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7 schwachsinnige Knigge-Regeln

Von Katharina Borgerding
Aktualisiert am 19. Okt. 2020
Knigge

Über die Jahre – durch zahlreiches Überarbeiten des Textes nach dem Tod Knigges – wurden die Knigge-Regeln immer mehr zum Regelwerk für Etikette. Viele davon befolgen wir noch heute, manche sind mittlerweile veraltet und klingen heutzutage eher abstrus.

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Ich gebe meinem Vor-Kommentator Recht... von diesen überholten Knigge-Regeln gibt es eine ganze Menge - uns so manche wurden auch in völligen Schwachsinn verwandelt und sind überhaupt nicht nachvollziebar oder sogar gesundheitsschädlich...
 
Ich glaube,dass es noch mehr solche überholte kniggeregeln gibt.
 
Seit dem die mediterrane Küche bei uns diesen hohen Stellenwert genießt, findet es inzwischen auch der letzte Mitteleuropäer schick, Reste vom Teller mit der Brotecke aufzunehmen oder damit die Saucenreste aufzuditschen. In Franreich, dem Land der Etikette ist es immer noch verpönt dergleichen im Restaurants zu tun. Schließlich gab es für die gleichgestetllten Bürger nach der Revolution nichts wichtigeres, als es den Edlen gleich zu tun (etwas vom Kuchen abzubekommen),angefangen hat es mit dem Genuss des edleren teureren Weißbrotes, das bis in die 70er Jahre subventioniert wurde. In diesem Geiste hielt man auch an der adligen Etikette fest. Wenn man schon nicht blauen Blutes war, so kopierte man das höfische Verhalten und hält es bis heute hoch. Im Grunde eine hohle Veranstaltung. Die daraus erwachsenen Wertmaßstäbe, erklären vielleicht auch die Abneigung der Franzosen gegen plumpes Protzen mit Stärke und Besitz und distanzlosen Umgang mit Mitmenschen, wie ihn viele Deutsche an den Tag legen. P.S. Brot in Sauce zu tunken hatte ich in den 70ern erstmals in Frankreich registriert, als ich 68er bei Tisch beobachtete, die zu dem zwischen 2 Gängen rauchten und die Kippe anschließend vor sich im Essensrest auszudrücken. Eine demonstrative Absage an hohle überkommene Regeln. Trotzdem blieben auch sie den Gepflogenheiten teilweise treu, in dem sie selbstverständlich einen Rest auf dem Teller zurückließen, als Beweis dafür, dass das Mahl gut und reichlich war. Nie würde ein Franzose der Etikette wiedersprechen, seinen "Teller leer zu essen", wie es die bürgerlichen Deutschen als Kind beigebracht wurde. Er würde als gierig angesehen. Übrigens ist das der Grund, warum man in Frankreich dem Land der Etikette nicht vom großen Stück abbeißt, sondern das Brot bricht, um es im Anschluss Stückweise zum Mund zu führen. Da die überwiegende Zahl der Menschen Rechtshänder ist, hält man das ganze Brot in der Rechten und führt die Brocken mit der Linken zum Mund. Ich kann nicht nachvollziehen, welche Ursache Herr Knigge in diese Vorgehensweise hineininterpretiert.
 
Es ist nichts verboten, man muss nur die Konsequenzen tragen.
 
In Kulturen, in denen von je her traditionell mehr Brot gegessen wird, streicht zum Beispiel der Franzose mit dem Tafelmesser in der rechten Hand (jedenfalls die Rechtshänder unter ihnen)ein "Bröckchen" Rocquefortkäse auf das Baguettestück in seiner Linken. Es wäre absurd, das Messer abzulegen, um das Brotstück dann mit der rechten Hand zum Mund zu führen. Diese Gepflogenheit ist uralt, praktisch und schon ewig "üblich"., lange bevor Herr Knigge dafür seine "Erklärung" für Kartoffelesser konstruiert hat. Natürlich wurde und wird Brot traditionell "gebrochen". Das steht schon in der Bibel!
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