Grüner Tee wirkt gegen geistigen Verfall im Alter
Grüner Tee wirkt vorbeugens gegen geistigen Verfall im Alter - das fanden japanische Wissenschaftler der Universität Tohoku heraus. EAT SMARTER stellt Ihnen die Ergebnisse der Studie (2006) vor.
Erstmalig belegt eine Studie am Menschen, dass regelmäßiges Trinken von grünem Tee das Risiko für geistigen Verfall im Alter verringert. Ob Alzheimer, Demenz oder Parkinson – drei bis vier Tassen grüner Tee täglich lassen derartige Erkrankungen seltener auftreten. Die Studie des japanischen Wissenschaftlers Kuriyama von der Universität Tohoku konnte erstmalig nachweisen, was zuvor nur Tierversuche belegten: Die Inhaltsstoffe des grünen Tees schützen die Gehirnzellen und können die Entstehungsprozesse von Alzheimer und Demenz hemmen.
Mittels Fragebogen erfasste der japanische Forscher Daten von 1.003 Erwachsenen über 70 Jahren. Die Probanden mussten hier ihre Essgewohnheiten aufzeigen. Die Daten wurden anschließend mit dem Gesundheitszustand und den allgemeinen Lebensgewohnheiten der Teilnehmer verglichen. Die Testpersonen mussten sich ebenfalls speziellen kognitiven Untersuchungen unterziehen. Untersucht wurden Gedächtnis-, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit sowie die Sprachfähigkeit der Senioren.
Das Ergebnis der Datenerhebung war erstaunlich. Bei den über 70-Jährigen, die über viele Jahre hinweg täglich zwei bis drei Tassen grünen Tee tranken, war der geistige Verfall nur halb so stark ausgeprägt, als bei den "Nicht-Grüntee-Trinkern“. Fest steht, dass ein regelmäßig hoher Genuss des fernöstlichen Tees das Risiko des Auftretens von akuten mentalen Einbußen im Alter entscheidend verringert.
Die Wirkung des Getränkes erklären womöglich die bisherigen Tierversuche. Der im grünen Tee enthaltene Stoff Epigallocatechin-Gallant (EGCG), ein Flavonoid, kann ganz offensichtlich Alzheimer vorbeugen, indem es die Bildung von Plaques verhindert. Eine Studie an Mäusen beweist, dass transgene Tiere, die genetisch zur Ausbildung von Alzheimer programmiert waren und denen EGCG verabreicht wurde, fast 50 Prozent weniger Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn aufzeigen.
Da die Konzentration des EGCG im grünen Tee aber gering ist, und andere Stoffe die Wirkung im Tee abschwächen, empfehlen Wissenschaftler eine zusätzliche Anreicherung in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.
Dennoch muss das Ergebnis der Studie mit Vorsicht betrachtet werden. Die Tierexperimente belegen zwar den direkten molekularbiologischen Zusammenhang zwischen EGCG-Aufnahme und dem schützenden, neuronalen Effekt, ermöglichen aber keine Aussage über das Ursache-Wirkungs-Prinzip. Bei der Untersuchung handelt es sich lediglich um eine Beobachtungsstudie und nicht um einen kontrollierten Versuch. Es lässt sich folglich nicht ausschließen, dass Grün-Teetrinker generell gesünder leben. Fakt ist, grüner Tee ist kein Wundermittel aber dennoch ein überaus gesunder "Cocktail“ aus gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Mehr: Universität Tohoku