Grillen ohne Alufolie
Wenn uns die Sonne mit ihren ersten warmen Strahlen verwöhnt, können viele es kaum erwarten, endlich anzugrillen! Neben Fleisch und Fisch wandert auch Gemüse auf den heißen Rost – oft in Aluschalen oder gut verpackt in Alufolie. Diese scheinen auf den ersten Blick zwar äußerst praktisch, supergesund sind sie dennoch nicht. Deshalb verrate ich euch nun tolle Tipps zum Grillen ohne Alufolie!
Aluminium im Alltag
Aluminiumfolie besteht aus Aluminium – einem Metall, dass der Mensch hauptsächlich über die Nahrung aufnimmt. Aber auch in Trinkwasser, Medikamenten, Kosmetika, Deos oder in Sonnenschutzmitteln, Lippenstiften und Lebensmittelverpackungen wie Dosen und Aluminiumfolie kann das Leichtmetall vorkommen.
Viele Wissenschaftler sehen eine erhöhte Aluminiumaufnahme kritisch, da sie im Verdacht steht, negative Auswirkungen auf das Nervensystem zu haben sowie Alzheimer oder Brustkrebs auszulösen – lückenlos erwiesen sind diese Zusammenhänge bislang jedoch nicht.
Aluminium im Allgemeinen wird nur in geringen Mengen vom Körper aufgenommen und bei gesunden Menschen über die Nieren wieder ausgeschieden. Dennoch empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die täglich aufgenommene Menge an Aluminium möglichst gering zu halten.
Demnach soll eine über die Nahrung aufgenommene Menge von einem Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht pro Woche keine negativen Folgen mit sich bringen.
Ist Grillen mit Alufolie gesundheitsschädlich?
Vor allem in der Grillzeit kann es zu einer erhöhten Aluminiumaufnahme kommen, wenn das Grillgut überwiegend in Alufolie gewickelt wird. "Alles, was salzig oder sauer ist, sollte nicht hinein", erklärt Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Denn das Leichtmetall ist unter Einfluss von Säure oder Salz löslich. Werden also säurehaltige oder salzige Lebensmittel in Alufolie verstaut, können sich Aluminiumionen lösen und in das Lebensmittel übergehen. Je länger dieser Kontakt andauert, desto stärker ist der Übergang.
Das BfR empfiehlt daher, Alugeschirr, Alugrillschalen und natürlich auch Alufolie nicht für das Abdecken oder Aufbewahren von stark sauren oder salzigen Lebensmitteln wie beispielsweise Apfelmus, Tomaten, Rhabarber oder Salzheringen und Gewürzgurken zu verwenden – also bevorzugt grillen ohne Alufolie.
Grillen ohne Alufolie: die Alternativen
- Kartoffeln lassen sich auch ohne Alufolie auf dem Grill zubereiten: Sie werden zusammen mit der Schale in einem Topf bissfest vorgekocht, dann vorsichtig halbiert und mit der Schnittfläche auf den Rost oder eine Grillplatte gelegt
- Gemüse- oder Kartoffelwürfel lassen sich prima in einem Grillkorb für Gemüse zubereiten – grillen ohne Alufolie ist so kinderleicht! In Raclette-Pfännchen lassen sich kleinere Portionen perfekt grillen. Den Holzgriff hierfür allerdings hitzebeständig umwickeln
- Mit den Blättern eines Maiskolbens kann man individuelle Gemüsepäckchen garen. Hierfür den gefüllten Kolben mit einem Faden umwickeln und großzügig mit Öl bepinseln. Bananenblätter, Rhabarber-, Kohl- oder Mangoldblätter sowie Weinblätter eignen sich ebenfalls zum Einwickeln und Garen auf dem Grill – vorher unbedingt mit Öl bepinseln!
- Pergament- oder Backpapier, das reichlich mit Öl bepinselt wurde, kann auch auf einem nicht zu heißen Grill verwendet werden
- Gusseiserne Pfannen oder Platten sowie Edelstahlschalen können ebenfalls problemlos auf den Rost gelegt werden
- Praktische Grillgitter und Fischgriller aus Edelstahl gibt es auch für Gemüse im Handel zu kaufen
- Grillbretter oder Grillplanken aus Zedern- oder Buchenholz eignen sich auch zum Grillen ohne Alufolie – vor dem Gebrauch müssen sie jedoch gewässert werden
Passende Grillrezepte finden Sie in unserer Übersicht.