Besitzen Sprossen Vitamine?
Sprossen gelten als besonders gesund und sollen voller wichtiger Vitamine stecken. Sie landen auf dem Salat und auf belegten Broten und werden von Fans als Gemüseersatz gefeiert. Aber wissenschaftlich bewiesen ist ihr Gesundheitswert nicht.
Gelobt wird oft der hohe Vitaminanteil von Sprossen und Keimlingen. Richtig ist: Beim Keimen verdoppelt bis verfünfacht sich der Vitamin-C-Gehalt der Samenkörner. Trotzdem sind die Sprösslinge keineswegs Vitaminbomben, denn die Samenkörner enthalten ursprünglich so wenig von dem Vitamin, dass selbst der dramatische Anstieg nicht langt, um Keimlinge so Vitamin-C-reich zu machen wie etwa Kohl oder Paprikaschoten. Beta-Carotin und das B-Vitamin Thiamin nehmen beim Sprießen sogar ab. Der Gehalt an wichtigen Nähr- und Wirkstoffen ist bei Sprossen nicht viel höher als bei den meisten Gemüsesorten. Dennoch sind Sprossen und Keimlinge nicht ungesund: Besonders längere, bereits grüne Sprossen sind wertvoll, die Vitamine Niacin und Riboflavin nehmen nämlich beim Wachsen zu. Durch den Keimvorgang werden Hülsenfrüchte bekömmlicher, denn der Gehalt an blähenden Kohlenhydraten verringert sich um fast 80 Prozent. EAT SMARTER-Tipp: Wer unter einem empfindlichen Magen leidet, sollte rohe Keimlinge vor dem Verzehr kurz in kochendes Wasser tauchen, um eventuell vorhandene Krankheitserreger abzutöten. In unseren Sprossen-Rezepten finden Sie kreative Ideen, die Keimlinge zuzubereiten.