Vorsicht Zucker! Wie der Dickmacher getarnt wird
Je süßer, desto besser: Viele Hersteller wollen ihre Produkte besonders lecker machen und füllen hohe Mengen Zucker hinzu. Das Problem: Der Verbraucher kann dies in der Regel nicht sofort erkennen. Das Wirrwarr mit den Tarnnamen: EAT SMARTER verrät, hinter welchen Bezeichnungen sich Zucker versteckt.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wirrwarr mit den unterschiedlichen Namen
- Glukose-Fruktosesirup
- Invertzuckersirup
- Dextrose
- Maltodextrin
- Natürliche Fruchtsüße, Laktose und andere Tarnnamen
Endlich zuckerfrei! mit Dr. Riedl
In unserem 8-wöchigen Onlinekurs lernen Sie alles, was Sie über Zucker wissen sollten und wie Sie dauerhaft weniger Zucker konsumieren. Dazu gibt es jede Menge Rezepte und Übungen.
Mehr erfahren >
Die Lust auf Zucker: Eigentlich wissen wir, dass wir Zucker nur in Maßen genießen sollten. Und dennoch kommen wir Deutsche im Schnitt auf etwa 34 bis 35 Kilo im Jahr. Das sind pro Tag etwa 90 bis 100 Gramm. Folgt man den Empfehlungen von Experten, würde etwa die Hälfte von dieser Menge vollkommen reichen. Die Folgen sind bekannt: Den Zucker, den der Körper nicht verbraucht, lagert er als Reserven in unserem Fettgewebe ein. Auf Dauer kann ein zu hoher Zuckerkonsum das Risiko für Übergewicht und Diabetes deutlich erhöhen. Doch die Lebensmittelhersteller mischen weiter munter Zucker in unsere Lebensmittel – manchmal sogar in extrem hohen Dosen. Kürzlich ließ das Nachrichtenmagazin „Der Stern“ 33 Lebensmittel auf ihren Zuckergehalt testen. Das Ergebnis: Einige Lebensmittel bestanden zu mehr als 20 Prozent aus Zucker. Dass Nuss-Nougat-Cremes oder Energy-Drinks unter den Kandidaten waren, mag weniger überraschen. Aber auch in Lebensmitteln, in die auf den ersten Blick kein Zucker gehört, wurden die Lebensmittelchemiker fündig: In Fertigpizzen steckte Zucker, wenn auch in geringeren Dosen.
Das Wirrwarr mit den unterschiedlichen Namen
In der Regel verrät ein Blick auf die Zutatenliste, ob Zucker im Lebensmittel steckt. Die Zutat, aus der das Lebensmittel hauptsächlich besteht, muss ganz oben stehen. Doch häufig versuchen die Hersteller, den süßen Dickmacher zu tarnen. Das geht zum Beispiel, wenn man einen anderen Namen aufdruckt. Ein beliebter Trick: Der Hersteller schreibt alle Zuckersorten einzeln auf die Zutatenliste, so erscheinen die Namen häufig am Ende. Der Verbraucher soll glauben, dass es sich um geringere Mengen handelt. Addiert man aber alles zusammen, schießt der Zuckergehalt wieder nach oben. Die Trickserei mit den verschiedenen Namen: EAT SMARTER nennt die Begriffe, hinter denen sich Zucker verbirgt.
Glukose-Fruktosesirup
Der Sirup stammt aus Mais- oder Kartoffelstärke. Beim Herstellungsprozess entsteht am Ende Glukose, mit der die Lebensmittel nun gesüßt werden können. Da viele Lebensmittel hauptsächlich mit dem Sirup gesüßt werden, steht er ganz oben. Manchmal füllt der Hersteller auch Fruktose (Fruchtzucker) hinzu, sodass am Ende Glukose-Fruktosesirup entsteht. Glukose und Fruktose sind Zuckerbausteine, aus denen auch der normale Haushaltszucker aufgebaut ist. Und laut Zuckerartenverordnung ist Glukose-Fruktosesirup auch als Zucker zu bezeichnen. Doch nun kommt der Haken: Laut Nährwertkennzeichnungsverordnung braucht der Sirup nicht als Zucker gekennzeichnet werden. Und diese Verordnung regelt, was auf der Zutatenliste stehen muss. Der Sirup findet sich vor allem in Müsli oder Frühstücksflakes. Übrigens: Im Sirup stecken fast genauso viele Kalorien wie im normalen Zucker.
Invertzuckersirup
Wieder so ein Fall: Bei der Herstellung wird gewöhnlicher Haushaltszucker getrennt und neu zusammengesetzt. Am Ende entsteht ein Sirup, der sogar noch etwas süßer als Zucker schmeckt. Von diesem Zucker wird häufig etwas weniger eingesetzt, er taucht in der Regel weiter hinten auf der Zutatenliste auf. Und er ist vom Namen her beim raschen Lesen nicht unbedingt als Zucker zu erkennen. Der Kaloriengehalt ist aber genauso hoch.
Dextrose
Wie schön, in dem Lebensmittel scheint gesunder Traubenzucker zu sein! Doch das ist oft nicht richtig: Statt echtem Traubenzucker steckt in dem Lebensmittel in der Regel industriell hergestellte Dextrose. Und die kommt aus normaler Maisstärke. Der falsche Traubenzucker ist mit echtem Zucker vergleichbar: Er enthält weder Mineralien noch Vitamine.
Maltodextrin
Sagt Ihnen dieser Name etwas? Wenn nicht, freut das zumindest die Hersteller. Denn unter diesem Namen mischen die Hersteller ebenfalls Zucker hinzu. Bei Maltodextrin handelt es sich um einen Mix aus verschieden langen Stärkeketten, die auf der Packung nicht als Zucker deklariert werden müssen. Der Kaloriengehalt (380 Kalorien pro 100 Gramm) ist aber vergleichbar mit dem von Zucker (400 Kalorien pro 100 Gramm).
Natürliche Fruchtsüße, Laktose und andere Tarnnamen
Ein Name, der nach gesunder Süße und Früchten klingt. Allerdings handelt es sich dabei um ein Gemisch aus Glukose und Fruktose. Früchte tauchen da überhaupt nicht auf. Hinter dem Begriff Laktose verbirgt sich in der Regel Milchzucker. Die Begriffe Maltose oder Malzextrakte liefern meist einen Hinweis darauf, dass sich Malzzucker im Lebensmittel versteckt. Wie viel Zucker wirklich in dem Lebensmittel steckt, entnimmt man am besten der Nährwertinformation, die neben der Zutatenliste steht. Dort steht unter „Kohlenhydrate“ häufig „davon Zucker“, dahinter die jeweilige Menge in Gramm. Tauchen auf der Zutatenliste dann aber nur Namen wie Glukose oder Maltodextrin auf, kann man davon ausgehen, dass sich der wahre Zuckergehalt hinter der Grammzahl von Kohlenhydraten verbirgt.
Sie möchten weniger Zucker essen? Dann kann der EAT SMARTER-Zuckerkurs mit Dr. Riedl Sie dabei unterstützen. Hier finden Sie mehr Informationen zum 8-wöchigen Kurs:
- Antworten
- Melden
- Antworten
- Melden