Gesunde Ernährung: So essen Jugendliche gesünder!
Gesunde Ernährung ist insbesondere für Kinder im Wachstum wichtig. Trotzdem leiden 15 Prozent der Minderjährigen in Deutschland an Übergewicht. Doch wie kann man es schaffen, dass Jugendliche sich bewusster und gesund ernähren? Psychologen in den USA fanden heraus, wie sich Jugendliche von einer gesünderen Ernährung überzeugen lassen.
15 Prozent der Minderjährigen sind übergewichtig
Eine gesunde Ernährung führt zu einem gesunden Körpergewicht. Doch mindestens 41 Millionen Kleinkinder (unter fünf Jahren) weltweit sind übergewichtig oder fettleibig, so ein Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das ist ein Anstieg von etwa zehn Millionen zur letzten Angabe von 1990.
Doch wo man bei Kleinkindern theoretisch einfacher die gesunde Ernährung beeinflussen könnte, muss man bei Jugendlichen einen anderen Ansatz finden.
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) leiden in Deutschland etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen (Drei- bis 17-Jährigen) unter Übergewicht. Als Grund dafür gelten eine fett- und zuckerreiche Ernährung, zu wenig Sport, ein schlechter Schlafrhythmus, Stress und zum Teil auch die Erbanlagen.
Doch es hilft nicht, einfach den Finger zu erheben und zu sagen: Esst gesund! Denn gerade Jugendlichen wird durch die Werbung das gegenteilige Bild vermittelt: Fastfood ist cool, ebenso süße Getränke, Snacks und Süßigkeiten. Wie kann man die Heranwachsenden also dazu bringen, freiwillig auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu achten?
Gesunde Ernährung: So überzeugt man Jugendliche
Ein Psychologenteam der University of Chicago hat sich mit diesem Thema beschäftigt und ihre Studie dazu veröffentlicht. Demzufolge müsse man den Jugendlichen Informationen, Tipps und auch Ernährungskampagnen vorlegen, die direkt auf sie zugeschnitten sind. Man müsse Werte ansprechen, die den Jugendlichen besonders wichtig sind – wie etwa soziale Gerechtigkeit und Autonomie.
Die Forscher gaben insgesamt 536 Achtklässlern in Texas, USA, in zwei aufeinanderfolgenden Jahren verschiedene Texte, in denen Methoden der Lebensmittelindustrie kritisiert werden. Etwa, dass Verpackungen ungesunder Lebensmittel den Anschein erwecken, sie seien gesund. In den Artikeln wurden auch Produkte bemängelt, die ein gewisses Suchtpotenzial haben, und Werbung, die sich gezielt an Kinder und arme Menschen richtet.
Die Schüler wurden in drei Testgruppen aufgeteilt: Ein Teil bekam diese journalistischen Texte, ein Teil bekam neutrale Texte und der Rest der Schüler bekam gar keine Informationen zu dem Thema. Die Gruppe, die sich mit den journalistischen Texten beschäftigt hatte, stimmten bei der anschließenden Befragung stärker mit diesen Aussagen überein:
- "Wenn ich gesund esse, fühle ich, dass ich die Kontrolle über meine Ernährungsgewohnheiten übernehme."
- "Wenn ich gesund esse, trage ich meinen Teil dazu bei, Kinder zu schützen, die von Lebensmittelunternehmen gesteuert werden."
- "Ich respektiere gesunde Esser mehr als ungesunde Esser."
Einen Tag nach der Befragung zur gesunden Ernährung fand eine Schulfeier statt, die lange im Voraus geplant war, damit die Schüler keinen Zusammenhang vermuteten. Dort wurden ungesunde Lebensmittel wie Kekse und Softdrinks als auch gesunde Lebensmittel wie Obst und Wasser angeboten. Die Jugendlichen, die die journalistischen Texte gelesen hatten, aßen im Schnitt 2,13 ungesunde Portionen, während die restlichen Schüler etwa 2,3 ungesunde Portionen verspeisten.
Das heißt, Jugendliche müssen direkt in ihrem Eigeninteresse und ihren Werten angesprochen werden, damit sie sich mit dem Thema "Gesunde Ernährung" beschäftigen und auseinandersetzen können.
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