Cornelia Polettos Kochschul-Blog

Die eigene Hühnerbrühe kochen

Von Cornelia Poletto
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Eigene Hühnerbrühe kochen
Eigene Hühnerbrühe kochen

Ohne Geflügelbrühe geht in meiner Küche gar nichts. Heute zeige ich Ihnen, wie Sie Ihre eigene Hühnerbrühe kochen, und verspreche Ihnen: Wer einmal selbst hergestellte Hühnerbrühe gekostet hat, wird Instant-Ware in Zukunft verschmähen.

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren

Hühnerbrühe ist einfach ein Allround-Talent: Sie gibt Gerichten den letzten Geschmacks-Kick, dient als Basis für Saucen und natürlich auch für Suppen. An kalten Wintertagen, wenn eine Erkältung sich heranschleicht, kann eine heiße Tasse Hühnerbrühe Wunder wirken! 

Wenn Sie Ihre eigene Hühnerbrühe kochen wollen, brauchen Sie etwa eineinhalb Stunden Zeit, einen großen Topf, eine Schaumkelle und gute Zutaten. Sie werden sehen: Die Arbeit lohnt sich! Ist das Gemüse erst einmal geschnitten, kocht sich die Brühe praktisch von allein. 

Die eigene Hühnerbrühe kochen: Auf das richtige Huhn kommt es an

Hühner werden, besonders als Tiefkühlware, zu sehr niedrigen Preisen angeboten. Ich bevorzuge aber frische Tiere aus artgerechter Haltung. Hier kann man sicher sein, dass das Geflügel artgerecht und mit bestem Futter aufgezogen wurde – und das schmeckt man. 

Für meine Hühnerbrühe nehme ich eine Poularde statt eines Suppenhuhns. Bei Suppenhühnern handelt es sich um ehemalige Legehennen. Man kann daraus zwar eine Brühe kochen, das Fleisch ist aber kein Genuss mehr. Wer außer der Brühe auch das Fleisch benötigt, nimmt am besten eine Poularde. Das zarte Poulardenfleisch können Sie direkt in der Brühe servieren oder zum Beispiel für Hühnerfrikassee oder Geflügelsalate verwenden.

Für einen aromatischen Hühnerfond lässt man die Hühnerbrühe einkochen: Je geringer die Flüssigkeitsmenge, desto konzentrierter der Geschmack. Tipp: Sollte der Fond noch nicht den Geschmack oder die Konsistenz erreichen haben wie gewünscht, einfach weiter reduzieren! Wenn er zu dünnflüssig bleibt, mit ein paar kalten Butterflöckchen binden. 


Mein Rezept für Hühnerbrühe

Zutaten für 4 Personen

  • 1 Stange Lauch
  • 2 Stangen Staudensellerie
  • 1 Möhre
  • 1 Tomate
  • je 1 Zweig Rosmarin und Thymian
  • je 1 Stiel Petersilie und Liebstöckel
  • 1 Gemüsezwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Poularde (ca. 1,8 kg, küchenfertig)
  • 1 Lorbeerblatt
  • 100 ml trockener Weißwein
  • 1 TL schwarze Pfefferkörner
  • 3 Pimentkörner
  • 1 Gewürznelke
  • 50 g grobes Meersalz

Zubereitung 

  1. Den Lauch putzen, längs halbieren, waschen und in Ringe schneiden. Den Sellerie putzen, waschen, und in Stücke schneiden. Die Möhre putzen, schälen, längs halbieren oder viertel und in Stücke schneiden. Die Tomate waschen, vierteln und entkernen, dabei den Stielansatz entfernen. Die Tomate in Stücke schneiden. Die Kräuter waschen und trocken schütteln. Die ungeschälte Zwiebel halbieren. Die ungeschälten Knoblauchzehen leicht andrücken. 
  2. Die Poularde unter fließendem kaltem Wasser innen und außen gründlich waschen und mit Küchenpapier trocken tupfen, Das Fett am Schwanzende entfernen. Die Poularde mit den vorbereiteten Zutaten und dem Lorberrblatt in einen großen Topf geben. Den Wein angießen und so viel Wasser hinzufügen, dass die Poularde gut bedeckt ist. Die ganzen Gewürze und das Meersalz hinzugeben. Alles zum Kochen bringen und den aufsteigenden Schaum mit dem Schaumlöffel abschöpfen. 
  3. Die Poularde bei schwacher Hitze etwa 1,5 Stunden offen köcheln lassen. Dann herausnehmen, die Brühe durch ein Sieb gießen und vollständig abkühlen lassen. Die an der Oberfläche erstarrte Fettschicht entfernen.
  4. Das Poulardenfleisch von den Knochen lösen und die Haut entfernen. Das Fleisch klein schneiden und in der Suppe servieren, alternativ anders weiter verarbeiten. 

Für einen aromatischen Hühnerfond lassen Sie die Hühnerbrühe einfach weiter einkochen: Je geringer die Flüssigkeitsmenge, desto konzentrierter der Geschmack. 

Fonds und Brühen kann man gut auf Vorrat kochen und einfrieren. Tipp: Wenn Sie Brühe in Eiswürfelbehältern einfrieren, haben Sie schnell eine handliche Portion parat. 

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen und Genuss beim Zubereiten „Ihrer“ Hühnerbrühe!
Ihre Cornelia Poletto 

 
Ordentliches Hühnerfett (von freilaufenden, Gras fessenden Hühnern, besonders von älteren Legehennen) erstarrt im Kühlschrank aufgrund der ungesättigten Fettsäuren nicht und ist wunderschön goldgelb. Es wird deshalb auch nicht abgeschöpft. Ein 2 Jahre altes Legehuhn (natürlich nicht aus der Batterie) ist immer noch zart und schmeckt in der Suppe und im Frikassé wunderbar. Wir essen zuhause in der Suppe niemals junge Hühner. Für das Braten oder Grillen ist das ein anderes Thema. Gruß - Angela, mit 10 eigenen Legehühnern , einem Hahn, und jährlich 10 Hähnchen, die 3-4 Monate im Garten rumlaufen dürfen.
Schreiben Sie einen Kommentar