Symptome & Co.

Von Kopfweh bis Herzrasen: Mit Histaminintoleranz ist nicht zu spaßen

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Menschen mit Histaminintoleranz sollten auf Birnen verzichten. © Mariusz Blach - Fotolia.com
Menschen mit Histaminintoleranz sollten auf Birnen verzichten. © Mariusz Blach - Fotolia.com

Die Histaminintoleranz ist keine Allergie, sondern eine Unverträglichkeitsreaktion. Die Symptome treten auf, wenn zu viel Histamin in das Blut gelangt.

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Histaminintoleranz: Reaktionen wie bei einer Allergie

Die Histaminintoleranz oder auch Histaminose ist auf dem Vormarsch: Immer mehr Lebensmittel enthalten den Stoff, der heftige Reaktionen im menschlichen Körper hervorrufen kann. Die Histaminintoleranz ist dabei keine Allergie, sondern eine Unverträglichkeitsreaktion. Die Symptome treten auf, wenn zu viel Histamin in das Blut gelangt. Nach dem Verzehr von entsprechender Nahrung (zum Beispiel Fast Food) baut normalerweise der Darm die Substanz ab. Besteht jedoch ein Mangel des dafür nötigen Enzyms, gelangt das überschüssige Histamin ins Blut und löst allergieähnliche Symptome aus.

Frauen leiden am häufigsten

Der Ernährungsmedizinerin Dr. med. Sigrid Steeb zufolge leiden etwa fünf Prozent der deutschen Bevölkerung an einer so genannten Histaminintoleranz. „Zu 80 Prozent handelt es sich bei der Erstdiagnose um Frauen ab etwa 40 Jahren“, schreibt Steeb in ihrem Ratgeber „Lebensmittelunverträglichkeiten“. Die Expertin vermutet allerdings, dass weit mehr Menschen von der Intoleranz betroffen sind. Viele wüssten nichts von ihrer Histaminose, weil die Symptome nur schwach ausgeprägt sind.

Wann treten Symptome auf?

Die Folgeerscheinungen der Histaminintoleranz sind vielfältig und teils schwer von Symptomen anderer Krankheiten zu unterscheiden. Sie machen sich meist wenige Minuten oder Stunden nach dem Verzehr histaminreicher oder histamin-freisetzender Nahrungsmittel bemerkbar.

Von Kopfweh bis Herzrasen: Mit Histaminintoleranz ist nicht zu spaßen

Mögliche Symptome nach Aufnahme histaminreicher Nahrung sind:

  • Hautrötung, Ekzeme, Juckreiz
  • Kopfweh, Migräne, Schwindel
  • Atembeschwerden, Halsschmerzen
  • Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit
  • Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, niederer Blutdruck
  • Menstruationsbeschwerden, Blasenentzündung
  • Wassereinlagerungen, Gelenkschmerzen
  • Müdigkeit, Schlafstörungen

Das Gleichgewicht muss stimmen

Hat ein Arzt eine Histaminintoleranz festgestellt, sollten Betroffene künftig gut auf ihre Ernährung achten. Die Medizinerin Sigrid Steeb betont dabei folgendes Problem: „Histamin riecht man nicht, man schmeckt es nicht, einmal gebildetes Histamin kriegt man auch durch Einfrieren oder Erhitzen nicht mehr weg.“ Den Stoff vollkommen zu meiden ist der Fachfrau zufolge daher nicht möglich. Sie rät: „Es kommt darauf an, das Gleichgewicht zwischen Histaminaufnahme und Histaminabbau wieder auf gesunde Füße zu stellen.“ Jeder Patient müsse sich selber an seine individuelle Toleranzschwelle herantasten. Bei einer schwach ausgeprägten Unverträglichkeit kann es bereits ausreichen, auf bestimmte Lebensmittel wie Alkohol zu verzichten. Andere Betroffene müssen strenger auf ihre Nahrungsaufnahme achten.

Von Birnen und Bohnen

Menschen mit einer Histaminintoleranz reagieren besonders stark auf Alkohol. Dieser setzt nicht nur das körpereigene Histamin frei und blockiert das Enzym Diaminoxidase, sondern erhöht außerdem die Durchlässigkeit der Darmwand und so die Aufnahme von Histamin. Reich an dem Stoff sind außerdem folgende histaminhaltige Lebensmittel:

  • Hartkäse
  • geräuchertes Fleisch, Salami
  • Sämtliche Meeresfrüchte
  • Bohnen, Nüsse
  • Alle Sojaprodukte
  • Obstsorten wie Bananen, Birnen oder Erdbeeren
  • schwarzer und grüner Tee
  • Kakao und Süßigkeiten mit Konservierungs- oder Farbstoffen
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