen die kleinen Nützlinge zusätzlich das Immunsystem.4. So verantwortet das Mikrobiom, dass die Schleimschicht immer wieder neu gebildet und aufgebaut wird. Die wohl wichtigste Aufgabe ist aber die Beseitigung von Krankheitserregern, die die Schleimhaut sonst angreifen würden.5.
Die Schleimschicht – die mechanische Schranke
Der Dünndarm ist mit einer Schleimschicht, dem sogenannten Mukus ausgekleidet. Sie verhindert effektiv das Anheften von Krankheitserregern. Auf diese Weise können die Stoffe gar nicht erst in tiefere Schleimhautschichten gelangen.3. In den abgesonderten Schleimstoffen, die auch als Mucine bezeichnet werden, sind zusätzlich sogenannte Defensine enthalten, die die Bekämpfung von Krankheitserregern unterstützen.3. Ebenso wird hier das sekretorische Immunglobulin A abgegeben, das sämtliche Schad- und Giftstoffe bindet und dadurch unschädlich macht.5.
Die Darmschleimhaut – Schutz und Nährstoffaufnahme
Während Mikrobiota und Schleimstoffe darauf ausgelegt sind, Schadstoffe zu bekämpfen beziehungsweise ihnen das Eindringen in die Darmwand zu erschweren, hat die Darmschleimhaut eine Doppelfunktion inne: Sie lässt zum einen lebenswichtige Stoffe in den Blutkreislauf und verhindert auf der anderen Seite den Krankheitserregern eben diese Passage.3.
Diese Schicht besteht aus Darmschleimhautzellen, die miteinander über bänderförmige Proteine, sogenannte Tight Junctions verbunden sind. Man kann sie auch als Zell-Zell-Verbindungen beschreiben. Sie tragen maßgeblich dazu bei, dass Fremdkörper nicht zwischen den Schleimhautzellen ins Innere gelangen. 5.
Einflüsse auf die Barrierefunktion
Darmschleimhaut und Mikrobiota lassen sich durch eine darmgesunde Ernährung positiv beeinflussen. Diese sollte vor allem gemüse- und ballaststoffreich sein und dabei möglichst wenige gesättigte und trans-Fette beinhalten. Auch verarbeitete Fleischprodukte können sich negativ auf die Darmgesundheit auswirken.
Wer dagegen regelmäßig (viel) Alkohol trinkt, Antibiotika einnimmt sowie viel Zucker und einfache Kohlenhydrate isst und dazu noch ungesunde Fette zu sich nimmt, schadet seiner Darmbarriere. In der Folge spricht man häufig vom „Leaky-Gut-Syndrom“ – also einem „undichten“ Darm, der nicht mehr in der Lage ist, Keime, Viren und Co. vom Eindringen in die Blutbahn abzuhalten.5.
Störungen der Darmbarriere und wie man sie verhindert
Neben einer intakten Darmschleimhaut und einer ausreichenden Schleimschicht ist auch eine funktionierende Mikrobiota unabdinglich, um die Darmbarriere optimal zu schützen. Gerät einer dieser Faktoren ins Ungleichgewicht, ist auch die Schutzfunktion beeinträchtigt. Die Folge: Auch krankmachende Stoffe können über die Darmschleimhaut in die Blutbahn gelangen und dort für teils schwerwiegende Folgen sorgen.6.
Leaky-Gut-Syndrom
Bei dieser Form der gestörten Darmbarriere kommt es in der Darmschleimhaut zu Lücken, durch die nun auch Stoffe unkontrolliert eindringen können, die normalerweise ausgeschieden werden sollten. Neben Pilzen, Viren und Bakterien können dies auch unverdaute Nahrungspartikel sein.
Sind die eingedrungenen Substanzen erst einmal in den Blutkreislauf geraten, werden sie dort mithilfe des körpereigenen Immunsystems bekämpft. Dabei werden von den Immunzellen auch entzündungsfördernde Stoffe produziert, die zusammen mit den Fremdstoffen zu Funktionsstörungen und typischen Reizdarmsymptomen wie Durchfall führen können.
Besonders bei Strukturen, die körpereigenen ähneln, kann es zu einer Art Verwechslung kommen. Das Immunsystem bildet infolgedessen nicht nur Antikörper gegen die spezifischen Eindringlinge, sondern auch gegen seine eigenen Zellen. Dies beschreibt die grundlegenden Vorgänge einer Autoimmunreaktion.3.
Einflussfaktoren und Empfehlungen
Vor allem bestimmte Nahrungsmittel stehen im Verdacht, Unverträglichkeiten und allergische Reaktionen auszulösen. Dazu zählen Lebensmittel mit künstlichen Zusatzstoffen, erhöhte Mengen an biogenen Aminen wie Histamin, Serotonin, Tyramin und Dopamin oder mit Toxinen belastete Lebensmittel. Auch bereits bestehende Unverträglichkeiten, die nicht behandelt beziehungsweise berücksichtigt werden, können die Durchlässigkeit der Darmbarriere weiter verstärken.7.
Liegen bereits bekannte Störungen vor, kann die Symptomatik wie Durchfall, Krämpfe und Blähungen über die Stabilisierung der Barrierefunktion bspw. durch pflanzliche Präparate mit Myrrhe unterstützt werden. Seit vielen Jahren wird die Arzneipflanze zur Behandlung von Darmerkrankungen die mit Durchfällen einhergehen eingesetzt.1.
So kann zum Beispiel das pflanzliche Mittel MYRRHINIL-INTEST® bei Durchfällen, die oft mit einer gestörten Darmbarriere einhergehen, zur Linderung der Symptomatik beitragen.
Wissen zum Mitnehmen
Der Darm gilt als größte Grenzfläche zwischen Außenwelt und menschlichem Körper. Neben der Aufnahme von Nährstoffen stellt der Schutz vor Eindringlingen die wichtigste Aufgabe des Verdauungsapparates dar. Durch die drei Schichten Mikrobiota, Schleim- und Schleimhautschicht entsteht ein effizientes Verteidigungssystem, um Viren, Bakterien, Allergene und unverdaute Nahrungspartikel abzuwehren.
Durch schädliche Einflüsse wie Alkohol, Antibiotika, Toxine oder unverträgliche Lebensmittel kann die Darmbarriere in ihrer Funktion aber geschwächt werden. Die Folge: Der Darm wird „undicht“, schädliche Stoffe können in den Blutkreislauf eindringen.
Um seine Darmbarriere zu stärken, sollte darauf geachtet werden, den Darm mit individuell verträglicher Kost sowie einer ballaststoffreichen Ernährung zu unterstützen und schädliche Einflüsse weitestgehend zu meiden. Daneben können auch pflanzliche Mittel wie beispielsweise Präparate mit Myrrhe wie MYRRHINIL-INTEST® helfen, den Darm gesund zu erhalten.
Mehr Informationen und Tipps zur Darm-Gesundheit finden Sie in unserem großen Darm-Special.
QUELLEN
1. https://www.presseportal.de/pm/7139/4918686
2. https://reizdarm.net/enzyklopaedie/darmbarriere/
3. https://www.darmflora-ratgeber.de/darmbarriere.html
4. https://www.hohenzollern-apotheke.de/service/wissenswertes/darm-immunsystem-darmflora-verbessern/
5. https://www.zentrum-der-gesundheit.de/krankheiten/magen-darm-erkrankungen/leaky-gut-uebersicht/leaky-gut-syndrom
6. Patt, M.* ; Massier, L.* ; Kovacs, P.* ; Blüher, M. & Chakaroun, R.*: Erhöhte Darmpermeabilität: Pathomechanismus für metabolische Erkrankungen? Diabetologe 17, 382–390 (2021)
7. https://www.thieme.de/de/heilpraxis/schleimhaut-therapie-darmbarriere-111296.htm
MYRRHINIL-INTEST®
Anwendungsgebiete: Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung bei Magen-Darm-Störungen mit unspezifischem Durchfall, begleitet von leichten Krämpfen und Blähungen ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung. Enthält Glucose und Sucrose (Zucker). Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.