Actimel hilft bei Durchfallerkrankungen
Die Wirkung von probiotischen Milchsäurebakterien ist umstritten. Ihnen wird zwar nachgesagt, dass sie Dickdarmkrebs vorbeugten oder den Cholesterinspiegel senkten – eindeutig positive Untersuchungsergebnisse bleiben jedoch aus. Jetzt entdeckten Forscher einen positiven Nutzen bei antibiotikabedingter Durchfallerkrankungen.
Was bringen probiotische Joghurts & Co.?
Eine gute Nachricht für Anhänger probiotischer Joghurts gibt es aber nun doch: Laut einer Studie kann eine bestimmte Kombination aus probiotischen Bakterienstämmen antibiotikabedingter Durchfallerkrankungen vorbeugen, insbesondere jenen, die durch den Krankenhaus-Keim Clostridium difficile hervorgerufen werden.
Ergebnisse der Londoner Studie
Forscher am Hammersmith Hospital NHS Trust und am Imperial College in London haben in einer Studie (2007) herausgefunden, dass sich die Bakterienkombination des Joghurtdrinks Actimel positiv auf die Verdauung der getesteten Personen auswirke. Der Drink beinhaltet den Lactobacillus casei, den Streptococcus thermophilus und Lactobacillus bulgaricus. Bei der im British Medical Journal (BMJ) veröffentlichten Studie wurden 135 Krankenhauspatienten im Alter von über 50 Jahren zweimal täglich Actimel bzw. ein Placeboprodukt verabreicht. Der Befund war eindeutig: Bei den Actimelkonsumenten konnten keine Clostridium difficile-Keime festgestellt werden. Nur 12 Prozent litten an einer anderen Durchfallerkrankung.
Positiver Nutzen für Krankenhäuser
Ganz anders sah das Ergebnis bei jenen Patienten aus, die den Placebo-Drink erhalten hatten. 34 Prozent dieser Gruppe erkrankte an Durchfall, die Hälfte davon an Clostridium difficile. Insbesondere für Krankhäuser ist dieses Ergebnis eine erfreuliche Nachricht. Das Clostridium difficile kann schwere Symptome hervorrufen und damit zu hohen Kosten für das Krankenhaus führen. Ob auch andere probiotische Drinks solch positive Wirkung auf Antibiotikapatienten hat, ist bisher nicht bekannt.
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