Wie Herpes entsteht und was wirklich hilft
Wenn die Lippe anfängt zu kribbeln, schrillen bei vielen die Alarmglocken: Könnte es Herpes sein? Die Virus-Erkrankung verursacht schmerzhafte Fieberbläschen an Lippe und Nase. Doch was tun gegen Herpes? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Inhaltsverzeichnis
- Wie infiziert man sich mit Herpes?
- Warum bekommt man plötzlich Herpes?
- Wie äußert sich eine Herpesinfektion?
- Wann zum Arzt?
-
Was hilft gegen Herpes?
- Allgemeine Tipps zur Behandlung von Herpes
- Wirksame Mittel aus der Apotheke
- Hausmittel gegen Herpes
-
Ernährungstipps für Herpes-Geplagte
- Vitamin C
- Eisen
- Zink
- Eiweiß
- Darmgesund ernähren
- Wissen zum Mitnehmen
Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Entspannungsphasen sowie einer ausgewogenen Ernährung, die das Immunsystem unterstützt: Diese Faktoren sind im Kampf gegen Herpes unerlässlich. Allerdings ist das im Alltag häufig schwer zu realisieren. Wer sich interaktive Hilfe wünscht, für den ist die App TK-Coach mit tollen Anregungen und wertvollen Tipps perfekt geeignet. Erfahren Sie im Live Smarter-Blog, was die Anzeichen für Herpes sind, was dagegen hilft und wie eine Ernährung zur Vorbeugung aussehen kann.
Wie infiziert man sich mit Herpes?
Der Herpes-simplex-Virus 1 (HSV1) wird hauptsächlich durch Speichel oder Hautkontakt übertragen. Häufig stecken sich die Betroffenen bereits als Kind mit dem Virus an – bleiben aber in den meisten Fällen zunächst ohne Symptome. Nicht selten tragen Infizierte das Virus ihr Leben lang in sich, ohne dass die Lippenbläschen auftreten. Allerdings kommt es bei rund jedem dritten infizierten Erwachsenen irgendwann zum Ausbruch.
Warum bekommt man plötzlich Herpes?
Wird das Immunsystem durch hormonelle Schwankungen, fiebrige Infekte oder Stress geschwächt, haben Herpesviren leichtes Spiel. Auch eine starke Beanspruchung der Haut, beispielsweise durch UV-Strahlung, kann den Ausbruch begünstigen. In einer Studie konnte zudem nachgewiesen werden, dass auch Ekel die juckenden Herpesbläschen auslösen kann. Schuld daran könnte der dadurch ausgelöste Stress sein (1).
Die Mehrzahl der Herpesinfektionen durch HSV1 betreffen die Haut und die Schleimhäute im Mundbereich – die vielen als die typisch unangenehmen Herpesbläschen bekannt sind. Neben den Lippen können auch Nase, Wangen oder Kinn betroffen sein. Der Herpes-simplex-Virus 2 (HSV2) wird hingegen hauptsächlich über sexuelle Kontakte übertragen und verursacht vorwiegend Infektionen im Genitalbereich (Herpes genitalis). Der Virus ist allerdings der gleiche.
Wie äußert sich eine Herpesinfektion?
Bis zu zehn Prozent der Betroffenen klagen bei der Erstinfektion über Beschwerden wie Fieber und allgemeines Unwohlsein. Auch die Lymphknoten können schmerzhaft geschwollen sein. Bevor sich letztlich die charakteristischen Bläschen am Lippenrand bilden, bemerken viele ein Jucken, Spannen oder Kratzen im betroffenen Bereich. Bei Kleinkindern kann übrigens auch der gesamte Mund- und Rachenraum betroffen sein. Diese sogenannte Mundfäule ruft ein schweres Krankheitsgefühl hervor.
Die Infektion mit Herpes simplex kann aber nicht nur die Haut und die Schleimhäute betreffen. In seltenen Fällen erkranken auch andere Organe wie die Augen oder das zentrale Nervensystem. Es kann unter Umständen zu Hornhautschäden kommen, die das Sehvermögen verschlechtern oder gar zur Erblindung führen. Besonders gefürchtet ist die Entzündung des Gehirns (Herpes-Enzephalitis), die vorwiegend durch HSV1 verursacht wird. Unbehandelt führt sie in über 70 Prozent der Fälle zum Tod.
Manchmal kommen auch nach dem Arztbesuch noch weitere Fragen auf. Hier können sich TK-Versicherte auf die Beratung des TK-ÄrzteZentrums verlassen, wo Sie jeden Tag und rund um die Uhr die Hilfe von kompetenten Fachärztinnen und Fachärzten in Anspruch nehmen können.
Wann zum Arzt?
Aufgrund der sichtbaren Bläschen im Gesicht ist Herpes simplex für das medizinische Personal recht schnell zu erkennen. Im Genitalbereich lassen sich Herpesinfektionen dagegen schwerer diagnostizieren. Bei Verdacht auf eine Herpes-Infektion im Augen-, Ohren-, Nasen- oder Halsbereich sowie auf eine Entzündung im Gehirn sollten Untersuchungen beim HNO- oder Augenarzt beziehungsweise Neurologen unverzüglich erfolgen. Gleiches gilt für schwere Verläufe oder wenn Schwangere oder Kinder betroffen sind.
Sie sind unsicher, was Sie bei Ausbruch des Virus tun sollen? Die Ärzte des TK-Ärztezentrums stehen für Sie jederzeit bereit – online, telefonisch oder auch vor Ort.
Was hilft gegen Herpes?
Allgemeine Tipps zur Behandlung von Herpes
Das oberste Gebot bei der Behandlung der Bläschen an der Lippe ist: Schnelligkeit zahlt sich aus. Wer schon bei den ersten Anzeichen handelt, kann den Ausbruch unter Umständen sogar noch aufhalten, da sich die Viren noch nicht stark ausgebreitet haben. Unbehandelt kann eine Herpesinfektion zwischen sieben und zehn Tagen andauern.
Wirksame Mittel aus der Apotheke
Bei einem Befall der Lippen und des Mundes mit Herpes ist größtenteils eine lokale Therapie ausreichend, um die kleinen Bläschen loszuwerden. Wer Lippenherpes schnell loswerden möchte, sollte auf spezielle Herpes-Cremes setzen, die antivirale Substanzen wie Aciclovir und Penciclovir besitzen.
Andere freiverkäufliche Präparate sollten in jedem Fall austrocknende und antiseptische (desinfizierende) Wirkstoffe enthalten. Viele schwören hier beispielsweise auf Zinksalben, die Herpes im Gesicht austrocknen können. Bei einem häufig wiederkehrenden Herpes-Befall reicht allerdings eine lokale Therapie mit Salben nicht aus. Die Betroffenen erhalten dann einen Wirkstoff gegen das Virus, oftmals Aciclovir, in Tablettenform.
Hausmittel gegen Herpes
Vor allem bei leichten Symptomen können Hausmittel eine sinnvolle Alternative zu Medikamenten sein. Sind allerdings Kleinkinder oder Schwangere betroffen, sollte in jedem Fall ärztlicher Rat aufgesucht werden. Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr – selbst am eigenen Körper – ist es wichtig, auf Hygiene zu achten. So sollte die jeweilige Substanz stets mit einem Wattestäbchen aufgetragen werden und nicht in Kontakt mit weiteren Körperstellen kommt.
Honig enthält erwiesenermaßen antimikrobielle Stoffe, die Viren und Bakterien in der Vermehrung hemmen können. Besonders hervorzuheben ist hier die neuseeländische Variante des Manuka-Honigs, der mit dem Wirkstoff Methylglyoxal. Auch gilt die antimikrobielle Wirkung von Propolis, dem Kittwachs der Bienen, als wirksam gegen Herpes an der Lippe. Im Bienenstock wird er zum Schutz vor Bakterien und Pilzen eingesetzt.
Auch Teebaumöl, das sowohl in Apotheken als auch in Drogerien erhältlich ist, kann Herpes mit seiner desinfizierenden Wirkung bekämpfen. Am besten sollte das Öl so früh wie möglich und mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen getupft werden. Aber Vorsicht: Da es Reizstoffe enthält, darf das Öl nur in verdünnter Form genutzt werden (2).
Als eine der wenigen Heilpflanzen konnten bei der Zitronenmelisse virusstatische Effekte wissenschaftlich belegt werden. Ihre Wirkstoffe können die Viren daran hindern, in die menschlichen Zellen einzudringen und somit das Virenwachstum zu stoppen. Salben und Cremes mit Extrakten der Melisse sind in Apotheken erhältlich und sollen für einen schnellen Rückgang der Entzündungen sorgen (3).
Ernährungstipps für Herpes-Geplagte
Vitamin C
Wer Herpes vorbeugen möchte, sollte den Fokus in erster Linie auf die Stärkung des Immunsystems legen. Ist dieses intakt, haben es die fiesen Viren schwer, sich auszubreiten. Mit der altbekannten Regel fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag kann dies leicht gelingen. Die Früchte sorgen zum Beispiel mit jeder Menge Vitamin C für die Stärkung der Abwehrkräfte. Ebenso hilft das Vitamin dem Körper dabei, Eisen aus der Nahrung besser aufzunehmen.
Eisen
Das essentielle Spurenelement sorgt für intakte Immunzellen, ist an der Blutbildung sowie am Sauerstofftransport und zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Reich enthalten ist Eisen in Fleisch und Wurstwaren sowie in Haferflocken, Hülsenfrüchten, Kürbiskernen sowie vielen weiteren pflanzlichen Lebensmitteln. Ein Eisenmangel kann unter anderem auch die Infektanfälligkeit erhöhen, weshalb es besonders für Herpes-Geplagte wichtig ist, auf eine ausreichende Zufuhr zu achten (4).
Inspiration für leckere Powerrezepte mit jeder Menge Eisen gefällig? Wir haben über 5000 Eisenmangel Rezepte für Sie, darunter unsere liebsten Mittagessen, mit denen Sie Ihren Eisenbedarf ganz einfach und genussvoll decken.
Zink
Für die Wundheilung sowie ein intaktes Immunsystem ist auch das Spurenelement von großer Bedeutung. Da es nicht im Körper gespeichert werden kann, muss es regelmäßig über die Nahrung aufgenommen werden. Gute Lieferanten sind Rind- und Schweinefleisch, Eier und Milchprodukte. Vegane Alternativen sind Cashewkerne, Roggen- oder Weizenkeimlinge (5).
Eiweiß
Wer Proteine nur mit Muskelaufbau verbindet, hat weit gefehlt. Sie stellen nämlich den Grundbaustein unserer Körper- und damit auch unserer Immunzellen dar. Als ausreichende Menge empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Für Senioren ab 65 Jahren dürfen es gerne 1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht sein (6). Die gute Nachricht: Der Bedarf lässt sich leicht über die Integration proteinreicher Lebensmittel erfüllen – und das ganz ohne Proteinshakes oder Nahrungsergänzungsmittel.
Darmgesund ernähren
Wer sich einmal bewusst macht, dass rund 80 Prozent der Immunzellen im Darm angesiedelt sind, dem wird klar, warum ein gesunder Darm die Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Immunsystem darstellt. Eine wahre Freude macht man dem Verdauungsorgan beispielsweise mit fermentierten Lebensmittel wie Sauerkraut, Buttermilch oder Joghurt, die Probiotika, also lebende Mikroorganismen enthalten. Ergänzt durch Präbiotika, also pflanzliche Fasern, die den guten Darmbakterien als Futter dienen, fühlt sich der Darm rundum wohl. Besonders günstig sind hier ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse oder Hülsenfrüchte.
Sie haben noch Schwierigkeiten, gesunde Rezepte in Ihren Alltag zu integrieren? Das TK-ErnährungsCoaching kann Ihnen auf dem Weg, Ihre individuellen Ernährungsziele zu erreichen, unterstützend zur Seite stehen. Neben leckeren Rezepten gibt es allerhand alltagstaugliche Tipps und Tricks – ganz auf Sie und Ihre Bedürfnisse abgestimmt.
Wissen zum Mitnehmen
Die Infektion mit dem Herpesvirus erfolgt häufig bereits in der Kindheit. Bei vielen Betroffenen kommt es überhaupt nicht zum Ausbruch. Rund jeder dritte Erwachsene leidet jedoch unter oft schmerzhaften Fieberbläschen an Lippen oder Nase.
Die Ursachen für den Ausbruch reichen dabei von Stress bis hin zum geschwächten Immunsystem. Bemerkbar macht sich das Virus meist zuerst durch ein Brennen, Kribbeln oder Ziehen in der Lippe – schon wenige Stunden später können sich bereits Bläschen gebildet haben. Wer der Symptomatik so gut wie möglich entgegenwirken möchte, sollte möglichst schnell handeln. Zu empfehlen sind hier wahlweise Cremes und Salben aus der Apotheke, die auf die betroffenen Stellen getupft werden. Hausmittel wie Honig, Teebaumöl oder Produkte mit Melissenextrakt können ebenfalls wirksam sein. Zur Prävention empfiehlt sich eine ausgewogene Ernährung, die sowohl das Immunsystem optimal unterstützt als auch Entzündungsprozessen vorbeugt.
In Sachen Ernährung sollte der Fokus auf die ausreichende Versorgung mit Vitamin C, Eisen, Zink und Proteinen gelegt werden. Diese unterstützen das Immunsystem sowie die Wundheilung optimal. Mit Prä- und Probiotika sollte zudem der Darm gestärkt werden, der rund 80 Prozent der Immunzellen beherbergt.
In den meisten Fällen lässt sich Herpes gut zu Hause behandeln. Sind Schwangere oder Kinder betroffen oder kommt es zu schweren Verläufen, sollte jedoch umgehend medizinischer Rat aufgesucht werden.
Smarte Partner – TK und EAT SMARTER
Gemeinsam mit der TK haben wir großes Interesse daran, Sie über wichtige Themen rund um Gesundheit und Ernährung aufzuklären. Mehr über die Zusammenarbeit und die TK erfahren Sie hier.
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