So machen Sie Kindern Appetit auf Gemüse
Die meisten kennen das: Kommen Spinat, Brokkoli oder Bohnen auf den Mittagstisch, gibt es beim Nachwuchs lange Gesichter. Speziell grünes Gemüse finden die meisten Kinder „doof“ – aber auch wer auf Farbwechsel setzt und mit Paprika, Möhren oder Tomaten auf mehr Erfolg hofft, hat oft kein Glück. Muss man also einfach akzeptieren, dass Kids Gemüse ablehnen, obwohl sie die vielen wichtigen Nährstoffe darin brauchen – oder soll man ihnen immer wieder predigen, wie gesund Kohl und Co. doch sind?
Keineswegs, meinen Kinderpsychologen und Kinderärzte: Kinder sind nun mal keine kleinen Erwachsenen, sie haben ganz eigene Bedürfnisse und Denkweisen – und genau das könnte den Ausweg aus dem Dilemma bedeuten.
Es stimmt zum Beispiel nicht, dass Kinder grundsätzlich Ungesundes lieber mögen: „Kinder essen laut ihren eigenen Aussagen zum Beispiel häufiger Obst und Gemüse als Süßigkeiten und trinken oftmals lieber Wasser und Tee als Limonade. Das sollte uns zu denken geben“, erklärt Kindermediziner Prof. Dr. med. Dietrich Grönemeyer im Vorwort der sogenannten Elefanten-Studie zur Ernährungssituation von Kindern.
Auch Friedhelm Güthoff vom Deutschen Kinderschutzbund (DKSB) bestätigt: „Was kann ich tun, um gesund zu bleiben? Das interessiert bereits sieben- bis neunjährige Kinder, so zeigt es die Elefanten-Kinderstudie. Die Jungen und Mädchen sind neugierig darauf, noch mehr über eine gesunde Lebensweise zu lernen und machen instinktiv vieles richtig.“
Lust auf Gemüse durch spielerisches Lernen
Entscheidend ist also, dass Eltern diese Neugier positiv unterstützen. Zum Beispiel mit Einbeziehung der Kinder beim Einkaufen, Vorbereiten und Kochen von frischen Zutaten für gesunde Mahlzeiten:
- Machen Sie aus gesundem Genuss eine Entdeckungsreise! Ein Gang über den Wochenmarkt kann richtig aufregend sein: Warum haben Moor-Möhren eine schwarze Farbe, wieso nennt man Feldsalat auch „Rapunzel“ wie das Mädchen im Märchen? Weshalb sind Radieschen gar nicht immer rund, sondern manchmal auch dünn und lang – und wie schmecken sie?
- Der Appetit kommt beim Anfassen: Das Befühlen und Beschnuppern von Lebensmitteln schafft eine ganz neue Beziehung dazu. Lassen Sie Ihr Kind zum Beispiel mal vergleichen: Eine Tomate fühlt sich mit ihrer festen glatten Haut ganz anders an als etwa ein krauser Kohlkopf; Frühlingszwiebel und normale Zwiebeln haben einen unterschiedlichen Geruch und eine andere Konsistenz.
- Probieren Sie öfter mal etwas Neues aus: Ein Dinner ganz in Rot oder Grün macht genauso Spaß wie ein Familienessen mit verbundenen Augen, bei dem alle raten müssen, was auf dem Teller liegt.
Gemüse kindgerecht anrichten: Das Auge isst mit
Schön angerichtet schmeckt jedes Essen gleich noch besser – das gilt natürlich auch und erst recht für Kinder. Je bunter, desto besser: Farbenfrohe Gerichte wie zum Beispiel das Putensteak mit Broccoli-Käsekruste und Ofentomaten, das Gemüse-Hähnchengeschnetzelte oder die herbstliche Gemüsepfanne machen schon beim Angucken richtig Laune!
Sogar das oft ungeliebte Doppel aus Fisch und Gemüse kann durch geschicktes Präsentieren plötzlich zum Favoriten werden, wenn es so attraktiv aussieht wie z.B. unser gebratenes Lachsfilet mit Kräuterschaum und Paprika-Reis.
Gemüse geschickt verstecken – so klappt es garantiert
Und wenn all das nicht hilft? Dann gibt es einen bewährten Trick: Verstecken Sie das Gemüse einfach raffiniert in Gerichten, die Ihr Kind besonders gern mag. Spaghetti und andere Nudeln gehören beispielsweise zu den Lieblingsgerichten der meisten Kids – und das können Sie nutzen. Wer zum Beispiel in die Sauce zu den heiß geliebten Spaghetti Bolognese fein geschnittenes Gemüse schummelt, ist auf der sicheren Seite.
Übrigens: Besonders gut lässt sich Gemüse auch unter der knusprigen Kruste von Backofengerichten verstecken, die bei den meisten Kindern gut ankommen! Probieren Sie es doch zum Beispiel mal mit einem herzhaft-würzigen Kartoffel-Apfel-Auflauf oder dem Gemüseauflauf mit extra knuspriger Kruste aus Nüssen und Käse, der in sonnigen Herbstfarben Lust aufs Zugreifen macht!
Ebenfalls ein tolles Versteck: Kochen Sie verschieden gefärbte Kartoffelpürees (z.B. mit pürierten Möhren, Erbsen, Roter Bete) zum geliebten Schnitzel oder zum Spiegelei! Auch in feinen Suppen wie der Bärlauchcremesuppe fallen Kräuter und Gemüse gar nicht mehr auf.
Und sogar in den meist geliebten Buletten oder Frikadellen findet gesundes Gemüse noch ein unauffälliges Versteck: Mischen Sie doch einfach mal geraspelte Möhren und Zucchini oder sehr fein gehackte Paprikaschote unter den Hackteig.
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(Koe)