Ist Salz ungesund?
So lebenswichtig wie das Mineral für den Körper ist, hat es doch einen ziemlich schlechten Ruf. Wissenschaftler warnen schon seit Jahren vor einem zu hohen Konsum, denn zu viel Salz ist ungesund und führe zu Bluthochdruck, Nierenschäden und Schlaganfällen. Müssen wir unseren Verzehr reduzieren?
Inhaltsverzeichnis
- Wie viel Salz ist ungesund?
- Wie viel verzehren die Deutschen?
- Warum ist Salz ungesund?
- Salzkonsum im Blick behalten
Für viele gehört eine ordentliche Prise Salz zur Mahlzeit einfach dazu. Sei es die Suppe oder das Rührei – was nicht schmeckt, wird nachgesalzt. Auch in vielen verarbeiteten Nahrungsmitteln, etwa in Brot oder Fertiggerichten, verstecken sich oft große Mengen.
Wie viel Salz ist ungesund?
Ohne Salz kann der Mensch nicht leben. Salz ist wichtig für viele Funktionen des Körpers, wie die Regulierung des Flüssigkeitshaushalts, den Blutdruck und Muskelkontraktionen. Ein Zuviel hat jedoch negative Auswirkungen auf unseren Organismus.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt daher, eine Menge von fünf Gramm Salz pro Tag nicht zu überschreiten. (1)
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, eine Zufuhr von sechs Gramm pro Tag einzuhalten. Für Kinder wird von der DGE altersabhängig ein Orientierungswert von drei bis sechs Gramm Speisesalz pro Tag angegeben. (2)
Wie viel verzehren die Deutschen?
Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren verzehren im Schnitt 8,4 Gramm Speisesalz pro Tag. In der Altersgruppe 50 bis 59 Jahre ist die Zufuhr mit 9,2 Gramm pro Tag am höchsten. Für Männer im Alter von 18 bis 79 Jahren beträgt die durchschnittliche Zufuhr 10,0 Gramm pro Tag. Den höchsten Konsum weisen die 30- bis 39-jährigen Männer mit 10,6 Gramm pro Tag auf.(3) Auch der Salzkonsum von Kindern und Jugendlichen liegt über den Empfehlungen.
Warum ist Salz ungesund?
Die Empfehlungen werden auch von kanadischen Forschern unterstützt. In einer Vergleichsstudie mit 18 Ländern haben sie belegt, dass bis zu fünf Gramm Salz am Tag gesundheitlich unbedenklich sind. Hierfür beobachteten die Wissenschaftler acht Jahre lang knapp 100.000 Personen unterschiedlichsten Alters und untersuchten, wie sich der Salzkonsum auf das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko der Teilnehmenden auswirkte.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass nicht alle Organe mit gleicher Empfindlichkeit auf Salz reagieren. Zu viel Salz kann zwar Auswirkungen auf den Blutdruck haben und das Schlaganfallrisiko erhöhen, allerdings betraf dies nur Menschen, die mehr als fünf Gramm Salz am Tag zu sich nahmen.
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Salzkonsum im Blick behalten
Ein zu hoher Konsum von Salz kann also Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Eine Aufnahme von bis zu fünf Gramm pro Tag ist für Erwachsene jedoch unbedenklich. Leider liegt der durchschnittliche Verbrauch der Deutschen jedoch weit über den Empfehlungen.
Versuchen Sie also ein Auge auf Ihren Konsum zu haben. Nicht nur das Salz auf dem Frühstücksei sollte unter Beobachtung stehen. Vor allem wird das Mineral über Produkte wie Brot, Fleisch, Wurst und Käse oder Fertiggerichte aufgenommen – ein Blick auf das Etikett lohnt sich also. Wenn Sie Ihren Konsum langsam reduzieren, entwöhnen sich Ihre Geschmacksnerven schnell und das Nachsalzen tut schon bald nicht mehr Not.
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