Kokosmilch und Kokoswasser: Was ist der Unterschied?
Bei Kokosmilch und Kokoswasser stimmt der Name nicht ganz: Kokosmilch ist keine Milch und Kokoswasser enthält andere Inhaltsstoffe als normales Wasser – trotzdem dürfen die Bezeichnungen auf das Etikett. Warum?
Inhaltsverzeichnis
- Kokosmilch: Mehr als nur ein Milchersatz
- Gesetzliche Regelungen zur Bezeichnung
- Kokoswasser: Vorsicht bei Gesundheitsversprechen
- Wissen zum Mitnehmen
Kokosmilch: Mehr als nur ein Milchersatz
Kokosmilch ist, rechtlich betrachtet, keine Milch. Sie ist auch nicht die im Inneren der Kokosnuss befindliche Flüssigkeit. Der Begriff Kokosmilch bezeichnet ein Gemisch aus dem fetten Fruchtfleisch reifer Kokosnüsse und Wasser.
Verglichen mit klassischer Milch ist Kokosmilch eine Kalorienbombe. Ihr Fettgehalt ist hoch. Er liegt bei rund 20 Prozent.
Es gibt aber auch fettreduzierte Sorten, deren Fettgehalt bei circa 12 Prozent liegt. Immer noch kein Schlankmacher, aber die Bezeichnung ist gestattet, denn die Angabe „fettreduziert“ bedeutet, dass der Fettgehalt eines entsprechend beworbenen Produktes mindestens 30 Prozent geringer als beim Original ist.
Gesetzliche Regelungen zur Bezeichnung
Der Begriff „Milch“ darf laut Gesetz eigentlich nur für das Gemelk von Kühen oder bestimmten anderen Tieren verwendet werden. Für Kokosmilch gilt da eine gesetzlich definierte Ausnahme.
Bei anderen als Milchersatz verwendeten Produkten, etwa aus Soja oder Hafer, muss dagegen auf wenig attraktive Umschreibungen wie Sojadrink oder Haferdrink ausgewichen werden.
Beim Kokoswasser ist die Situation – zumindest was seine Bezeichnung betrifft – anders. Denn der Begriff Wasser genießt keinen gesetzlichen Bezeichnungsschutz. Er darf frei mit allen möglichen Begrifflichkeiten kombiniert werden, solange klar wird, was damit gemeint ist.
Kokoswasser: Vorsicht bei Gesundheitsversprechen
Was Kokoswasser ist, was es kann – oder besser: können soll – das alles interessierte bis vor einer Weile nur wenige. Höchstens im Urlaub in Indonesien oder Südafrika probierten Deutsche die im Inneren der unreifen, grünen Kokosnuss befindliche Flüssigkeit.
Doch das sieht inzwischen anders aus: Kokoswasser gilt als wahres Gesundheits-Talent, wenn man den Beiträgen einschlägiger Foren und Internetseiten glauben mag.
Frisch, leicht süßlich sowie nussig im Geschmack soll es dem Körper angeblich besonders schnell Flüssigkeit spenden. Ob das allerdings für Kokoswasser tatsächlich zutrifft, darüber gibt es gar keine verlässlichen Quellen.
Genauso wenig ist bewiesen, dass der Exotik-Drink schlank macht oder vor Krebs schützt. Solche Werbebehauptungen sind daher ohne Wenn und Aber nach der Health-Claims-Verordnung verboten.
Wissen zum Mitnehmen
Kokosmilch ist keine echte Milch, sondern ein Mix aus Kokosnussfleisch und Wasser, mit hohem Fettgehalt von rund 20 Prozent, bei fettreduzierten Varianten circa 12 Prozent. Sie darf als „Milch“ bezeichnet werden, weil es eine gesetzliche Ausnahme gibt, während andere Pflanzendrinks anders benannt werden müssen.
Kokoswasser hingegen ist gesetzlich ungeschützt, gilt als Trendgetränk und schmeckt frisch, leicht süßlich und nussig, jedoch sind die oft beworbenen gesundheitlichen Effekte wie Schlankheit oder Krebsprävention wissenschaftlich nicht belegt.
Über die Autorin dieses Beitrags
Nicole Oschwald ist staatlich geprüfte-Lebensmittelchemikerin und Leiterin der Kundenbetreuung am Freiburger Standort von SGS Institut Fresenius. Das dortige Labor ist Kompetenzzentrum für die Analyse von alkoholhaltigen und alkoholfreien Getränken, Fleisch- und Wurstwaren und Tierarzneimittelrückständen. Eine weitere Spezialität des Standorts ist die Aromaanalyse, die für die Getränke- und Lebensmittelindustrie eine große Rolle spielt. Mehr über die Dienstleistungen der SGS erfahren Sie auf www.sgsgroup.de und www.sgs-institut-fresenius.de.
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