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Ganz schön gesund, diese Bitterstoffe!

Von Marieke Dammann mit Expertenrat von Iris Lange-Fricke
Aktualisiert am 27. Sep. 2024

Bei bitteren Lebensmitteln verzieht so mancher zunächst das Gesicht. Zurecht, da diese auch nicht allen Menschen schmecken. Warum Sie dennoch ab und an Lebensmitteln mit Bitterstoffen in Ihren Speiseplan einbauen sollten, verrät Ihnen EAT SMARTER.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind Bitterstoffe?
  2. Verlust der Bitterrezeptoren
  3. Warum Bitterstoffe so gesund sind
  4. In welchen Lebensmitteln stecken Bitterstoffe?
  5. Wissen zum Mitnehmen!

Ein bitteres Bier, die heißgeliebte Tasse Kaffee, ein Stück Zartbitterschokolade – das ist in Ordnung. Aber Bitterstoffe in Nahrungsmitteln, wie beispielsweise im Chicorée? Da greift die Mehrzahl doch lieber zu milderen Varianten.

Iris Lange-Fricke
Die Diplom-Oecotrophologin sowie gelernte Köchin hat ihre Berufung gefunden und ihre Leidenschaft zur Ernährung und zum Kochen zum Beruf gemacht. Früher war sie unter anderem als freie Ernährungsberaterin tätig und veröffentlichte Kochbücher – nun leitet sie seit einigen Jahren das Team Food & Nutrition von EAT SMARTER und gibt ihr Ernährungswissen weiter.

Was sind Bitterstoffe?

"Dabei handelt es sich um natürliche Substanzen, die in vielen Heilkräutern, Wurzel- und Blattgemüsen sowie Gewürzen stecken. Die Stoffe gehören chemisch betrachtet zu unterschiedlichen Gruppen, schmecken aber allesamt bitter. Das gewöhnungsbedürftige Aroma warnte uns früher vor giftigen Gewächsen, es gibt allerdings einen Unterschied zwischen dem extrem beißenden Empfingen bei toxischen Kandidaten und den milderen Nuancen gesunder Nahrungspflanzen, von denen unsere Gesundheit stark profitieren kann", erklärt unsere EAT SMARTER Expertin Iris Lange-Fricke.

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Verlust der Bitterrezeptoren

Das Problem daran ist, dass unsere Kinder immer weniger an Bitterstoffe gewöhnt sind, je weniger wir selbst davon essen. Auf der Zunge sind 25 Bitterrezeptoren angesiedelt, die aber im möglicherweise bald gänzlich verschwunden sein könnten.

Das liegt aber nicht nur daran, dass häufig recht bewusst bitteres Essen gemieden wird, sondern die Bitterstoffe wurden über die vergangenen Jahrzehnte bewusst weggezüchtet oder sind durch den konventionellen Anbau verschwunden. Das gilt nicht nur für die eh schon bitteren Nahrungsmittel wie Chicorée oder Artischocke, sondern für viele Kulturgemüse. "Wildkräuter und kräftige Salate wie Radicchio oder Rucola und Gewürze wie Kardamom sowie Kurkuma punkten hingegen nach wie vor mit jeder Menge der Gesundmacher", weiß unsere Expertin.

Der Verlust des Bitteren mag zwar für die Geschmacksnerven angenehmer sein, aber so gehen dem Körper auch die Vorteile der Bitterstoffe verloren, denn in geringen Mengen ist bitteres Essen auch äußerst gesund für den menschlichen Körper. Ein Übermaß an Bitterstoffen kann allerdings die Magenschleimhäute angreifen.

Merke!
Bitterstoffe sind sehr gesund – allerdings kann ein übermäßiger Verzehr auch die Magenschleimhäute angreifen.

Warum Bitterstoffe so gesund sind

Bitterstoffe, wie sie noch in Kohlsorten wie Brokkoli vorhanden sind, sind deshalb so gesund, da sie antioxidativ wirken, bösartigen Tumorerkrankungen vorbeugen können und wahre Fatburner sind. Dass sie dem Körper helfen, Fett zu verbrennen, liegt daran, dass das Sättigungsgefühl nach dem Verzehr von Bitterstoffen länger anhält.

Auch für die Gallenblase sind Bitterstoffe essentiell, da die Möglichkeit besteht, dass sich Gallensteine bilden, wenn dem Körper nicht genügend Bitterstoffe zugeführt werden. Die von vielen gemiedenen bitteren Stoffe regen aber nicht nur die Produktion der Gallenflüssigkeit an, sondern sie fördern eine gesunde Verdauung, da sie die Durchblutung anregen.

Aber nicht nur deshalb sind Bitterstoffe so gesund, sondern sie können auch bei Übelkeit helfen, helfen gegen Bakterien, Viren und andere Mikroben, helfen bei einer Übersäuerung des Körpers und können den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen. Außerdem haben bittere Nahrungsmittel einen blutreinigenden Effekt und unterstützen die Leber.

Unsere Expertin Iris Lange-Fricke hält Bitterstoffe zudem für Bauchschmeichler par excellence: "Einerseits regen Bitterstoffe den Magen-Darm-Trakt an, inklusive der Bildung von Verdauungssäften. Andererseits haben die tollen Helfer ausgleichende Effekte auf die Zusammensetzung unserer Darmflora, was wiederum dem gesamten Organismus zugutekommt."

Zudem sind sie "praktische Abnehmbegleiter. Wenn der Appetit auf einen Schokoriegel in unbändiges Verlangen ausartet, sind Bitterstoffe Ihr verlässlichster Freund. Sie stoppen den Jieper wirkungsvoll, sobald sie die Zunge berühren, und unterstützen dadurch sowohl Schlankvorhaben als auch Zuckerverzicht."

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Zudem sind Bitterstoffe eine "Wohltat für den Kreislauf. Ein zu hoher Cholesterinspiegel kann durch die herben Helden wieder ins Lot gebracht werden, was Herz und Gefäße vor potenziell tödlichen Krankheiten schützt", verrät die Diplom Oecotrophologin Iris Lange-Fricke. 

Auch für die Zahn- und Mundgesundheit sind Bitterstoffe wichtig, da die Zähne durch die verminderte Lust auf Süßes durch den Verzehr von Bitterstoffen weniger anfällig für Karies sind und auch bei empfindlichen Zahnfleisch und –entzündungen profitiert die Mundflora von bitteren Nahrungsmitteln.

Merke!
Bitterstoffe haben viele positive Effekte auf den Körper. So helfen sie unter anderem bei Übelkeit, gegen Bakterien, unterstützen die Verdauung und sind auch richtige Fatburner.

In welchen Lebensmitteln stecken Bitterstoffe?

Die gängigsten Lebensmittel sind sicher bekannt: Chicorée, Radicchio, Grapefruit oder Aubergine. Aber auch diese Lebensmittel stecken voller Bitterstoffe:

Doch in Wildpflanzen stecken meist weit mehr Bitter- und Aromastoffe. Wie wäre es also, wenn Sie sich selbst einmal auf die Suche nach Giersch, Brennnesseln, Löwenzahn, Mariendistel oder Knoblauchsrauke begeben? 

Merke!
In vielen im Supermarkt erhältlichen Lebensmitteln stecken die gesunden Bitterstoffe. Hierzu zählen z.B. Grapefruits, Chicorée oder Artischocken. Doch Wildpflanzen wie Löwenzahn und Giersch enthalten meist viel mehr dieses Stoffes!

Wissen zum Mitnehmen!

Bitterstoffe sind sehr gesund, da sie viele positive Effekte auf den Körper haben. So helfen sie unter anderem bei Übelkeit, gegen Bakterien, unterstützen die Verdauung und sind auch richtige Fatburner. 

In vielen Lebensmitteln, die Sie im Supermarkt erhalten, stecken die gesunden Bitterstoffe. Hierzu zählen z.B. Grapefruits, Chicorée oder Artischocken. Doch Wildpflanzen wie Löwenzahn und Giersch enthalten meist viel mehr dieses Stoffes! Allerdings kann ein übermäßiger Verzehr auch die Magenschleimhäute angreifen.

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