Ernährungsexperte Ben Schamma
Wissenschaftlich geprüft

Diese 5 Lebensmittel sind entzündungsfördernd

Von Jessica Bolewski
Aktualisiert am 28. Jan. 2022
Würfelzucker

Für den menschlichen Organismus ist eine ausgewogene Ernährung äußerst wichtig, denn nur mit dem richtigen "Brennstoff" kann dieser einwandfrei funktionieren und gesund bleiben. Neben vielen Lebensmitteln, die einen vitalen Organismus begünstigen, gibt es auch solche, die sich negativ auf den Körper auswirken. EAT SMARTER verrät Ihnen die Top 5 der entzündungsfördernden Lebensmittel.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Transfette
  2. Zucker
  3. Weißmehl
  4. Hoher Alkoholkonsum
  5. Übermäßiger Fleischkonsum
  6. Wissen zum Mitnehmen

Transfette

Süßigkeiten, zuckrige Backwaren, Frittiertes und Fertigprodukte sind nicht nur echte Kalorienbomben: Sie enthalten auch jede Menge Transfette. Diese gehören zu den ungesättigten Fettsäuren und sind natürlicherweise im Verdauungstrakt von Wiederkäuern zu finden, weshalb sie auch in Milch enthalten sind.

Beim Braten oder Frittieren können sie ebenso entstehen, wie aus künstlicher Herstellung. Dies geschieht, wenn pflanzliche Öle in der Industrie gehärtet werden (Hydrierung), um beispielsweise Margarine herzustellen.

Auch in vielen Fertigprodukten sind Transfette enthalten, um sie länger haltbar zu machen. Auf den Verpackungen entsprechender Produkte müssen in den Inhaltsstoffen dann die Kennzeichnungen "gehärtete" oder "zum Teil gehärtete Fette" vermerkt sein.

Künstliche Transfette haben keinerlei positive Effekte auf den menschlichen Organismus. Im Gegenteil: Sie wirken sich unter anderem negativ auf den Cholesterinspiegel aus, da sie das "schlechte" LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) im Blut steigern und das "gute" HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein) senken.

Außerdem erhöhen sie Studien zufolge das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Adipositas zu erkranken (1).

Merke!
Künstliche Transfette haben keinerlei positive Effekte auf den Körper, sondern erhöhen sogar das "schlechte" LDL-Cholesterin im Blut, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Adipositas.

Zucker

Zu den entzündungsfördernden Lebensmitteln zählt außerdem Haushaltszucker, fachlich auch Saccharose genannt. Der süße Stoff, der sich aus Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose) zusammensetzt, enthält weder Vitamine noch Mineralstoffe – dafür aber jede Menge Kilokalorien: nämlich 406 Kilokalorien auf 100 Gramm Zucker.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät in ihren aktuellen Richtlinien zu einem maximalen Zuckerkonsum von fünf Prozent der Gesamtenergiezufuhr. Dies entspricht 25 Gramm Zucker oder sechs Teelöffeln pro Tag (2).

Wird diese Menge dauerhaft überschritten, kann dies vermehrt zu Entzündungen im Körper führen und die Entstehung von vielen ernährungsbedingten Krankheiten begünstigen.

Darunter Rheuma, Adipositas, Diabetes Typ 2, Fettleber, Krebs sowie das metabolische Syndrom, das gleich ein ganzes Bündel an Krankheiten mit sich bringt wie Migräne, Bluthochdruck und Übergewicht (3).

Laut einer Studienreihe mit Mäusen steht Haushaltszucker außerdem in Verdacht, den gesundheitsfördernden Effekten von Omega-3-Fettsäuren entgegenzuwirken und somit unwirksam zu machen (4).

Merke!
Ein übermäßiger Zuckerkonsum kann die Entstehung ernährungsbedingter Krankheiten, wie beispielsweise Adipositas, Diabetes Typ 2 und Rheuma begünstigen.

Weißmehl

Kohlenhydrate spalten die Gesellschaft: Während die einen vollkommen auf sie setzen, streichen sie die anderen komplett aus ihrem Speiseplan und ernähren sich Low Carb. Dabei sind nicht alle Kohlenhydrate per se schlecht für den Organismus.

Solche aus Vollkornprodukten oder Kartoffeln sind komplex und kommen in Begleitung von Mineralstoffen sowie sättigenden Ballaststoffen. Deshalb werden sie langsamer verstoffwechselt als Weißmehl, was den Blutzuckerspiegel konstant hält und Heißhungerattacken vorbeugt.

In handelsüblichem Weißmehl und daraus hergestellten Produkten sind jedoch kaum mehr Ballaststoffe und Mineralstoffe enthalten, sodass die eben beschriebenen positiven Effekte nicht mehr vorhanden sind.

Werden überwiegend Weißmehlprodukte verzehrt, steigt die Anzahl der entzündungsfördernden Darmbakterien an. Dies kann unter anderem das Risiko für Adipositas und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen erhöhen (5).

Merke!
Weißmehl und daraus hergestellte Produkte lassen den Blutzuckerspiegel schwanken, führen zu Heißhungerattacken und erhöhen das Risiko für Adipositas sowie Darmerkrankungen.

Hoher Alkoholkonsum

Alkohol ist ein Genussmittel, das sich nicht gerade positiv auf die Gesundheit auswirkt.

Im Gegenteil: Ein übermäßiger Alkoholkonsum kann zu schweren physischen und psychischen Problemen führen, daher zählt er zu den entzündungsfördernden Lebensmitteln.

So zeigt eine Studie, dass die Menge des C-reaktiven Proteins (CRP) im Blut deutlich ansteigt, wenn Menschen über einen längeren Zeitraum viel Hochprozentiges trinken. Das CRP-Level ist ein Indikator für Infektionen, Entzündungen und Gewebeschäden im Körper (6).

Neben einem erhöhten Wert des Entzündungsparameters birgt Alkohol weitere gesundheitliche Risiken:

  • Alkoholabhängigkeit: Wird regelmäßig Alkohol getrunken, kann dies zu einer Sucht werden und außer Kontrolle geraten (7)
  • Leberzirrhose: Übersteigt die tägliche Alkoholmenge den Wert von 30 Gramm, steigt das Risiko für eine Leberzirrhose dramatisch an und kann in schweren Fällen zum Tod führen (8)
  • Erhöhtes Depressionsrisiko: Menschen mit einem erhöhten Alkoholkonsum haben ein höheres Risiko an einer Depression zu leiden, als es bei Abstinenten der Fall ist (9)
  • Gewichtszunahme: Ein Gramm reiner Alkohol liefert sieben Kilokalorien – eine Menge, die bei häufigem Konsum nicht zu unterschätzen ist und sich zusätzlich erhöht, wenn mit Softdrinks gemixt wird (10)
  • Erhöhtes Krankheits- und Sterberisiko: Ein häufiger Alkoholkonsum kann die Entstehung von Diabetes mellitus sowie Herzkrankheiten begünstigen (11)

Laut Expertenrat sollten Frauen täglich nicht mehr als zehn bis zwölf Gramm (z. B. 0,15 Liter Wein) und Männer nicht mehr als 20 bis 24 Gramm reinen Alkohol (z. B. 0,3 Liter Wein) zu sich nehmen.

An mindestens zwei bis drei Tagen pro Woche sollte zudem komplett auf Alkohol verzichtet werden. Pro Jahr stehen etwa 74.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol – täglich gibt es rund 200 Todesfälle durch zu hohen Alkoholkonsum.

Infos Alkoholkonsum ►

Merke!
Ein übermäßiger Alkoholkonsum wirkt im Körper entzündungsfördernd und kann zu schweren physischen und psychischen Problemen führen.

Übermäßiger Fleischkonsum

Würstchen, Speck oder geräuchertes Fleisch stillen den Appetit nach deftigem Essen.

Doch der erhöhte Konsum von stark verarbeiteten Fleisch- und Wurstwaren ist auf Dauer keine gute Wahl, wenn es um eine gesunde Ernährung geht, denn diese Produkte zählen zu den entzündungsfördernden Lebensmitteln.

Laut Studien stehen verarbeitete Wurst- und Fleischwaren in Verdacht, das Risiko für Magen- und Darmkrebs sowie Diabetes Typ 2 und Herzkrankheiten zu erhöhen (12).

Ein Grund hierfür könnte die Vielzahl von Advanced Glycation Endproducts (AGEs) sein, die vor allem in verarbeiteten und zum Teil erhitzten Fleisch- und Wurstwaren vorkommen. Sie setzen sich im Wesentlichen aus Glucose, Galactose und Fructose zusammen, reagieren unkontrolliert mit körpereigenen Strukturen und sorgen für eine gesteigerte Zellalterung.

Erhöhte AGE-Werte können die Entstehung von zum Beispiel Arteriosklerose und Diabetes Typ 2 begünstigen (13).

Für all diejenige, die weitestgehend auf Fleisch und andere tierische Lebensmittel auf ihrem Speiseplan verzichten möchten, gibt es jede Menge pflanzliche Alternativen, wie Ernährungsberater Ben Schamma erklärt:

"Geschmackliche Alternativen sind etwa Sojamilch oder auch Sojajoghurt: Sie schmecken genau wie normaler Joghurt und sind im Müsli kein Problem. Das sind sogar vegane Alternativen. Käse und Quark sind ebenfalls gute Proteinlieferanten, besonders Quark ist mein Favorit. Auch Weizenproteine sind zu empfehlen (und ebenfalls vegan). Die Inhaltsstoffe kann man aber auch anderweitig aufnehmen, etwa durch Nahrungsergänzungsmittel."

Merke!
Stark verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren enthalten die entzündungsfördernden Advanced Glycation Endproducts (AGEs), die unter anderem die Entstehung von Darmkrebs und Diabetes Typ 2 begünstigen.

Wissen zum Mitnehmen

Entzündungen im Körper können die verschiedensten Ursachen haben und auf unterschiedliche Weise ausgelöst werden. So gibt es entzündungsfördernde Lebensmittel, die sich bei einem übermäßigen Verzehr negativ auf den Organismus auswirken können.

Hierzu zählen unter anderem Transfette, Zucker, Weißmehl, Alkohol und stark verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren.

All diese Produkte gehören nicht zu den Grundnahrungsmitteln eines Menschen, da deren negative Inhaltsstoffe wie beispielsweise gesättigte Fettsäuren und Einfachzucker überwiegen. Daher sollten sie nur in Maßen genossen und auf dem Speiseplan weitestgehend vermieden werden.

Wissenschaftlich geprüft von unseren EAT SMARTER Experten
Bild des Benutzers Bettie Mayer
Hier wird u.a. Weizenprotein als gute Alternative zu Fleisch und Wurstwaren empfohlen - wie passt das zusammen mit der weithin verbreiteten und mittlerweile mehrfach nachgewiesenen stark entzündungsfördernden Eigenschaft von Weizen und dessen Produkte?
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