Steckt Kakao voller Zucker?
Mit dem herben Urtrunk der Azteken "Xocolatl" hat der heutige Instantkakao nicht mehr viel gemeinsam. Statt Kakaopulver dominieren heute Zucker und fragwürdige Nährstoffzusätze das beliebte Schoko-Getränk.
Eine heiße Tasse Kakao wärmt gerade in der kalten Jahreszeit Körper und Seele und lässt uns an unbeschwerte Kindertage zurückdenken. Bereits die Azteken schätzten die schokoladige Köstlichkeit, die sie lediglich aus gerösteten Kakaobohnen, Gewürzen und Wasser herstellten. Mit der Bereitstellung von diversen Instantpulvern erleichtert uns die Lebensmittelindustrie heute die Zubereitung von Kakao. Ein Blick auf die Zutatenliste trübt allerdings den Genuss. So suggeriert die Anreicherung mit Vitaminen und Mineralstoffen dem Verbraucher ein gesundes Lebensmittel. Das kakaohaltige Getränkepulver besteht aber bis zu 81 Prozent aus Zucker. Damit zählt es zur Gruppe der sogenannten „Zuckerwaren“. Der Kakao-Anteil liegt dabei gerade einmal bei knapp 20 Prozent. Trinkschokoladenpulver enthält mindestens 25 Prozent und Schokoladenpulver mindestens 32 Prozent des braunen Puders – bei den weiteren Zutaten handelt es sich aber auch hier hauptsächlich um Zucker. Frei von Zucker, Aromen und sonstigen Zusätzen ist lediglich reines Kakaopulver. In stark entölter Form (Fettgehalt ca. zehn Prozent) eignet sich dieses gut zur Entschärfung der süßen Zuckerbombe. Damit sich das Pulver auch vollständig auflöst, sollte nur warme und am besten fettarme Milch verwendet werden. Für eine besondere Schoko-Note sorgt die Zugabe von Bitterschokolade. Wie viel Zucker dem Kakaodrink dabei zugefügt wird, kann jeder selbst bestimmen. Für den Aufwand werden Liebhaber des schokoladigen Göttertrunks mit einem tollen, intensiven Aroma belohnt.