Gute und schlechte Futterverwerter - existieren die wirklich?
Ja. Es gibt wirklich Menschen, die schon bei schmaler Kost zunehmen und deren Pfunde bei einer Diät so langsam schmelzen, dass sie in den Verdacht geraten, heimlich zu (fr)essen. Bereits Mitte der 70er-Jahre kamen Potsdamer Wissenschaftler bei einer groß angelegten Studie zu dem Schluss, dass Dicke im Durchschnitt nicht mehr essen als Dünne.
Heute schätzen Experten, dass etwa 30 Prozent aller Menschen vom normalen Kalorienverbrauch abweichen. Der Hauptgrund: Sind wenig Muskeln da, die als "Fatburner" Kalorien verheizen, ist der Bedarf an Energie niedrig. Auch ererbte Gene spielen eine, allerdings viel kleinere Rolle. Je nach Veranlagung gehen einige von uns mit ihrer Energie besonders freigiebig um, heizen kräftiger ein oder wirtschaften unrationeller als der Durchschnittsmensch. Das sind die beneidenswert Schlanken, die essen können, so viel sie wollen und nicht zunehmen. Wahrscheinlich sind etwa 3 bis 5 Prozent der Deutschen so bevorzugt.
Aber es gibt auch das andere Extrem, oft zu finden bei untersetzten rundlichen Typen. Ihr Körper hat ein ausgeklügeltes Energiesparsystem und verbraucht nur ein Minimum an Kalorien. Der Unterschied zwischen den beiden Veranlagungen kann im Extremfall bis zu 400 Kalorien pro Tag ausmachen. Eine schlanke, schmalgliedrige Frau könnte dann zum Beispiel täglich ein dick belegtes Brot oder ein Stück Torte mehr essen als eine rundliche und nimmt dabei kein Gramm zu.
Falls Sie zu den guten Futterverwertern gehören, lassen Sie sich besser nicht auf Radikalkuren und Kurzdiäten ein! Beim Hungern baut der Körper Muskeleiweiß ab und fährt die Betriebstemperatur herunter. Nach Anfangserfolgen rührt sich dann kein Pfund mehr. Und später wird es doppelt schwer, selbst das alte Gewicht zu halten. Am besten lässt sich der biologische Nachteil des guten Futterverwerters mit sportlicher Aktivität ausgleichen. Legen Sie sich mehr Muskeln zu! Wenn Sie sich täglich 20 Minuten kräftig bewegen und dabei tüchtig schwitzen, kommt Ihr träger Stoffwechsel auf Touren und das Körpergewicht reguliert sich mit der Zeit.