Abnehmen – und das Schnarchen ist passé?
Schnarchgeräusche können einem ja den letzten Nerv rauben, liebe Blog-Leser. Ich weiß, wovon ich rede... Man kann den Partner anstupsen, ihn liebevoll darauf hinweisen, er möge doch das Schnarchen unterlassen – aber nach spätestens zwei Minuten erklingen die nervtötenden Geräusche aufs Neue und man kann schlichtweg nichts dagegen tun. Oder aber doch?
Finnische Wissenschaftler verkündeten nun, die Lösung für eine bestimmte Form des Schnarchens gefunden zu haben. Demnach könne schon ein geringer Gewichtsverlust dabei helfen, die sogenannte obstruktive Schlafapnoe, bei der die oberen Atemwege teilweise oder gänzlich blockiert sind, erfolgreich zu bekämpfen.
Im Rahmen einer Studie begleitete das Forscherteam der University of Eastern Finland's Oivauni Sleep Clinic in Kuopio 57 Probanden mit Übergewicht und einer leichten Form der Apnoe, die Atemaussetzer während des Schlafens zur Folge hat. Die Studienteilnehmer wurden fünf Jahre lang zu einem gezielten Bewegungstraining angehalten und deren Abnehmerfolge genau dokumentiert. Eine Vergleichsgruppe erhielt derweil lediglich die Information, sie solle Sport treiben und abnehmen – Kontrollinstanzen gab es keine. Nach dem Untersuchungszeitraum zeigte sich, dass es jenen Probanden, die genau unter Beobachtung standen und mindestens fünf Prozent ihres Körpergewichts verloren hatten (im Durchschnitt etwa 11 Pfund), im Gegensatz zu den Personen der Vergleichsgruppe außergewöhnlich gut ging.
Die Wissenschaftler schlussfolgerten daraus, dass lediglich fünf Prozent des eigenen Körpergewichts runter müssten, damit eine Besserung der Schlafapnoe-Symptome eintritt. „Übergewicht ist der größte Risikofaktor für eine Schlafapnoe“, so Studienleiter Prof. Henri Tuomilehto.
Schätzungen zufolge sind rund 70 Prozent der Apnoe-Patienten adipös. Und mit der „Schnarchkrankheit“, wie man die Schlafapnoe auch gerne bezeichnet, ist nicht zu spaßen: Sie verursacht nicht nur einen lästigen Geräuschpegel, sondern führt bei Betroffenen auch zu Atemaussetzern, Schlafstörungen und Tagesschläfrigkeit. Langfristige Folgen können Bluthochdruck sowie ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes, Schlaganfall und Herzinfarkt sein.
Ob allerdings allen „Schnarchpatienten“ geholfen ist, wenn sie Gewicht verlieren, ist fraglich. Längst nicht alle Betroffenen sind adipös oder übergewichtig. Erwarten Sie also keine Wunder von einer möglichen Gewichtsreduktion, wenn Sie betroffen sein sollten. So oder so können ein paar Kilo weniger die Lebensqualität jedoch in vielen Fällen stark verbessern.
Einen Auszug der Studie gibt es hier.
Janina Darm