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Schlehen verarbeiten: Ran an die Früchte!

Von Jessica Bolewski
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Schlehe

Am Wochenende entdeckte ich sie am Wegesrand: reife Schlehen! Die Wildfrüchte können bis in den Dezember hinein geerntet werden – und das lohnt sich, denn die blauen Kugeln können zu vielen Leckereien verarbeiten werden und wirken positiv auf die Gesundheit.

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Schlehenstrauch am Wegesrand

Prunus spinosa, wie die Schlehe in der Wissenschaft bezeichnet wird, ist eine alte Bekannte: Denn die stahlblauen Früchte trugen bereits in den Wintermonaten vergangener Zeiten zur Vitaminversorgung bei. Sie gehört zu der botanischen Familie der Rosengewächse und ist außerdem unter den Namen Schlehdorn, Heckendorn oder Schwarzdorn bekannt.

Ihre Früchte werden etwa zehn bis 15 Millimeter groß und erinnern Steinobst-Liebhaber optisch etwas an Pflaumen. Das grünliche Fruchtfleisch der Schlehe schmeckt sehr sauer und herb. Einmal gepflückt sollten die Schlehen binnen ein bis zwei Tagen verarbeitet werden, da sie sonst schnell verderben.

Schlehen - so gesund sind sie

Heutzutage sind Schlehen vielen Menschen gar nicht mehr bekannt – leider völlig zu unrecht, denn die blauen Steinfrüchte sind prall gefüllt mit gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Darunter vor allem die Vitamine B1 und C, die zum Beispiel eine bedeutende Rolle im Fett- sowie Zuckerstoffwechsel spielen, als freie Radikalfänger dienen und für ein gut funktionierendes Immunsystem wichtig sind.

Schlehen enthalten außerdem Flavonoide, Bitter- und Gerbstoffe sowie Ballaststoffe. Diese Kombination führt dazu, dass der Saft der pflaumenähnlichen Früchte in der Naturheilkunde bereits seit Jahrzehnten gegen Harnwegsinfektionen und Verdauungsstörungen eingesetzt wird. Schlehen werden außerdem nachgesagt, dass sie munter machen, nach Krankheit kräftigend wirken und den Appetit anregen.

Schlehenkuchen

Zum Rezept ►

Schlehen verarbeiten

Wer auf den Geschmack gekommen ist und Schlehen ernten möchte, sollte sich Gedulden und den ersten Frost abwarten. Erst danach wird ein Teil der in dem Wildobst enthaltenen bitteren Gerbstoffe abgebaut und zu Zucker umgewandelt. Übrig bleibt ein leicht saurer Geschmack inklusive süßer Note. Übrigens: Zum Schutz vor den Dornen denn Schlehenstrauchs sollten bei der Ernte in jedem Fall Handschuhe übergezogen werden!

Schlehen verarbeiten ist nicht nur gesund, sondern auch lecker! So eignen sich die säuerlichen Kugeln für Marmelade, Kompott, Saft, Wein, Likör und noch viele weitere Rezeptideen. Tolle Schlehen-Rezepte finden Sie auch in diesem Kochbuch:


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