Wie schädlich ist ein Bleaching?
EAT SMARTER hat bei einer Zahnärztin nachgefragt, welche Methode am besten ist und was man selber für weiße Zähne tun kann.
Inhaltsverzeichnis
- Ist Bleaching schädlich?
- Welche Bleaching-Methode ist die Beste?
- Wie kann man gebleachte Zähne stärken?
- Helfen Zahnpastas, die Zähne aufzuhellen, oder ist das ein Gag?
- Sind Zahnpastas mit Weißmacher-Effekt schädlich?
-
Tipps für weiße Zähne
- Hände weg von Hausmittelchen
- Putzen, putzen, putzen
- Interdentalpflege nicht vergessen
- Regelmäßig zur Zahnreinigung
- Vorsicht bei säurehaltigen Getränken
- Kaffee und Rotwein in Maßen
- Lassen Sie das Rauchen
- Die Expertin
Jeder träumt von weißen, blitzenden Zähnen ohne jegliche Verfärbung. Doch im Laufe der Jahre werden unsere Zähne dunkler und bekommen teils unschöne Verfärbungen – sei es durch Kaffee, Tee oder Nikotin.
Wer unter seiner Zahnfarbe leidet, kann diese bleachen, also chemisch aufhellen. Home-Bleaching-Sets versprechen schnelle Erfolge für wenig Geld. Doch ist diese Methode sicher? Und ist ein Bleaching generell bedenkenlos zu empfehlen? EAT SMARTER hat bei der Zahnärztin Dr. Katy Düsterhöft nachgefragt.
Ist Bleaching schädlich?
"Beim Bleaching wird erst einmal die Zahnschmelz-Oberfläche entmineralisiert. Nur so können die oberen Schichten des Zahnes entfärbt und aufgehellt werden. Mittlerweile belegen viele Untersuchungen, dass Bleaching grundsätzlich keine Schäden an den Zähnen auslöst. Wichtig ist, dass nicht zu oft gebleacht wird und dass die Behandlung nicht in Eigenregie durchgeführt wird. Das sogenannte Home Bleaching kann für die Zähne schädlich sein."
Welche Bleaching-Methode ist die Beste?
"Die Inhouse-Methode, also die vom Arzt oder Fachpersonal durchgeführte, ist die beste Methode. Nur sie bietet ausreichende Kontrolle darüber, welche Wirkstoffe genau in dem Bleichmittel enthalten sind und wie lange diese auf dem Zahn verbleiben müssen. Auch der genaue Auftrag des Bleichmittels ist bei Home Bleaching Kits oft nicht möglich. Wenn es ein Bleaching sein soll, empfehle ich also den Besuch einer Zahnarztpraxis."
Wie kann man gebleachte Zähne stärken?
"Am wichtigsten ist es, die Zähne nach dem Bleachen zu remineralisieren. Dazu eignet sich am besten ein Fluorid-Gel. Ich empfehle Elmex Gelee, das in jeder Apotheker erhältlich ist."
Helfen Zahnpastas, die Zähne aufzuhellen, oder ist das ein Gag?
"Zahnpastas mit Aufhelleffekt enthalten kleine Scheuerteilchen, die durch ihre Abriebwirkung oberflächliche Beläge und Verfärbungen entfernen. In der Tiefe haben diese Zahnpastas aber keine aufhellende Wirkung."
Sind Zahnpastas mit Weißmacher-Effekt schädlich?
"Wenn man diese Zahnpastas dauerhaft anwendet, können sie Schäden am Zahnschmelz verursachen. Der Abrieb ist zu hoch. Zum Reinigen können sie ab und zu genutzt werden, aber da ist eine Zahnreinigung um einiges gründlicher und effektiver."
Tipps für weiße Zähne
1. Hände weg von Hausmittelchen
Mit Salz putzen, mit der Bananenschale über die Zähne rubbeln, mit Zitrone bleichen – lassen Sie bloß die Hände von diesen vermeintlichen tollen Tricks. Mit Säure oder Putzkörpern erreichen Sie bloß, dass der Zahnschmelz abgerieben wird.
Schwindet der Zahnschmelz, dan schimmert das darunter liegende Dentin durch – und das ist nicht weiß, sondern eher gelblich.
Pfeifen Sie also auf die Super-Tipps aus dem Internet und setzen Sie auf klassische Zahnpflege.
2. Putzen, putzen, putzen
Wer weiße Zähne haben will, der muss sie pflegen. Das bedeutet: gewissenhafte Zahnhygiene!
Zahnärztin Katy Düsterhöft empfiehlt: "Zweimal täglich sollte man sich auf jeden Fall die Zähne putzen. Ob man ein drittes Mal putzt, nach dem Mittagessen oder nachmittags, würde ich abhängig machen von der Art des Mittagessens und davon, ob man selber das Bedürfnis hat, die Zähne zu putzen."
Die Expertin empfiehlt für eine besonders gründliche Zahnreinigung eine Ultraschall-Zahnbürste: "Ultraschall-Zahnbürsten bewegen die Flüssigkeit auf den Zähnen und lösen damit den Belag. Sie reinigen gründlicher als eine normale elektrische Zahnbürste." Allerdings, so Düsterhöft, sei eine Schallzahnbürste nicht für jeden geeignet: "Ich rate ab bei Patienten, die nicht so geschickt sind bei der Zahnpflege, denn die Zahnbürste kann sich im Mund durch ihre schnellen Bewegungen schon seltsam anfühlen." Auch Kinder sollten noch keine Schallzahnbürste benutzen.
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3. Interdentalpflege nicht vergessen
Nicht nur auf der Zahnoberfläche, sondern auch in den Zahnzwischenräumen sammeln sich Ablagerungen. Diese können sich dunkel verfärben und die Zähne insgesamt schmuddelig erscheinen lassen.
Die Zahnzwischenräume zu pflegen, ist jedoch nicht nur aus kosmetischen, sondern auch aus prophylaktischen Gründen wichtig, denn auch in den Zahnzwischenräumen kann Karies entstehen.
Für die Interdentalpflege bieten sich spezielle Bürstchen (diese givt es in verschiedenen Durchmessern) und Zahnseide an.
4. Regelmäßig zur Zahnreinigung
Professionelle Zahnreinigung ist kein Luxus, sondern hilft, die Zähne dauerhaft gesund zu halten.
Dr. Kat Düsterhöft: "Bei der professionellen Zahnreinigung Beläge entfernt, die Zahnoberfläche wird glatter und bietet so weniger Haftungsfläche für Speisereste und Bakterien. Wichtigster Effekt der Zahnreinigung ist aber, dass Sie dort die optimale Reinigung Ihrer Zähne lernen. Das medizinische Personal sagt Ihnen, welche Zahnseide und welche Interdentalbürstchen für Ihre Zähne die richtigen sind, und zeigt Ihnen die richtige Putztechnik."
5. Vorsicht bei säurehaltigen Getränken
Cola, Saft und Co. enthalten viel Säure, die den Zahnschmelz angreifen können.
Hier können Sie sich einen Trick der Hollywood-Stars zu Nutze machen: Trinken Sie Getränke mit einem hohen Säuregehalt grundsätzlich mit einem Strohhalm. So kommen die Zähne weniger mit der Flüssigkeit in Berührung.
6. Kaffee und Rotwein in Maßen
Kaffee, Tee und Rotwein hinterlassen schnell hässliche Beläge auf den Zähnen. Wer hier nicht aktiv entgegenwirkt, indem er häufig und gründlich die Zähne reinigt, bekommt schnell ein gräulich wirkendes Gebiss.
7. Lassen Sie das Rauchen
Haben Sie schon einmal einen langjährigen Raucher mit blitzend weißen Zähnen gesehen? Wir auch nicht. Nikotin hinterlässt hässliche, gelb-orangefarbene Ablagerungen auf den Zähnen. Dagegen hilft auch als "Raucher-Zahnweiß" deklarierte Zahnpasta nicht.
Wer vom Rauchen partout nicht lassen kann, sollte besonders gewissenhaft seine Termine für Zahnreinigung und Prophylaxe einhalten. Denn Raucher, das hat ein im Sommer 2015 publizierte Langzeitstudie gezeigt, laufen schneller Gefahr, ihre Zähne zu verlieren.
Die Expertin
Dr. Katy Düsterhoft arbeitet im Zentrum für Zahn-Mund-Kieferheilkunde "Dentologicum" in Hamburg. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der ästhetischen/ prothetische Zahnheilkunde CADCAM (keramische Restauration), in der Parodontologie und in der Akupunktur.
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