Der Good-Food-Blog

Sind Sie ein gezügelter Esser? Machen Sie den Test!

Von Dr. Alexa Iwan
Aktualisiert am 18. Nov. 2024
Essverhalten

Studien haben ergeben, dass es unter übergewichtigen Menschen im Gegensatz zu Normalgewichtigen überdurchschnittlich viele gezügelte Esser gibt.

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Was kennzeichnet gezügeltes Essen im Einzelnen?

Der gezügelte Esser setzt sich Diätgrenzen (sei es in der Menge oder/und in der Art der Speisen) und versucht damit, seine Nahrungsaufnahme bewusst zu regulieren. Mithilfe von Regeln, wie „Schokolade ist tabu.“ oder „Nach 17 Uhr wird nichts mehr gegessen“, versucht er zu steuern, wie viel und was er isst.

Diese bewusste Steuerung aber erfordert Konzentration und Aufmerksamkeit und ist aufwendiger als die normale Regelung über die körperliche Rückmeldung, sprich über Hunger und Sättigungsgefühl. Daher funktioniert das Ausbremsen nur, wenn man sich voll und ganz darauf konzentriert.

Werden die gezügelten Esser aber abgelenkt (ob durch persönlichen Ärger, geselliges Beisammensein oder andere Faktoren), versagt die willentliche Zügelung und sie überschreiten ihre selbst gewählte Grenze. Bezeichnenderweise essen gezügelte Esser dann allerdings nicht nur ein wenig mehr.

Sobald sie ihre Unachtsamkeit bemerken, ziehen sie die Zügel nicht etwa fester, sondern lassen sie ganz fallen und essen völlig ungezügelt weiter. Frei nach dem Motto: Ist die Diät erst ruiniert, isst’s sich völlig ungeniert!

Gezügelte Esser scheitern beständig, denn permanente Konzentration und Kontrolle in puncto Essen sind unmöglich. Schlimmer ist aber, dass sie sich damit jeglicher Freude am Essen berauben. Denn egal, ob sie ihre Regeln gerade einhalten oder mal wieder sündigen: Stets haben sie entweder mit der Selbstkasteiung oder mit Schuldgefühlen zu kämpfen.

Wenn Sie auch zu den Menschen gehören, die im ständigen Konflikt stehen, einerseits Essen genießen, andererseits aber das Gewicht kontrollieren zu wollen, sollte Ihr neues Ziel sein, die Zügel locker zu lassen, ohne die Kontrolle ganz zu verlieren. Verabschieden Sie sich von den Extremen und suchen Sie das sprichwörtliche „gesunde Mittelmaß“.

Essen Sie zunächst nicht unbedingt weniger, wenn Ihnen das besonders schwer fällt, sondern anders. Wenn Sie gesunde Fitmacher wie Obst und Gemüse auf den Speiseplan rufen, brauchen Sie sich nicht mehr zu zügeln und können wieder genießen. Apropos Genuss: Sie lieben es zu essen? Dann machen Sie aus jedem Essen ein Fest.

Richten Sie den Tisch schön her, nehmen Sie sich Zeit fürs Kochen und die anschließende Mahlzeit und lassen Sie sich das, was Sie lieben, langsam und genüsslich auf der Zunge zergehen. Heimliche Fressattacken nachts vor dem offenen Kühlschrank sollten ab heute für Sie tabu sein, denn die haben rein gar nichts mit Genuss zu tun und verursachen nur Schuldgefühle.

Wer langsam und bewusst isst und wieder auf das Hunger- bzw. Sättigungsgefühl seines Körpers hört, isst automatisch richtig, ist lange satt und hat auch noch mehr Spaß dabei. Und sollte es dennoch ausnahmsweise zum Kühlschranküberfall kommen: Macht nichts! All das Gesunde, was ab sofort dort zu finden ist, schadet nie. Auch nicht in der Nacht.

Sind Sie ein gezügelter Esser? – vier Fragen

Frau beißt in ein gigantisches mehrschichtiges belegtes Brot

1. Wie würden Sie Ihre Essgewohnheiten am ehesten charakterisieren?

Ich esse (Mehrfachnennungen möglich):
A. Morgens, mittags, abends. (3)
B. Unter Stress. (4)
C. Am liebsten in Gesellschaft. (2)
D. Wenn ich Hunger habe. (1)

2. Sie machen gerade wieder mal Diät. Doch da war dieser ganze Stress im Büro und zu Hause läuft auch nicht alles glatt, da konnten Sie an der Pommesbude einfach nicht vorbei gehen, ohne sich eine große Portion Pommes rot-weiß einzuverleiben. Wie sieht Ihr Essverhalten für den Rest des Tages aus?

A. Ich habe große Schuldgefühle, ziehe kräftig die Zügel an und lasse das Abendessen und gleich auch noch das Frühstück am nächsten Tag ausfallen. (3)
B. Ich mache keine Diäten. (1)
C. Nach fettigen Pommes ist mein Heißhunger erst mal gestillt. Für den Rest des Tages wird nur noch Gesundes gemümmelt. (2)
D. Dieser Diät-Tag ist im Eimer. Da kann ich mir auch noch ein Spaghettieis mit viel Sahne zum Nachtisch gönnen. (4)

3. Sie sitzen gemütlich vor dem Fernseher und schauen sich einen Film an. In der Werbepause werden mal wieder allerlei Leckereien angepriesen. Was gibt es bei Ihnen daraufhin zu knabbern?

A. Möhren mit Joghurtdip – das schmeckt und ist gesund. (2)
B. Ich hole meinen Chipsvorrat aus dem Versteck und nasche – die Chipswerbung hat mich einfach verführt. (4)
C. Ich starte mit ein paar leichten Reiscrackern, die meinen Appetit aber nicht wirklich befriedigen können. Also greife ich doch wieder zum Schokoriegel. (3)
D. Gar nichts. Ich habe lecker zu Abend gegessen und fühle mich angenehm gesättigt. Da lässt mich die Werbung völlig kalt. (1)

4. Seien Sie ehrlich: Wie oft am Tag drehen sich Ihre Gedanken ums Essen?

A. Immer, wenn mein Magen knurrt. (1)
B. Immer, wenn ich Essen sehe, rieche oder jemand vom Essen spricht. (3)
C. Immer, wenn ich nicht durch Wichtiges abgelenkt werde. (2)
D. Eigentlich ständig. (4)

Rechnen Sie nun die Punkte hinter Ihren Antworten zusammen. Erreichen Sie bis zu 8 Punkten, brauchen Sie sich überhaupt keine Sorgen zu machen. Je höher Ihre Punktzahl allerdings ist, desto eher müssen Sie sich zur Gruppe der gezügelten Esser zählen und sollten Ihre bisherige „Essstrategie“ dringend überdenken.

Herzlichst,
Dr. Alexa Iwan
Dipl. Oecotrophologin

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