Acai-Beeren

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 24. Aug. 2022

Sie sieht unspektakulär aus, soll es aber schwer in sich haben: Die Acai-Beere gehört zu den aufsehenerregendsten Newcomern unter den Superfoods der letzten Jahre. Aber was ist wirklich dran an all den Wunderwirkungen, die man ihr zuspricht? Lesen Sie selbst!

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Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Acai-Beeren
  2. Das sollten Sie über Acai-Beeren wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  3. Unsere liebsten Acai-Beeren-Rezepte
  4. Wie gesund sind eigentlich Acai-Beeren?
  5. Einkaufs- und Küchentipps für Acai-Beeren
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  6. Zubereitungstipps für Acai-Beeren
  7. Wissen zum Mitnehmen

Infografik zu Acai-Beeren

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik.

Infografik Acai Beeren

Acai-Beeren...

  • ...liefern viele Ballaststoffe:
    Bei uns in Europa gibt es Acai-Beeren praktisch ausschließlich in verarbeiteter Form, zum Beispiel als Saft oder als konzentriertes Pulver. In Onlineshops oder im Bio-Supermarkt bekommt man auch tiefgefrorenes Acai-Beeren-Püree. Vor allem in Pulver aus Acai-Beeren stecken jede Menge Ballaststoffe – bis zu 40 Prozent pro 100 Gramm können es je nach Produkt und Hersteller sein.
  • ...punkten mit Mineralstoffen:
    Acai-Beeren sind relativ reich an Mineralstoffen wie Eisen, Magnesium und Calcium. Das gilt auch für die aus den Beeren hergestellten Produkte.
  • ...unterstützen die Abwehrkräfte:
    Die in Acai-Beeren vorhandenen sekundären Pflanzenstoffe und Vitamine (C, A, mehrere B-Vitamine) unterstützten das Immunsystem bei der Abwehr von Viren und Bakterien.
  • ...enthalten hochwertige Fette:
    Anders als bei unseren einheimischen Beeren steckt in Acai-Beeren ziemlich viel Fett: 100 Gramm Acai-Pulver zum Beispiel enthalten durchschnittlich etwa 41 Gramm davon. Dabei haben die für den Körper günstigen einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren mit insgesamt etwa 32 Gramm den Hauptanteil.
  • ...halten jung und fit:
    Acai-Beeren enthalten wie alle dunklen Beeren reichlich natürliche Farbstoffe, die sogenannten Anthocyane. Sie wirken antioxidativ, können also die Körperzellen vor freien Radikalen schützen, die bei der Entstehung von Alterungsprozessen eine wesentliche Rolle spielen.
  • ...CO2-Bilanz:
    Mit einem Emissionswert von über 260 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Acai-Beeren schlecht. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.
  • ...erfüllen viele Versprechen nicht:
    * Um Acai-Beeren gibt es einen regelrechten Hype – sie sollen gegen Diabetes und sogar Krebs helfen, sie sollen schlank machen und uns ewige Jugend bescheren. Wissenschaftliche Beweise für solche und ähnliche Versprechungen existieren aber bislang nicht; vorhandene Studienergebnisse beruhen auf Tier- und Laborversuchen. Ernährungsmediziner sind daher einhellig der Ansicht: Acai-Beeren mögen gesund sein – aber nicht gesünder als einheimische Beeren auch.

Das sollten Sie über Acai-Beeren wissen

Für uns sind sie noch neu, in Brasilien kennt man sie schon seit mindestens 3000 Jahren: Acai-Beeren gelten dort als Grundnahrungsmittel, das sich sowohl frisch als auch verarbeitet größter Beliebtheit erfreut. Man isst sie vor allem als Brei zu Fisch oder Fleisch, aber auch einfach pur. Aus der pulpa – dem Fruchtmark beziehungsweise Püree aus Acai-Beeren – bereiten Brasilianer außerdem auch gern Eis, Shakes, Smoothies und Cocktails zu.

Herkunft

Acai-Beeren stammen aus Brasilien.

Saison

Da man bei uns keine frischen Acai-Beeren bekommt, gibt es keine spezielle Saison.

Geschmack

Acai-Beeren schmecken nur ganz leicht süß, dabei fruchtig-erdig und ein bißchen wie Rote Bete.

Unsere liebsten Acai-Beeren-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Acai-Beeren-Rezepten.

Wie gesund sind eigentlich Acai-Beeren?

Einen regelrechten Hype um Acai-Beeren gibt es bei uns vor allem deshalb, weil man ihnen eine wahre Wunderwirkung als Superfood zuspricht. Ob das Berechtigung hat, ist unter Ernährungsexperten aber durchaus umstritten. Zwar gibt es mittlerweile diverse Studien zur gesundheitlichen Wirkung von Acai-Beeren, aber nur die wenigsten beruhen auf Forschungen am Menschen. In den meisten Fällen beziehen sich die Ergebnisse auf Tierversuche, die sich nicht ohne weiteres auf Menschen übertragen lassen.

Dass Acai-Beeren schlank machen, gehört zu den bisher nicht beweisbaren Mythen. Sicherlich, sie tun der Figur genauso gut wie andere, einheimische Beeren auch, aber mehr Effekt haben sie offenbar nicht. Immerhin konnte eine Studie nachweisen, dass Acai-Beeren bei übergewichtigen Männern (nicht Frauen!) den Allgemeinzustand und den Zustand der Blutgefäße verbessern können (1).

Besonders erstaunlich ist das Studienergebnis nicht, denn wie alle Beeren enthalten auch Acai-Beeren reichlich Anthocyane. Diese natürlichen Farbstoffe wirken antioxidativ, schützen also die Körperzellen vor freien Radikalen, die bei der Entstehung von Erkrankungen und Alterungsprozessen eine wesentliche Rolle spielen.

Richtig ist, dass vor allem das Pulver aus Acai-Beeren Ballaststoffe liefert. Je nach Produkt sind es immerhin bis zu 40 Prozent. Aber Achtung: Diese Menge steckt in 100 Gramm Pulver – so viel also, wie eher niemand zu sich nimmt. Auch am oft gelobten hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Acai-Beeren ist durchaus etwas dran. Allerdings gilt auch das vor allem für Pulver, das man nur in eher kleinen Mengen aufnimmt.

Schwangere und stillende Frauen sollten genau aufs Etikett schauen, bevor sie ein Acai-Produkt zu sich nehmen: Manche enthalten nämlich Guarana, das dem Ungeborenen beziehungsweise dem Säugling wegen seines Koffeingehalts schaden kann.

Nährwerte von Acai Beeren pro 100 Gramm  
Kalorien  
Eiweiß  
Fett  
Kohlenhydrate  
Ballaststoffe  

Einkaufs- und Küchentipps für Acai-Beeren

Einkauf

Frische Acai-Beeren gibt es hierzulande nicht zu kaufen, da sie sehr schnell verderben und die Reise zu uns kaum überstehen würden. Saft, Püree, getrocknete Acai-Beeren oder hochkonzentriertes Pulver bekommt man aber im Reformhaus, im Bioladen und in Apotheken. Achten Sie bei Pulver darauf, dass der Gehalt an Acai-Beeren mindestens 80, besser 90 Prozent beträgt. Bei Saft und Püree liegt er generell niedriger, weil auch Wasser ein Bestandteil ist.

Wenn Sie Wert auf höchste Qualität legen, lohnt es sich, bei Acai-Beeren-Produkten zu Bio-Qualität zu greifen.

Lagerung

Getrocknete Acai-Beeren und Pulver aus Acai-Beeren halten sich fast unbegrenzt, wenn man sie fest verschlossen aufbewahrt. Saft und Püree sollten Sie nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren und bald verbrauchen.

Vorbereitung

Produkte aus Acai-Beeren sind pflegeleicht, denn Sie müssen einfach nur nach Packungsanleitung vorgehen.

Zubereitungstipps für Acai-Beeren

Ob Pulver, Saft oder Püree aus Acai-Beeren: Alle Produkte sind perfekt für Smoothies, Mixgetränke und Desserts. Getrocknete Acai-Beeren eignen sich auch super fürs Müsli oder zum Backen.

Wissen zum Mitnehmen

Acai-Beeren beziehungsweise die bei uns erhältlichen Produkte daraus sind höchstwahrscheinlich so gesund wie heimische Beeren auch. Von der angeblichen Wunderwirkungen auf die Gesundheit sind Experten bisher keineswegs überzeugt, da es nur wenige Studien zu Acai-Beeren gibt, die fast ausschließlich auf Tierversuchen basieren.

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