Wasser zweimal aufkochen?
Morgens Lust auf Tee oder Kaffee – doch im Wasserkocher ist noch Restwasser vom Vortag. Statt es erneut zu erhitzen, kippen es 59 Prozent der Deutschen weg, wie eine aktuelle Umfrage des SGS Institut Fresenius zeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Sorge vor Keimen
- Chemikalien im Wasser
- Über den Autor dieses Beitrags
- Wissen zum Mitnehmen
Ob das Restwasser genutzt wird oder nicht, ist für die Deutschen in erster Linie eine Geschmacksfrage: 59 Prozent der Befragten geben an, dass sie frisches Leitungswasser verwenden, weil sie die Kalkablagerungen am Boden des Wasserkochers unappetitlich finden. Weiteren 31 Prozent schmeckt mehrfach aufgekochtes Wasser eigenen Angaben zu Folge einfach nicht.
Einige Teekenner empfehlen hingegen sogar, Wasser mehrmals aufzukochen. Es bringe die geschmacksbildenden Säuren des Tees besser zur Entfaltung. Beim mehrmaligen Kochen von Wasser passiert chemisch nicht viel.
Durch das Erhitzen entweichen lediglich gelöste Gase wie Sauerstoff und Kohlendioxid. Zudem setzt sich das im Wasser enthaltene Calcium und Magnesium als Kalkbelag am Gefäßboden ab. Das ist unproblematisch, allenfalls nicht schön anzusehen.
Sorge vor Keimen
Ebenfalls weit verbreitet ist die Sorge vor Keimen im Wasser. 54 Prozent der Deutschen kippen das Restwasser aus dem Wasserkocher weg, weil sie Angst vor schädlichen Bakterien haben. Tatsächlich gibt es überall Keime. Die Kleinstlebewesen gehören zu unserem Leben dazu. Viele Bakterien leben auf unserer Haut, in der Luft und eben auch im Leitungswasser. Dort allerdings nur in äußerst geringer Zahl.
Doch steht Wasser längere Zeit in einem Wasserkocher, vermehren sich die darin lebenden Bakterien. Ab einer bestimmten Konzentration können die Mikroben Gesundheitsprobleme verursachen.
Für das übrig gebliebene Restwasser im Wasserkocher ist das jedoch kein Problem, denn ein erneutes Aufkochen tötet die meisten Keime in der Regel ab.

Chemikalien im Wasser
Weitere 36 Prozent der Befragten sorgen sich vor Chemikalien im Restwasser beim mehrfach aufgekochten Wasser. Beim langen Stehen würden sich schädliche Rückstände aus der Gefäßwand im Wasser ansammeln, so die Angst.
Das wären bei Kochern aus Edelstahl beispielsweise Spuren von Nickel, auf das manche Menschen allergisch reagieren. Ist der Wasserkocher aus Kunststoff, könnten Substanzen wie Bisphenol A problematisch sein. Dieser Stoff steht im Verdacht, in den Hormonhaushalt des Menschen einzugreifen.
Tatsächlich ist die Sorge vor Schadstoffen in Wasserkochern mittlerweile unbegründet; somit auch die Sorge beim mehrmaligen Aufkochen von Wasser. Wenn SGS Institut Fresenius solche Haushaltsgeräte auf ihre Produktsicherheit prüft, ergeben die Laboranalysen nur sehr selten problematische Belastungen.
Und auch die Stiftung Warentest gab kürzlich Entwarnung: Nach 24-stündiger Standzeit fanden sich in keinem der 18 untersuchten Geräte Schadstoffspuren, die über den gesetzlichen Grenzwerten lagen.
Wer dann noch beim Kauf eines Wasserkochers auf das GS-Siegel achtet, ist ganz auf der sicheren Seite. Denn hier kontrollieren unabhängige Prüfinstitute neben der elektrischen Sicherheit zusätzlich die Unbedenklichkeit der verwendeten Kunststoffe.
Über den Autor dieses Beitrags
Gisbert Lemke arbeitet bei SGS Institut Fresenius als International Sales Manager. Er berät Kunden zu Sicherheitstests und Qualitätskontrollen bei elektrischen Geräten, wie Küchenhelfern, Unterhaltungselektronik oder Werkzeug. Mehr über die Dienstleistungen der SGS erfahren Sie auf www.sgsgroup.de und www.sgs-institut-fresenius.de.
Wissen zum Mitnehmen
Restwasser im Wasserkocher ist in der Regel völlig unbedenklich. Kalkablagerungen sind rein optisch, Keime werden beim erneuten Aufkochen zuverlässig abgetötet, und moderne, geprüfte Wasserkocher setzen keine schädlichen Chemikalien frei. Wer auf ein Gerät mit GS-Siegel achtet, kann das Wasser also bedenkenlos mehrfach verwenden, ohne gesundheitliche Risiken einzugehen.
- Antworten
- Melden


Starten Sie jetzt mit unserem Onlinekurs "Gesund abnehmen"


