Kaffee

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 10. Nov. 2024
Kaffee gesund

Alle Kaffee-Fans aufgepasst! Wissen Sie schon, wie gesund Kaffee eigentlich ist? Welche Vorteile die Tasse Kaffee genau mit sich bringt, was es mit den Kaffee-Mythen auf sich hat und wie Sie den Wachmacher am besten zubereitet, erfahren Sie hier.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Die Renaissance des Kaffees als Gesundheitswunder
  2. Kaffee – eine kleine Kulturgeschichte
  3. Die wichtigsten Kaffeeanbaugebiete und wichtigsten Kaffeesorten
  4. So wird Kaffee gemacht
  5. Warum trinken wir so gerne Kaffee?
  6. Kleines Lexikon der Kaffeespezialitäten
  7. Die wichtigsten und praktischsten Tipps für den perfekten Kaffeegenuss
  8. Wie gesund ist eigentlich Kaffee?
  9. Macht Kaffee eigentlich süchtig?
  10. Rezepte mit Kaffee: vielseitiger Küchenstar
  11. Stimmt es, dass Kaffee den Appetit zügelt?
  12. Wissen zum Mitnehmen

1. Die Renaissance des Kaffees als Gesundheitswunder

Heiß geliebter Wachmacher: Ohne eine Tasse Kaffee geht für viele nichts. Dabei trank auch immer ein bisschen das schlechte Gewissen mit. Als richtig gesund galt der Koffeintrunk schließlich nie. Bis jetzt! Denn plötzlich wird Kaffee als neuer Superdrink gefeiert. Hier sind die Fakten zum Hype um die braunen Bohnen.

Mit Ernährungsratschlägen ist das ja manchmal so eine Sache. Es wird viel geforscht und noch mehr gepredigt; Experten bejubeln die einen und verteufeln wiederum andere Lebensmittel. Und kaum hat der gesundheitsbewusste Verbraucher von heute verinnerlicht, was ihm nun besonders gut tun soll oder um welche Lebensmittel er besser einen Bogen machen sollte, kommt die Wissenschaft mit neuen Studienergebnissen und rüttelt das sorgsam aufgebaute Weltbild kräftig durcheinander.

Wie sieht es bei Kaffee aus? Können Kaffeetrinker aufatmen, weil das Koffeingetränk gesund ist, oder ist Kaffee ungesund? Nervös mache der und schlecht fürs Herz sei er sowieso, hieß es lange. Und jetzt das: Gleich mehrere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Kaffee ganz und gar nicht so schlecht ist wie sein Ruf. Im Gegenteil – der Wachmacher ist offenbar sogar ganz schön gesund.

Lesen Sie auch: Kaffee kochen: Die richtige Filterkaffee-Dosierung und Co.

Der vielleicht berühmteste Mythos vom „Flüssigkeitsräuber Kaffee“ ist dabei schon länger widerlegt. Wir wissen heute: Kaffee entzieht dem Körper kein Wasser. Hat er nie, wird er nie; niemand dehydriert, nur weil er gern Kaffee trinkt. Koffein stimuliert zwar die Nierenfunktion und wirkt leicht harntreibend – Kaffee kann aber ganz ohne Sorge in die tägliche Flüssigkeitsbilanz mit eingerechnet werden: Alle Kaffeetrinker dürfen sich also freuen. Wie es überhaupt einmal zum schlechten Image der braunen Bohnen kam, ist nicht ganz klar.

Merke!
Kaffee ist ein immer wieder diskutiertes Getränk und mittlerweile gibt es zahlreiche kontroverse Studien rund um den Wachmacher. Letztendlich scheint er aber ganz schön gesund zu sein.

Studien zu den gesundheitlichen Vorteilen des Kaffees

Vor rund 50 Jahren jedenfalls wurden der Kaffee und das Koffein, das in ihm steckt, zum Sündenbock. Schlecht fürs Herz, erhöht den Blutdruck, bitte nur in kleinen Mengen genießen! Weit hergeholt erschien das nicht, denn Kaffee wirkt anregend und erhöht tatsächlich leicht den Blutdruck. Aber, das weiß man inzwischen, nur für einen kurzen Moment. In Langzeitstudien wurde bereits nachgewiesen, dass sich selbst bei denen, die über Jahrzehnte fünf Tassen Kaffee pro Tag trinken, die Werte langfristig nicht erwähnenswert erhöhen.

Eine regelrechte Kehrtwendung gab es auch in Sachen Herzschutz: Wissenschaftler der Universität Utrecht fanden zum Beispiel heraus, dass regelmäßiger Kaffeekonsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 20 Prozent reduzieren kann. Sie widerlegten mit ihrer Langzeitstudie die bis dato etablierte Behauptung, dass zu viel Kaffee Herzerkrankungen und Schlaganfälle begünstige.

2015 bestätigten Wissenschaftler aus Südkorea die Ergebnisse. Kaffee hält also offenbar unsere Gefäße elastisch und bewahrt sie vor Verkalkung. Auch das Diabetesrisiko sinkt mit gesteigertem Kaffeekonsum um elf bis 30 Prozent – je nachdem, welcher Studie man Glauben schenkt. Ein Team der Technischen Universität Kaiserslautern fand zudem heraus, dass Kaffee unsere DNA sogar schützt.

Auch das Risiko an multipler Sklerose oder Parkinson zu erkranken sinkt, wenn man täglich zur Kaffeetasse greift. Noch dazu wird die Ausdauer gesteigert und – das wurde bislang zumindest bei Frauen beobachtet – Depressionen vorgebeugt. Einige Studien deuten außerdem darauf hin, dass Kaffee nicht nur die Konzentration erhöht, sondern auch das Gedächtnis stärkt. Kaffee scheint demnach ziemlich gesund zu sein und sich positiv auf den Körper auszuwirken. 

Merke!
Studien ergaben, dass Kaffee Herz-Kreislauf-Erkrankungen und das Diabetesrisiko reduzieren kann sowie die Gefäße elastisch hält und Depressionen vorbeugen kann.

Kaffee und Alzheimer 

Wissenschaftler versuchen deshalb mit Studien herauszufinden, ob und wie Alzheimer-Patienten davon profitieren könnten. Alzheimer-Forscherin Prof. Dr. Christa E. Müller von der Universität Bonn hat in dem Zusammenhang nun gar ein „Super-Koffein“ kreiert. „Unser neu entwickelter Wirkstoff MSX-3 kann bei Alzheimer-Mäusen das Erinnerungsvermögen und das räumliche Denkvermögen verbessern“, berichtet die Wissenschaftlerin. Zudem wiesen die behandelten Mäuse weniger der für die Alzheimer-Krankheit typischen Eiweißablagerungen und Entzündungen auf. Es besteht natürlich noch reichlich Forschungsbedarf. Aber Müller betont, dass momentan alles darauf hindeute, dass Kaffee einen vorbeugenden Effekt bei Alzheimer hat.

Kaffee und Krebs

Auch das Thema Kaffee und Krebs wird erforscht. Unter Umständen, so erste Interpretationen, könnte Kaffee bestimmten Krebsarten vorbeugen. Das ist natürlich eine recht kühne Behauptung, und es besteht auch hier noch viel Forschungsbedarf. Fest steht aber wohl bereits, dass Kaffee das Krebsrisiko auf jeden Fall nicht, wie eine Weile angenommen, erhöht. Jetzt wird untersucht, inwieweit spezielle sekundäre Pflanzenstoffe aus der Kaffeebohne das Wachstum von Krebszellen hemmen können.

Die Liste der Superwirkungen ließe sich fortführen. Aber wie viel von ihm muss man trinken, um von der Gesundheitspower zu profitieren?

Die Antwort ist interessant, denn vieles deutet darauf hin, dass die positiven Effekte auf unsere Gesundheit am größten sind, wenn man drei bis fünf Tassen täglich trinkt. Einige der Wirkungen konnten übrigens auch bei entkoffeiniertem Kaffee beobachtet werden. Es ist also wahrscheinlich nicht das Koffein allein, das die Powerwirkung auf unsere Gesundheit hat, sondern vielmehr der Gesamtmix der Inhaltsstoffe im Kaffee.

Merke!
Das Thema Kaffee und Krebs wird noch erforscht, sodass es darüber noch wenig aussagekräftige Studien gibt. Vieles deutet darauf hin, dass die positiven Effekte auf unsere Gesundheit am größten sind, wenn man drei bis fünf Tassen täglich trinkt.

2. Kaffee – eine kleine Kulturgeschichte

Hier können Sie Ihr Kaffeewissen auffrischen bzw. vertiefen. Denn wie kam es eigentlich, dass Kaffee zu einem der wichtigsten Getränke der Welt wurde? Schon vor über 1000 wurden zum Beispiel in Äthiopien den Blättern der Kaffeepflanze, deren weiße Blüten nach Jasmin schmecken und deren kirschförmigen Früchten Heilkräfte zugeschrieben. Man hatte gemerkt, das Tiere, die diese Blätter gekaut hatten, noch lange danach keine Zeichen von Müdigkeit oder Erschöpfung zeigten.

Einige hundert Jahre später trank man den Sud dann bereits in Nordafrika und auf der arabischen Halbinsel, von wo aus der Weg in die Türkei, wo der eigentliche Siegeszug des Kaffees begann, nur noch kurz war. Es wird erzählt, dass ein ottomanischer Abgesandter im Jemen sich an den Drink gewöhnt hatte und ihn seinen Landsleuten im heutigen Istanbul schmackhaft gemacht hat.

Aus Qahweh wurde Kaffee

Und auch erst dort hatte irgendjemand die Kunst des Röstens der Bohnen über dem Feuer entwickelt, sie zu Pulver zermahlen und schließlich langsam mit Wasser aufgekocht, und beim Genuss die anregende Wirkung verspürt. Aus dem arabischen „Qahweh“, eben einer Bezeichnung für ein stimulierendes Getränk entstand auch der Name „Kaffee“, der darin enthaltene psychotrope Wirkstoff wurde später entsprechend Koffein genannt – heute die Bezeichnung für ein Alkaloid aus der Gruppe der Xanthine.

Am türkischen Palast wurde die Kunst der Kaffeezubereitung im 16. Jahrhundert vom Sultan selbst beaufsichtigt – wer das Geheimnis kannte und den besten Kaffee braute, konnte sich der Gunst des Herrschers sicher sein.

Kaffee als Getränk kultureller Eliten

Vom Palast in die Herrschaftshäuser, wurde das Getränk schnell zu einem wichtigen Bestandteil türkischer Lebenskultur – man traf sich in öffentlichen Kaffeehäusern, las Bücher, diskutierte und spielte Schach und Backgammon.

Venezianische Kaufleute entdeckten das Getränk schnell und brachten es ab 1615 nach Westeuropa, wo es zunächst von Limonade-Verkäufern auf den Straßen angeboten wurde. Aber auch hier wurde es zum Treibstoff künstlerischer und kultureller Eliten – ab 1645, als das erste Kaffeehaus in Italien eröffnet wurde, traf man sich zum Gedankenaustausch im Kaffeehaus.

Der türkische Botschafter in Paris verzauberte die Franzosen mit dem neuartigen Getränk – und bald eröffnete das „Café de Procope“, das erste Kaffeehaus in Paris, Voltaire, Rousseau und andere bekannte Geistesgrößen tranken Kaffee, der so zu einem gigantischen kulturellen Katalysator wurde.

Auch in Wien, London und Amsterdam setzte sich der Siegeszug des Kaffees fort und der Kaffee blieb nicht nur ein Getränk der Herrscher, Kaufleute, Reisenden und Intellektuellen – jeder kannte zumindest ein kleines Stück vom Geheimnis der Kaffeezubereitung und so begann der weltweite Siegeszug des anregenden Heißgetränkes.

Die Geschichte des Kaffees ist nicht arm an Anekdoten – ein österreichischer Spion zum Beispiel wusste mit dem angeblichen „Kamelfutter“, dass die Türken 1683 bei der Belagerung von Wien zurückgelassen hatten, etwas anzufangen – und wurde reich. In London war es ein Grieche, der Kaffeehäuser eröffnete und dem einfachen Volk für einen Penny den Eintritt in die Welt der Literaten und Philosophen ermöglichte.

Die Holländer kultivierten den Kaffee sehr bald in ihren Kolonien. Sie sahen den neuen Trend zunächst eher aus der kaufmännischen Perspektive –  von 1711 wurden Kaffeebohnen aus Java auf den Amsterdamer Märkten verkauft. Sie waren es auch, die den Kaffee nach Skandinavien brachten, wo noch heute der größte Kaffeeverbrauch der Welt pro Kopf zu finden ist. Das erste Kaffeehaus in New York hieß „The King’s Arms“ und eröffnete im Jahre 1696.

In Deutschland sah man das koffeinhaltige Getränk erst als Instrument zum Geldverdienen dann als intellektuellen Treibstoff – immerhin war der Hamburger Hafen schnell ein wichtiger Umschlagplatz für die wertvollen Bohnen aus Übersee, die den Weg in die Privathaushalte der kleinen Leute erst ab dem 18. Jahrhundert fanden.

In dieser Zeit waren es vor allem Holländer, Franzosen und einige Deutsche, die in warmen fernen Länder Plantagen anlegen ließen, wo man die Pflanze anbauen konnte. In der Karibik, auf der Insel Martinique, in Französisch Guyana und in Südamerika. Im 19. Jahrhundert endlich war Kaffee eines der weltweit wichtigsten Handelsgüter, der leicht bittere und dabei anregende Softdrink aus unzähligen Kaffeehäusern in allen Ländern des Planeten nicht mehr wegzudenken.

Merke!
Anfangs war Kaffee ein Getränk der Herrscher, Kaufleute, Reisenden und Intellektuellen. Sobald sich das Geheimnis der Kaffeezubereitung verbreitet hatte, war das Getränk in aller Munde und wurde auch bei anderen immer beliebter.

3. Die wichtigsten Kaffeeanbaugebiete und wichtigsten Kaffeesorten

Das Geschäft mit den Bohnen boomt: Weltweit wird in rund 80 Ländern und auf einer Gesamtfläche von mehr als zehn Millionen Hektar Kaffee angebaut. Knapp 99 Prozent davon entfallen auf die zwei wichtigsten Sorten Arabica und Robusta. Mit einem Anteil von fast 30 Prozent an allen Kaffeeexporten ist Brasilien dabei mit Abstand der größte Produzent.

Zweitwichtigster Exporteur für Rohkaffee ist Vietnam, auf Platz drei und vier folgen Indonesien und Kolumbien. Neben den Standardsorten schwören Genießer auf Luxusvarianten wie Kopi Luwak aus Indonesien oder Jamaica Blue Mountain, die als die exklusivsten und teuersten Kaffees der Welt gelten.

Das wichtigste Exportland für Bio-Kaffee war 2013 Mexiko: Elf Prozent des Kaffees aus ökologischem Anbau stammen aus dem lateinamerikanischen Land. Auch Honduras und Indonesien sind wichtige Anbaugebiete für Kaffee mit Bio-Siegel. Übrigens: Laut Statistik leben in den USA die meisten Fans von Bio-Kaffee. Mehr als 400 000 Säcke Öko-Kaffee wurden 2013 in die USA importiert. Zum Vergleich: Deutschland folgt auf Platz zwei mit 211 000 Säcken.

4. So wird Kaffee gemacht

Noch mehr Kaffeewissen gibt es hier! Pro Jahr werden heute weltweit gut 167 Millionen 60-Kilo-Säcke Rohkaffee produziert, den Löwenanteil daran haben die beiden Sorten Robusta und Arrabica. Deren Anbau, Ernte und Weiterverarbeitung sind sehr aufwändig – Kaffee ist daher bis heute eines der wertvollsten Handelsgüter der Welt.

Schritt 1: Robusta-Pflanzen werden aus Stecklingen gezogen, Arabica-Bäume aus Samen. Nach 3-4 Jahren blüht der Kaffeebaum das erste Mal. Von der Blüte bis zur Reife der Kaffee-Kirschen dauert es je nach Sorte 9-11 Monate.

Schritt 2: Die reifen Kirschen werden mit der Hand vom Zweig gestreift, ein Prozess, den man „Stripping“ nennt. Wenn man sie einzeln mit der Hand erntet, heißt das „Picking“. In einigen Ländern besorgen das inzwischen immer ausgefeiltere Ernte-Maschinen.

Schritt 3: Nur die reifen Kaffeekirschen kommen zum Einsatz. Vor dem Pflücken werden oft Planen unter die Bäume gelegt. Unreife Kirschen werden noch auf der Plantage aussortiert.

Schritt 4: Jeder reife Kaffeekirsche enthält zwei Kaffeebohnen.

Schritt 5: Die Kaffeekirschen können nur kurz gelagert werden. Nach der Ernte müssen sie daher rasch weiterverarbeitet werden.

Schritt 6: In der Sonne werden die reifen Kaffeekirschen getrocknet. Danach wird das Fruchtfleisch abgeschält, die Kaffeebohnen fermentiert, das heißt, die noch vorhandenen Gerbstoffe biologisch abgebaut. Dann werden sie gewaschen und für weitere 2-3 Wochen getrocknet.

Schritt 7: Wenn die getrockneten alle Qualitätskriterien erfüllen, werden sie in Jutesäcke verpackt und verschifft. Der Hamburger Hafen ist bis heute Deutschlands Hauptumschlagplatz für Kaffee.

Schritt 8: Für entkoffeinierten Kaffee werden die noch grünen und ungerösteten Bohnen Kaffeebohnen aufgequollen und das dann praktisch freiliegende Koffein z.B. mit einem organischen Lösungsmittel entfernt. Der erlaubte Restgehalt von Koffein in entkoffeiniertem Kaffee liegt in Deutschland bei 0,1 Prozent.

Schritt 9: Das Aroma beim Kaffee, das den Kaffee ausmacht, entsteht beim Rösten bzw. der Röstung. Neben der Herkunft des Kaffees sind die Beeinflussung der Rösttemperatur und Röstzeit wichtige Parameter für das Aroma, bzw. den Geschmack von Kaffee.

5. Warum trinken wir so gerne Kaffee?

Er schmeckt, regt an und macht glücklich – es gibt Dutzende Gründe, Kaffee zu trinken – und inzwischen kaum eine Studie, die anderer Meinung ist. Alle Kaffeetrinker dürfen sich also freuen!

Kaffee wirkt nachweislich als Stimmungsaufheller – aktuelle Studien haben sogar herausgefunden, das zwei bis drei Tassen Kaffee täglich das Risiko, an einer Depression zu erkranken, um 15 Prozent minimieren.

Kaffee gilt als Figurschmeichler, denn pur getrunken enthält er keine Kalorien und wirkt zudem leicht appetithemmend. Sogesehen ist Kaffee ganz schön gesund. Dennoch Vorsicht: Lösliche aromatisierte Kaffees und einige Varianten aus dem Coffee-Shop sind echte Kalorienbomben, die in eine gesunde Ernährung nicht immer reinpassen. Eiskaffee mit zwei großen Bällchen Vanilleeis und einer Sahnehaube ist beispielsweise eine Variante des Kaffees, die Sie bei einer Diät eher meiden sollten. Mit einfachen Eiswürfeln ist diese Variante aber vollkommen in Ordnung. 

Und noch etwas sorgt dafür, dass vor allem junge Menschen sich wieder vermehrt dem Kaffeegenuss hingeben: Der Kaffee ist wandlungsfähig, geht mit der Zeit. War es vor 15 Jahren noch undenkbar, Kaffee im Gehen aus einem Pappbecher auf der Straße zu trinken, irritiert dieses Bild heute niemanden mehr.

Coffee-Shops sprießen wie Pilze aus dem Boden, in der Mittagspause philosophiert man mit Kollegen über Vollautomaten im Preisbereich eines Kleinwagens und die besten Espressomaschinen für zu Hause. Besonders ambitionierte Kaffee-Fans besuchen gar Kurse und lassen sich in ihrer Freizeit zum Barista ausbilden, und versuchen Ihr Kaffeewissen stets zu erweitern. 

Dass Kinder keinen Kaffee mögen, wundert kaum, denn das „braune Gold“ ist bei dern ersten Trinkversuchen etwas bitter. Auch vielen Erwachsene mögen das nicht und mildern die Säure und die Bitterkeit mit einem Schuss Milch ab.

Merke!
Kaffee schmeckt gut, wirkt stimmungsaufhellend und kann sogar Depressionen vorbeugen. Außerdem ist Kaffee vielseitig, ohne Extras sehr kalorienarm und sogar appetithemmend.

6. Kleines Lexikon der Kaffeespezialitäten

Filterkaffee

Frisch aufgebrühter Filterkaffee – wirklich frisch aufgebrüht (und nicht in einer großen Kanne stundenlang abgestanden) ist diese klassische Variante seit einigen Jahren wieder voll im Trend. Gerne schwarz, aus Gründen der Magenverträglichkeit einen Schuss gute Milch oder Sahne dazu, ungern Zucker, da der den Geschmack des Kaffees verdrängt.

Espresso

Espresso ist eine Zubereitungsart des Kaffees, bei der eine relativ kleine Menge (fast) kochendes Wasser unter Druck durch feingemahlene Kaffeebohnen gepresst wird und in einer kleinen Tasse serviert. Die verschiedenen Methoden zur Espresso-Erzeugung sind Legende, fest steht, er ist etwas dickflüssiger und magenfreundlicher als Filterkaffee und hat eine „crema“, eine natürliche Schaumkrone. Basisgetränk für viele aktuelle Trendgetränke.

Cappuccino

Aus Italien kommt die klassische Variante dieses Kaffee-Getränks, das traditionell aus einem doppelten Espresso, heißer Milch und aufgeschäumtem Milchschaum besteht. Die Milch wird leicht cremig aufgeschäumt, so dass sich, im Gegensatz zum Latte Macchiato, die Crema auf dem Schaum der Milch absetzt. Serviert in einer normalen oder etwas größeren Tasse, manchmal mit einem kleinen Schuss Kakaopulver obendrauf.

Espresso Macchiato

Wird gerne mit dem Latte Macchiato verwechselt, ist aber nichts als ein einfacher (gerne auch mal ein doppelter) Espresso mit einer kleinen Menge Milch oder Milchschaum. Wird ebenfalls in einer kleinen Tasse oder einem kleinen Glas serviert.

Latte Macchiato

Auch hier ist Espresso die Basis, aber dazu gibt es viel heiße Milch und ebenso viel Milchschaum. Er wird meistens in einem großen Glas mit einem langen Löffel für den Milchschaum serviert und ist damit beinahe der „Longdrink“ unter den Kaffee-Spezialitäten.

Marocchino

Eine typisch italienische Spezialität, die aus Espresso, reinem Kakaopulver und Milchschaum besteht. Serviert in einem kleinen Glas ist es oft der mit Kakao weiterverlängerte Espresso Macchiato.

Caffé Correto

Die nächste „Weiterentwicklung“ des Espresso ist der „korrigierte“ Espresso, das bedeutet in diesem Fall mit einem Schuss Brandy, Grappa, Amaretto oder was immer in der entsprechenden Lokalität angesagt ist. Echte Kaffeetrinker tun sich mit solchen Mischgetränken nicht immer leicht, einige von ihnen trinken erst den Espresso und mischen nun die Spirituose mit dem Rest der Crema und trinken sie separat.

Irish Coffee

Ein heißes Mischgetränk aus heißem Filterkaffee und irischem Whiskey, das mit einer dicken Sahnehaube (original aus nicht geschlagener Sahne) versehen ist, mit einem Teelöffel von zumeist braunem Zucker gesüßt. Wird in typischen Stilgläsern serviert und durch die Sahne hindurch getrunken.

Caffé Breve

Aus den USA stammt die kalorienreichste Variation des Espresso. Was aussieht, wie ein Latte Macchiato, ist auch ein solcher, nur das sich unter dem Milchschaum keine Milch, sondern häufig reine Sahne oder eine Mischung aus Milch und Sahne versteckt. Die amerikanischen Kaffeehausketten bieten das in den verschiedensten Varianten an.

Café au lait

Französisches Frühstück ohne Cafe au lait ist keines: Zu gleichen Teilen Filterkaffee und heiße Milch, serviert in den dafür typischen großen Schalen ist für viele Menschen der perfekte Start in den Tag.

Caffé Americano

Eine Alternative zum Filterkaffee kann ein „Americano“ sein – nichts anderes als ein Espresso mit seinem typischen Geschmack, verlängert mit heißem Wasser. Für die Freunde der reinen Kaffee-Lehre geht das eher als viele Milchgetränke. Ausgerechnet in Italien übrigens kann ein Americano auch ein Filterkaffee sein.

Caffé Mocha

Ein dem Cappuccino ähnliches Getränk, zu dem allerdings noch eine Schicht Schokoladensirup und eine Sahnehaube gehört, was es zu den Kaffeespezialitäten befördert, die in kein Diätprogramm passen.

Mokka

Klassischer geht es nicht – der echte türkisch, arabische Mokka wird durch Aufgießen von Wasser in einem Kännchen auf fein zermahlene Kaffeebohnen zubereitet – beim Eingießen in die Tasse setzt sich unten der Kaffeesatz ab, auf dem Kaffee bildet sich eine Crema.

Wiener Mokka

Der österreichische Mokka hat nichts mit dem türkischen zu tun – dies ist ein einfacher Filterkaffee oder auch ein einfacher Espresso (ein „kleiner Schwarzer“). Milch, Sahne oder Schlagsahne („Schlagobers“) sind möglich.

7. Die wichtigsten und praktischsten Tipps für den perfekten Kaffeegenuss

Tipp 1: Wie erkennt man beim Kaffeekauf Qualität?

Bei einem guten Kaffee sind die Art des Anbaus, der Ernte und der Röstung zeit- und kostspielig. So werden Voraussetzungen geschaffen, die das Koffein-Getränk zu einem hochwertigen Produkt machen. Das spiegelt sich in den Kosten wieder – ein guter Kaffee also hat seinen Preis. Aufwändige Röstungen in kleinen Betrieben müssen teurer sein als Massenprodukte und sind oft – aber nicht immer – besser.

Sie stehen angesichts der Vielfalt verwirrt vor dem Kaffeeregal? Mit einem Arabica-Hochlandkaffee liegt man in Sachen Qualität immer richtig. Aroma-Tipp: Investieren Sie in eine kleine Kaffeemühle für zu Hause, kaufen Sie ganze Bohnen und mahlen Sie diese dann nach Bedarf immer frisch.

Tipp 2: Wie lagert man Kaffee am besten?

Immer samt seiner Verpackung frisch gemahlen in ein Behältnis stellen und kühl und trocken aufbewahren. Ganz wichtig: Kaffee niemals „umschütten“. Die ganzen Bohnen halten einige Wochen bis Monate, der gemahlene Kaffee sollte innerhalb von zwei bis vier Wochen nach dem Mahlen getrunken werden.

Der Feind eines guten Kaffees ist falsche Lagerung. Denn die Bohnen und auch das Pulver nehmen Feuchtigkeit aus der Luft an, und lassen so das Kaffeeöl ranzig werden. Optimal: Kaffee luftdicht verschlossen in einer Dose oder Tüte an einem kühlen, dunklen Ort (nicht im Kühlschrank) aufbewahren, damit die Lagerung keine negativen Auswirkungen auf den Kaffeegenuss hat.

Tipp 3: Welche Kaffeemaschine ist optimal?

Das ist ein Thema, zu dem es Hunderte Meinungen gibt. Wer frisch gemahlenen Kaffee mag und gern und oft verschiedene Milchmix- und Kaffeegetränke trinkt, greift zum Vollautomaten. Trinkt man am Tag einen Liter Filterkaffee, dann ist eine French Press oder ein klassischer Handfilter genau das Richtige. Kauft man eine Siebträgermaschine und eine Kaffeemühle, muss man um die Parameter einer Espresso-Extraktion wissen – ein Baristakurs schadet hier nicht. 

Kapselmaschinen kommen eher für jene in Frage, die wenig Kaffee konsumieren, aber auf gute Qualität nicht verzichten möchten. Sie sind gerade absoluter Trend und viele Kapseln stehen den großen Vollautomaten qualitativ in nichts nach – die einzelne Kapsel ist aber relativ teuer, der Aluminiumverbrauch bei den Kapsel ist hoch. Kaffeemaschinen und Espressomaschinen finden Sie im Internet zur Genüge. 

Tipp 4: Welche Milch eignet sich zum Aufschäumen?

Da lohnt sich ein Blick auf die Nährwertangaben: Je höher der Eiweißgehalt einer Milch ist, desto feiner und besser lässt sie sich aufschäumen – das ist oft bei H-Milch der Fall. Dass der Fettgehalt die Qualität des Schaums beeinflusst, ist ein Irrglaube. Auch laktosefreie Milch lässt sich aufschäumen – hier muss man mitunter etwas experimentieren. Auch sogenannte Barista Hafer- und Mandelmilch lassen sich gut aufschäumen und zum Kaffee genießen. 

Tipp 5: Auch mal kalten Kaffee trinken

Kaffeeliebhaber schwören auf „Cold brew“-Kaffee. Die werden – der Name sagt es – mit kaltem Wasser (optimal: Zimmertemperatur) aufgebrüht. Der Kaffee schmeckt dadurch besonders fruchtig und enthält neben weniger Koffein auch weniger Säure und Bitterstoffe als normaler Filterkaffee. Wer also keinen ungesunden Zucker oder zu viel Milch in seinen Kaffee schütten möchte, um das Koffein-Getränk so gesund wie möglich zu trinken, sollte unbedingt mal Cold brew-Kaffee probieren. 

In den USA ist Cold Brew Coffee schon etwas länger bekannt. Dort wird das Trend-Getränk in braunen Glasflaschen, im Tetra Pak oder als Konzentrat für den Hausgebrauch, verkauft. Auch hierzulande verkaufen immer mehr Cafés den kalten Kaffee, meist in Glasflaschen. Wer sich das Geld sparen möchte, kann sich Cold brew auch ganz einfach zuhause selber zubereiten.

Tipp 6: Vollendeter Genuss: Latte Art

Durch spezielles Eingießen der Milch in die Kaffeetasse, Schablonen oder feine Stifte, kreieren Könner Muster und Figuren auf dem Milchschaum. Inzwischen gibt es auch Latte-Art-Besteck-Sets für zu Hause.

Tipp 7: Wasser entkalken

Eine Tasse Kaffee besteht zu 98 Prozent aus Wasser. Deshalb sollte es eine gute Qualität haben. Ist es zu hart, verliert der Kaffee schnell an Aroma. Tipp: Ein Tischwasserfilter befreit das Leitungswasser von Kalk und verbessert den Geschmack deutlich. In Gegenden mit stark gechlortem Wasser lohnt es sich, stilles Wasser für den Kaffee einzusetzen.

Tipp 8: Die richtige Temperatur

Vollautomatische Maschinen temperieren automatisch – bei Hand­filtern und French-Press-Kannen gilt: Das Wasser darf nicht zu heiß sein. Die optimale Temperatur liegt bei rund 90–95 Grad. Liegt man darüber, wird der Kaffee bitter, bei zu kaltem Wasser entfaltet sich das Aroma nicht vollständig.

Tipp 9: Die Menge macht’s

Für einen guten Kaffee kommt es entscheidend auf das richtige Verhältnis zwischen Kaffeemehl und Wasser an. Zu wenig Pulver macht den Kaffee schnell bitter, zu viel verhindert die volle Aromenentfaltung. Faustregel: Pro Tasse rechnet man einen Maßlöffel Kaffeepulver (6-8 Gramm).

Merke!
Bei der Zubereitung von Kaffee gibt es verschiedenste Faktoren, die berücksichtigt werden sollten, wenn Sie eine perfekte Tasse Kaffee genießen möchten.

8. Wie gesund ist eigentlich Kaffee?

Infografik zu Kaffee

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik. 

Kaffee...

  • ...enthält viele Antioxidantien:
    Antioxidantien sind Radikalfänger. Sie inaktivieren bestimmte Stoffe im Körper, die mitverantwortlich für den Alterungsprozess und verschiedene Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs sind. Studien konnten zeigen, dass Kaffee die gesamte antioxidative Kapazität des Körpers erhöhen kann.
  • ...schützt die Leber:
    Die positiven Effekte von Kaffee auf die Leber wurden in den vergangenen Jahren intensiv erforscht. Studien legen einen Zusammenhang zwischen Kaffeegenuss und einem verminderten Risiko gegenüber verschiedenen Erkrankungen wie Leberzirrhose, -fibrose und auch Leberkrebs nahe.
  • ...beugt Diabetes vor:
    Die im Kaffee enthaltenen Pflanzenstoffe (Polyphenole) haben mehreren US-amerikanischen Studien zufolge offenbar einen positiven Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel und den Insulinhaushalt. Fazit der Forscher: Moderater Kaffeekonsum (circa vier Tassen täglich) reduziert das Diabetesrisiko.
  • ...kann die Konzentration erhöhen:
    Der konzentrationssteigernde Effekt des Kaffees kommt vor allem denen zugute, die innerhalb kürzester Zeit komplizierte Aufgaben zu lösen haben. Denn Informationen werden nach Kaffeegenuss vom Gehirn schneller aufgenommen und verarbeitet. Auch kann ein lebenslanger Kaffeekonsum bei Frauen und Männern den altersbedingten Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit verringern.
  • ...kann bei Kopfweh helfen:
    Mehrere Studien der letzten Jahre haben ergeben, dass die Kombi von Kaffee mit Kopfschmerzmitteln offenbar sehr vielen Kopfschmerz-Patienten Linderung verschafft. Wer vor allem nachts unter Kopfweh leidet, kann den Beschwerden ebenfalls mit Kaffee vorbeugen: eine Tasse hilft in vielen Fällen, fand die Neurologin Dr. Svenja Happe heraus.
  • ...schützt die Arterien:
    Mit Kaffee gegen Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen? Ja, das geht, und zwar erwiesenermaßen: Brasilianische Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Arterienverkalkung umso geringer ist, je mehr Kaffee man trinkt. Aber Achtung: Bei Rauchern und auch bei Ex-Rauchern hilft auch Kaffee nicht!
  • ...sollte in Maßen genossen werden:
    Obwohl der moderate Genuss von drei bis fünf Tassen Kaffee am Tag auf zahlreiche Organe und Körperfunktionen einen positiven Einfluss ausüben kann, sollte man es nicht übertreiben. Bei einer zu hohen Aufnahme von Koffein, können sich Symptome wie Zittern, Unkonzentriertheit und Unruhe zeigen. Bis zu 400 Milligramm Koffein (das sind ca. vier bis fünf Tassen Kaffee) sind laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für die gesunde erwachsene Allgemeinbevölkerung unbedenklich, ausgenommen Schwangere.
  • ...CO2-Bilanz:
    Mit einem Emissionswert von über 560 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Kaffee schlecht. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie zum Beispiel Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.

Für wen ist Kaffee tabu?

Schwangere und stillende Mütter sollten Kaffee nur in Maßen trinken bzw. besser ganz weg lassen, denn das Koffein passiert die Plazenta und gelangt damit in den Stoffwechsel des Ungeborenen. Vorsicht vor einer Steigerung der Mengen, wenn der Kaffee in Stresszeiten dazu dient, die natürliche Erschöpfung zu überdecken.

Wer einen zu hohen Cholesterinspiegel hat, sollte seinen Kaffee filtern oder aus Instantpulver zubereiten. Menschen mit zu niedrigem Blutdruck kommen morgens mit einer Tasse starkem Kaffee gut in Fahrt. Das Koffein wirkt am besten, wenn der Kaffee ausschließlich morgens und nicht den ganzen Tag über getrunken wird.

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9. Macht Kaffee eigentlich süchtig?

Jeder von uns kennt Zeitgenossen, die „ohne eine Tasse Kaffee nicht in den Tag starten können“, über einen langen Arbeitstag mehrere Tassen trinken und auch Abends nach einem guten Essen und dem guten Glas Rotwein einen doppelten Espresso brauchen. Sind die süchtig?

Kaffee bringe eine "leichte Tendenz zu psychischer Abhängigkeit" mit sich, sagen Wissenschaftler und weisen damit darauf hin, dass viele von uns glauben, ohne Kaffee nicht mehr auskommen zu können. Wegen der magen- und galle reizenden Röststoffe und das für manche unangenehm nervenreizenden und blutdrucksteigernden Koffeins greifen empfindliche Menschen besser zu Spezialkaffeesorten ohne Reizstoffe. Wichtig für Heranwachsende und Frauen mit Eisenproblemen: Kaffee behindert die Aufnahme des blutbildenden Mineralstoffs.

Kann eine körperliche Abhängigkeit entstehen?

Bekommt man bei Kaffee-Verzicht Entzugserscheinungen bzw, kann Koffeinismus entstehen? „Eine Sucht wie bei harten Drogen, Alkohol oder Nikotin gibt es beim Koffein ganz klar nicht“, sagt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. „Man kann Koffein gegenüber eine Toleranz entwickeln und spürt dann die anregende Wirkung nicht mehr so stark. Wer sehr viel Kaffee trinkt und dann aufhört, kann auch ‚Entzugserscheinungen‘ wie Kopfschmerzen bekommen, die aber wieder abklingen. Man vermisst Kaffee vielleicht auch – dennoch ist es keine körperliche Abhängigkeit.“

Dabei ist Koffein rein chemisch gesehen ein Alkaloid – ähnlich wie Morphin. Es steckt in Kaffee, aber in etwas anderer Zusammensetzung auch in Kakao und Tee. Koffein ist eine wasserlösliche Substanz und wird über die Nieren ausgeschieden.

Bevor der Mensch darauf kam, es in Form von Getränken zu konsumieren, hatte es übrigens eine ganz andere Funktion: Die Kaffee-, Tee- und Kakaopflanzen nutzen das Koffein, das in ihnen steckt, zur Abwehr von Fressfeinden. Es hat für einige Organismen in der Tier- und Pflanzenwelt eine ungünstige Wirkung, da es wach macht und damit die nötigen Ruhephasen verkürzt. Auch beim Menschen erweitert Koffein die Blutgefäße und Bronchien, regt den Kreislauf an und steigert die Konzentration.

Die Wirkungen sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark, einige tolerieren Koffein besser, können den ganzen Tag und sogar abends einen starken Kaffee trinken und schlafen trotzdem gut. Bei anderen ist die Wirkung schon nach einer Tasse Kaffee relativ intensiv und schon eine Tasse am Nachmittag kann ausreichen, um die Nachtruhe zu stören.

Eine Sucht allerdings, wie man sie von Drogen, Zigaretten oder Alkohol kennt, gibt es beim Koffein ganz klar nicht, sagt der Ernährungswissenschaftler Dr. Volker Böhm. Auch die Weltgesundheitsorganisation stuft den Stoff nicht als suchterzeugend ein. Es gibt aber durchaus einen Gewöhnungseffekt. Bedeutet: Wer viel Kaffee trinkt, braucht irgendwann eine höhere Dosis, um von seiner Wirkung zu profitieren.

Merke!
Eine körperliche Abhängigkeit gibt es in diesem Sinne nicht. Viel Kaffee zu trinken, ist eine Gewohnheit – bei Verzicht kommt es anfangs zu Kopfschmerzen oder anderen Symptomen.

Zu viel Kaffee kann Nebenwirkungen haben

Viele Kaffeefans kennen das Gefühl, in bestimmten Momenten dringend einen Koffeinschub zu brauchen, um zu funktionieren, demnach fühlt es sich bei Verzicht für Kaffeetrinker an als hätten sie Entzugserscheinungen. Das darf man aber nicht mit einer Sucht verwechseln. Auch die Gefahr einer Überdosierung besteht im Alltag eigentlich nicht, sagt Dr. Böhm. Erst eine Dosis von zehn Gramm gilt als tödlich – diese Menge schafft man allein durchs Kaffeetrinken nicht. Bei 500 bis 1000 Milligramm Koffein kann es aber zu Zittrigkeit, Herzrasen und kurzzeitigem Bluthochdruck kommen. Das ist unangenehm, aber ungefährlich. Und es passiert nur dann, wenn man acht Tassen starken Kaffee direkt hintereinander trinken würde.

Im Prinzip kann man so viel Kaffee trinken, wie man mag. Die Frage ist aber: Will man seinen Körper wirklich dauerhaft austricksen und künstlich wach halten? Dass wir müde werden und Erschöpfung spüren hat ja einen Sinn. Irgendwann sollte jeder mal zur Ruhe kommen – Erholung ist wichtig. Starker Kaffee mit einem hohen Koffeingehalt schlägt wegen seiner vielen Röststoffe außerdem irgendwann auf den Magen. Etwas schonender ist Tee, das Koffein in ihm wirkt sanfter, Tee enthält zudem keine Röststoffe und ist deshalb deutlich magenfreundlicher.

Komplett auf Koffein muss niemand, nur schwangere Frauen und Mütter, die stillen, sollten es nicht mit dem Kaffeegenuss übertreiben und sich auf eine Tasse am Tag beschränken. Dem ungeborenen Fötus und auch dem Neugeborenen fehlt ein Enzym zum Abbau des Koffeins – der Stoff erreicht aber über die Plazenta oder die Muttermilch das Kind.

Merke!
Starker Kaffee und eine zu große Menge kann auf den Magen schlagen und zu Zittrigkeit und Herzrasen führen. Jedoch ist die Wirkung bei jedem sehr verschieden. Süchtig nach Kaffee kann man nicht sein, sagen Wissenschaftler.

10. Rezepte mit Kaffee: vielseitiger Küchenstar

Ein Kaffee am Morgen, so weiß es der Volksmund, vertreibt Kummer und Sorgen. Eine beachtliche Menge Kaffee trinkt jeder Bundesbürger durchschnittlich pro Jahr. Kein Wunder, denn neben seinen gesundheitlichen Vorzügen zeigt sich der Muntermacher auch in der Küche vielseitig.

Ob klassisch als Heißgetränk, erfrischend als Eiskaffee an heißen Sommertagen oder als Backzutat für Torten und Kuchen: Kaffee ist durchaus gesund, kann problemlos Bestandteil einer gesunden Ernährung sein und sogar positive Effekte auf den Körper haben.

Stimmt es, dass Kaffee den Appetit zügelt?

In Maßen genossen kurbelt Kaffee den Stoffwechsel an und reduziert Hungergefühle. Das gilt aber nur, wenn er pur – also ohne Milch und Zucker – getrunken wird. Das liegt zum einen daran, dass der Magen durch die Flüssigkeitszufuhr gefüllt wird.

Zum anderen enthält Kaffee den Inhaltsstoff Koffein. Koffein gilt als besonders belebend und leistungssteigernd. Es übt eine stimulierende Wirkung auf das zentrale Nervensystem aus. Im Rahmen dessen kommt es zur Ausschüttung von Noradrenalin und Adrenalin (aus dem Nebennierenmark) sowie zu einer vermehrten Ausschüttung und Aktivität von Dopamin (in den Basalganglien). Daraufhin erhöht sich die Herzfrequenz, der Blutfluss und der Bluttransport in die Muskeln verbessert sich, die Abgabe von Glucose durch die Leber wird erhöht. Gleichzeitig reduziert sich der Blutfluss zu inneren Organen (unter anderem dem Verdauungsapparat) und der Haut. In diesem Zuge zügelt Koffein auch den Appetit. Wachsamkeit und Reaktionsfähigkeit verbessern sich. 

Man sollte jedoch nicht den Fehler machen und Kaffee als Appetitzügler missbrauchen. Bei empfindlichen Personen kann es zu Herzrasen, Sodbrennen oder Schwindel kommen. Vor allem sollte man das natürliche Hungergefühl nicht durch übermäßigen Kaffeekonsum unterdrücken. Wer meint, er könnte das Frühstück getrost auslassen und durch mehrere Tassen Kaffee ersetzen, muss im Laufe des Tages mit einer Hungerattacke rechnen. Hier liegt dann die Gefahr des unkontrollierten und wahllosen Essens, und man nimmt deutlich mehr Kalorien auf als bei einem ausgewogenen Frühstück und einer sinnvollen Mittagsmahlzeit.

Stöbern Sie in den Kaffee Rezepten von EAT SMARTER!

Wissen zum Mitnehmen

Um das beliebte Getränk Kaffee ranken sich viele Studien – doch aktuell scheint Kaffee eher positive Auswirkungen auf die Gesundheit zu haben. Vermehrt fanden Studien heraus, dass Kaffee Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes reduzieren kann sowie Depressionen vorbeugen kann.  

Kaffee ist eines der wertvollsten Handelsgüter überhaupt und durchläuft von Anbau bis zur Weiterverarbeitung einen interessanten Prozess, der je nach Herstellung die unterschiedlichen Qualitäten des Kaffees ausmacht, den es später im Laden zu kaufen gibt.

Der Wachmacher ist durchaus gesund, wenn er nicht mit ungesundem Zucker und zu viel Milch getrunken wird. Kaffee wirkt appetithemmend und kurbelt den Stoffwechsel an: kann also auch während einer Diät ohne einen negativen Effekt zu haben, getrunken werden.

Kaffee kann in unterschiedlichsten Variationen getrunken werde, was das Koffein-Getränk so beliebt macht. Bei der Zubereitung spielen unter anderem Faktoren wie Kaffeequalität, Lagerung, Wasser und Temperatur eine Rolle.

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