Erdmandeln

Von Claudia Schleger
Aktualisiert am 14. Dez. 2022

Süßes aus dem pharaonischen Ägypten – seit Jahrtausenden von Jahren werden die mineralstoffreichen Knöllchen roh gekaut oder zu Speisen verarbeitet. Auch bekannt als Tigernuss, erfahren die nussigen Exoten nun eine Revolution.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Erdmandeln
  2. Das sollten Sie über Erdmandeln wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
    4. Sorten
  3. Unsere liebsten Erdmandel-Rezepte
  4. Wie gesund sind eigentlich Erdmandeln?
    1. Gesunde Fette
    2. Ballaststoffe
    3. Mineralstoffe
    4. Antioxidantien
  5. Einkaufs- und Küchentipps für Erdmandeln
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
    4. Zubereitungstipps für Erdmandeln
  6. FAQs – die häufigsten Fragen

Infografik zu Erdmandeln

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik.

Erdmandeln...

  • ...geben ein gutes Bauchgefühl
    Das erbsengroße Superfood beinhaltet viele Ballaststoffe, die hervorragend sättigen, den Blutzuckerspiegel lange konstant halten und die Verdauung anregen.
  • ...bringen in Form
    Der appetitdämpfende Effekt der Pflanzenfasern stellt zusätzlich eine super Unterstützung auf dem Weg zur Traumfigur dar.
  • ...wirken entgiftend
    Dank ihrer vielen Quellstoffe binden die Powerknollen außerdem Stoffwechselabfälle und andere Rückstände im Darm. Gleichzeitig regen sie ihn zur Produktion von Buttersäure an, die Entzündungen vorbeugt.
  • ...füllen das Calciumkonto
    Beim Konsumierem der kleinen Knöllchen profitieren wir auch von ihrem hohen Mineralstoffgehalt, der die Knochen stark macht und zu einer gesunden Muskelfunktion beiträgt.
  • ...halten das Oberstübchen fit
    Mit viel Kalium und Magnesium fördern die Minis die Funktion des Nervensystems und sorgen daher für top Konzentration sowie besseren Schlaf. Die Traumkombi für mehr Leistungsfähigkeit.
  • ...ersetzen Nüsse
    Optisch und geschmacklich sind sie ihnen ähnlich, doch Erdmandeln zählen zu den Gräsern und sind somit die perfekte Nussalternative.
  • ...mögen es warm
    Besonders gut gedeihen die Kleinen auf lockerem, sandigem Boden mit viel Sonnenlicht, zum Beispiel im Blumentopf. Das Aussäen geschieht am besten zwischen April und Mai.
  • ...sind nicht leicht zu haben
    Während es Erdmandelmehl oder -porridge mitunter schon in Supermärkten zu kaufen gibt, sind ganze Erdmandeln oft nur in Reformhäusern oder online erhältlich.

Das sollten Sie über Erdmandeln wissen

Ihr Name ist leicht irreführend: Denn tatsächlich ist die Erdmandel weder Nuss noch Mandel, sondern eine Pflanze aus der Familie der Zypergräser (Cyperus esculentus). An den Spitzen ihrer Wurzeln entwickelt das Gewächs essbare, süße Knöllchen, in denen besonders viele Nährstoffe gespeichert sind. Die Wurzelknollen werden, so wie die Mutterpflanze, als Erdmandeln bezeichnet und kommen in getrockneter Form in den Handel. Allergiker dürfen bei den „Pseudo-Mandeln” übrigens beherzt zugreifen. Denn sie sind nicht nur gluten-, laktose- und fruktosefrei, sondern lösen auch nur selten allergische Reaktionen aus.

Herkunft

Sonnig und feucht, so mag es die Erdmandel. Schon die alten Ägypter bauten sie als Nutzpflanze an den fruchtbaren Ufern des Nils an. Von dort aus breitete sich das knollenreiche Gewächs über Afrika bis in den Mittelmeerraum aus. Die wichtigsten Anbaugebiete sind heute Spanien, Indien sowie Südamerika. Inzwischen kommt die Pflanze auch in Gebieten vor, in denen sie zuvor nicht heimisch war. Mit einem wachsamen Blick entdecken Sie blühende Wildvorkommen der Art auch in Deutschland an den Rändern von Maisfeldern.

Saison

Gepflanzt von April bis Juni, erfolgt die Ernte der Grasknollen von September bis November. Innerhalb einer Vegetationsperiode kann eine Pflanze bis zu Hunderte oder Tausende von den genießbaren Knöllchen produzieren. Getrocknet sind sie, mit oder ohne Schale, ganzjährig erhältlich.

Geschmack

Leicht süßlich, vanilleartig und nussig-buttrig im Geschmack erinnern sie an frische Mandeln. Die erdige und sandige Textur verleiht ihnen eine feines Mundgefühl. 

Sorten

Es wachsen drei Arten von Erdmandeln in der Natur: gelbe, braune und schwarze. Die gelblichen Früchte werden aufgrund ihrer Größe, appetitlichen Farbe und saftigen Konsistenz bevorzugt.

Unsere liebsten Erdmandel-Rezepte

Wie gesund sind eigentlich Erdmandeln?

Weil die Sprossknollen der Pflanze zur Vermehrung dienen, haben sie einen besonders hohen Vitalstoffgehalt. Nicht umsonst wurden sie seit jeher als Heilmittel geschätzt und erfahren nun als Superfood eine Revolution. Doch was macht die Erdmandeln so gesund?

Gesunde Fette

Erdmandeln bestehen zu rund einem Viertel aus Fett. Das daraus gewonnene Öl ist reich an einfach gesättigten Fettsäuren (Ölsäure) sowie mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Linolsäure und Alpha Linolensäure) und hat damit einen ähnlich gesundes Lipidprofil wie Oliven-, Avocado- und Haselnussöl. Der hohe Gehalt an der einfach ungesättigten Ölsäure hat eine positiven Einfluss auf die Cholesterinwerte, was wiederum gut für die Gefäß- und Herzgesundheit ist (1). Außerdem wirken mehrfach ungesättigte Fettsäuren entzündungshemmend. 

Ballaststoffe

Erdmandeln sind reich an Ballaststoffen wie resistenter Stärke. Diese kann im Dünndarm nicht verdaut werden und wird deshalb im Dickdarm von günstigen Bakterien zersetzt. So tragen die Erdmandeln zu einer positiven Dickdarmflora bei, förderlich gegen Adipositas, Diabetes und sogar neurologischen Erkrankungen (2). Außerdem bringen die kleinen Knollen einen trägen Darm wieder in Schwung, denn quellende Ballaststoffe regen die Verdauung an. Damit sind sie ein bewährtes Mittelchen bei Druckgefühl im Bauch und Verstopfung.

Mineralstoffe

Ihr vergleichsweise hoher Anteil an Calcium und Phosphor. Beide Mineralien sind wichtig für die Gesundheit von Knochen und Zähnen sowie für viele weitere Funktionen in unserem Körper.

Antioxidantien

Die schrumpeligen Wurzelknöllchen sehen unscheinbar aus, doch sie besitzen eine geballte antioxidative Wirkung. Indem sie schädliche freie Radikale abwehren, sorgen sie für eine lange Zellgesundheit. In Studien verdichteten sie sogar das Makulapigment, das wie ein Schutzschild über unseren wichtigen Sehzellen liegt (3).

Hier finden Sie die Nährwerte von Erdmandeln pro 100 Gramm im Überblick:

Nährwerte von Erdmandeln pro 100 Gramm  
Kalorien 360 kcal
Eiweiß 6 g
Fett 10 g
Kohlenhydrate 51 g
Ballaststoffe 13 g

Einkaufs- und Küchentipps für Erdmandeln

Einkauf

In Reformhäusern und Bioläden finden Sie Erdmandeln als ganze Erdmandeln, Erdmandelflocken, Erdmandelmehl oder als Zutat in Nussmuss und Schokoaufstrichen. Achten Sie beim Einkauf darauf, dass Sie Erdmandeln in Rohkost-Qualität wählen. Weil die Knöllchen dann bis maximal 42 Grad erhitzt werden, bleiben viel mehr gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe erhalten. 

Lagerung

Um die köstlichen Wurzelknollen bis zu einem Jahr frisch zu halten, lagern Sie diese an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort. Super geeignet dafür ist zum Beispiel eine luftdicht verschlossene Dose im Vorratsschrank. 

Vorbereitung

Ganze, getrocknete Erdmandeln sollten vor der Weiterverarbeitung für mindestens vier Stunden in ein Wasserbad gelegt werden. Wird das Wasser in der Zwischenzeit trüb, kann es ausgewechselt werden. Erdmandeln, die an der Oberfläche schwimmen, besser aussortieren. Alle anderen Produkte aus Erdmandeln, wie Flocken, Mehl oder Mus, können direkt genutzt und genossen werden.

Zubereitungstipps für Erdmandeln

Erdmandeln sind wunderbar vielfältig und wandelbar, sodass sie sich sowohl in herzhaften als auch süßen Gerichten richtig gut einsetzen lassen. Genau wie bei normalen Nüssen hängt die Zubereitung vor allem von ihrem Zustand ab. 

Getrocknete, geschälte und rohe Knöllchen eignen sich hervorragend als gehaltvollen Snack zwischendurch. Weil sie durch die Trocknung sehr hart werden, weichen Sie sie vor dem Verzehr am besten für ein paar Stunden in Wasser ein. Die eingeweichten Knollen sind übrigens auch die Basis für die mineralstoffreiche „Horchata de Chufa”, die Erdmandelmilch.

Naturbelassene Erdmandelflocken können direkt verwendet werden und geben Ihren Gerichten eine besondere Note. Ob in Müsli, Porridge und gesunden Plätzchen oder als Einlage in Suppen, Saucen, Salaten und Bratlingen. Richtig köstlich schmecken Erdmandeln in Kombination mit Zitrone und Zimt. 

Für Erdmandelmehl werden ungeröstete und schonend geröstete Knollen fein vermahlen. Je nach Geschmack lassen sich daraus sowohl bekömmliche Brote und Kuchen backen, als auch das morgendliche Müsli oder Porridge versüßen. Das geröstete Erdmandelmehl dient auch super als koffeinfreier Kaffeeersatz.

Besonders kreativ wird es, wenn Sie die Erdmandeln in einem Mixer zu einem köstlichen, cremigen Mus verarbeiten. Aufgrund der natürlichen Süße kann dabei völlig auf Zucker verzichtet werden – eine gesunde Alternative zum Dippen und als Brotaufstrich.

FAQs – die häufigsten Fragen

Für was sind Erdmandeln gut?

Erdmandeln liefern viel Energie, wertvolle Inhaltsstoffe und ein süßes Aroma. Deswegen kommen sie als Flocken, Mehl oder Mus in der Küche vielseitig zum Einsatz. Sie sind sowohl für Menschen mit Glutenunverträglichkeit und Zöliakie als auch für Nussallergiker eine willkommene Abwechslung. 

Wie isst man Erdmandeln?

Eingeweichte, ganze Erdmandeln sind ein köstlicher Energie-Snack für zwischendurch. Nährstoffreiche Erdmandelflocken und Erdmandelmehl bereichern Müsli, Bratlinge sowie süßes und herzhaftes Gebäck. Cremiges Erdmandelmus lässt sich aufs Brot streichen oder zusammen mit getrockneten Früchten zu Energiekugeln verwandeln. 

Was ist der Unterschied zwischen Mandeln und Erdmandeln?

Während Mandeln botanisch gesehen als Fruchtkerne des Mandelbaums gelten, sind Erdmandeln die Wurzelknollen eines Grasgewächses. Im Gegensatz zu Mandeln besitzen Erdmandeln weniger Fett und Protein, dafür aber mehr Stärke. 

Wie schmecken Erdmandeln?

Die Erdmandeln besitzen einen leicht süßlichen, buttrigen und mandelartigen Geschmack.

Bild des Benutzers Traudel Horn
Erdmandeln haben wir schon viele Jahre im eigenen Garten.
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