8 Lebensmittel, die wir hassen oder lieben
Rosenkohl, Innereien, Koriander: Schon allein beim Gedanken an diese Lebensmittel stellen sich vielen Menschen die Nackenhaare auf. Viele Gerichte polarisieren: Entweder man liebt sie oder man hasst sie. Wir haben die Top Acht der deutschen "Hass-Liebes-Gerichte" zusammengestellt und erkundet, was den Ekel-Faktor ausmacht.
Inhaltsverzeichnis
- Ungeliebte Organe: Innereien
- Hass-Essen aus Kindertagen: Kohl
- Angeborene Abscheu: Koriander
- Wie Kauen auf Fahrradschläuchen: Meeresfrüchte
- Gereifter Gestank: Käse
- Geschmackskiller: Dill
- Nichts für Phobiker: Bananen
- Gesunder Gaumenschreck: Kümmel
- Wissen zum Mitnehmen
1. Ungeliebte Organe: Innereien
Während in vielen anderen Kulturen Innereien als Delikatessen gelten, ekeln sich die meisten Deutschen vor ihnen. Unbeliebter ist nur Pferdefleisch. Das war nicht immer so: In den Achtzigerjahren standen Nierchen, Leber oder auch fast vergessene Gerichte wie Kutteln noch auf vielen Speisekarten.
Woher rührt der Ekel vor Innereien? Einige Forscher sprechen in diesem Zusammenhang von "Invisibilisierung": Zwar wollen wir Fleisch essen, nur soll es weder so aussehen noch schmecken wie Fleisch. Und Innereien verraten nun mal untrüglich, woher sie stammen – vom Tier.
Daher sind in Deutschland mittlerweile fast nur noch Muskelfleisch, Brust und Filet verkäuflich. Dabei sind Innereien durchaus gesund: Leber beispielsweise ist ein guter Kalium- und Eisenlieferant.
2. Hass-Essen aus Kindertagen: Kohl
"Schokolade ist Gottes Entschuldigung für Rosenkohl", sagte mir ein Freund unlängst. Mit Grauen erinnern sich viele Menschen an die bitteren kleinen Kohlköpfchen, die in ihrer Kindheit vor ihnen auf dem Teller lagen und einfach nicht weniger wurden.
Und auch unsere Eltern und Großeltern rümpfen beim Gedanken an Kohl oft die Nase, galt er doch als "Arme-Leute-Essen", dessen muffiger Geruch die Flure von Mietshäusern erfüllte. So ist der Ekel vor Kohl wohl eine Mischung aus beidem: die Erfahrung unserer Eltern (die mit Kohl-Gerichten Zeiten der Entbehrung verbinden) und die Abscheu vor dem typischen Kohlgeruch.
Der besonders ausgeprägte Ekel vor Rosenkohl rührt übrigens oft daher, dass die kleinen zarten Knollen bitter werden, wenn man sie zu lange kocht. Wer Rosenkohl noch eine Chance geben möchte, sollte ihn gebraten oder gebacken genießen: So behält das überaus gesunde Gemüse seinen Biss, ist aber milder im Geschmack.
Hier gibt es leckere Rosenkohl-Rezepte.
3. Angeborene Abscheu: Koriander
Für die einen ist Koriander das i-Tüpfelchen in Suppen und Salaten – für die anderen schmeckt das Kraut einfach nur nach Seife. Ob man Koriander hasst oder liebt, soll teilweise in den Genen liegen: Ein Erbgutabschnitt, der für den Bau der menschlichen Geruchsrezeptoren verantwortlich ist, scheint darüber zu bestimmen, ob wir Koriander lecker oder ekelhaft finden.
Rund 17 Prozent der Europäer lehnen den Geschmack von Koriander ab, in Asien sind es erstaunlicherweise mit 21 Prozent noch mehr. Eine gute Nachricht: An Koriander kann man sich trotz genetisch veranlagter Abscheu gewöhnen. Für viele Skeptiker ist zum Beispiel eine Reise nach Asien die Initialzündung, dem gesunden Gewürz doch noch eine Chance zu geben.
4. Wie Kauen auf Fahrradschläuchen: Meeresfrüchte
Ganz klar: Die Auster führt die Hass-Liebes-Skala der Meeresfrüchte an. Während es unter Gourmets als schick gilt, das glibberige Muschelfleisch mit einem Spritzer Zitrone wegzuschlürfen, überfällt viele Menschen schon beim Gedanken an Austern das nackte Grauen.
Auch bei Miesmuscheln, Calamari und Jakobsmuschel ist, ähnlich wie bei der Auster, eher die Konsistenz als der Geschmack der Kern des Ekels. "Da kann ich gleich auf einem Fahrradschlauch herumkauen", lautet ein häufiger Kommentar zu Calamari Fritti – viele Menschen wiederum lieben die besondere Konsistenz eines gegrillten Calamar.
Ganz abgesehen vom (eventuellen) Ekelfaktor können Meeresfrüchte auch starke allergische Reaktionen hervorrufen – Stichwort Histaminintoleranz.
5. Gereifter Gestank: Käse
Tilsiter, Limburger, Appenzeller: Viele Käsesorten haben das Potenzial, den ganzen Kühlschrank zu verpesten und einem die Tränen in die Augen zu treiben. Je stinkender der Käse, desto besser der Geschmack – das schwören zumindest Käse-Liebhaber. Bei vielen Menschen verursacht allein der Gedanke, Stinkekäse oder auch Schimmelkäse zu essen, Brechreiz.
Verantwortlich für das Käse-Aroma sind Mikroorganismen wie Schimmel-pilze oder Bakterien. Sie bauen Fett und Eiweiß zu kleineren Verbindungen ab; dabei entstehen teils unangenehm riechende Stoffe wie Schwefel.
Die schlimmsten Stinker sind übrigens die mit Rotkultur gereiften Käsesorten. Dieses Bakterium ernährt sich vom Eiweiß der Milch, so entstehen Ammoniak, Amine und Schwefelderivate. Schon eine winzige Menge reicht aus, um dem Käse seine markante Note zu verleihen. Den Weltrekord als stinkendster Käse hält der Vieux-Boulogne, ebenfalls mit Rokulturen gereift.
Hier finden Sie leckere Käse-Rezepte.
6. Geschmackskiller: Dill
Die ätherischen Öle, die für den charakteristischen Anisgeschmack bei Fenchel oder Dill sorgen, werden von vielen Menschen geschmacklich als unangenehm empfunden.
Der Ekel vor Fenchel mag auch daher rühren, dass Kinder bei fast allen Krankheiten grundsätzlich mit Fencheltee traktiert werden. Diese traumatische Erfahrung wirkt zum Teil bis ins Erwachsenenalter nach.
7. Nichts für Phobiker: Bananen
Einen Horrorfilm, einen nächtlichen Spaziergang über den Friedhof – viele Dinge würden Bananophobiker in Kauf nehmen, um nur nicht mit einer Banane in einem Raum sein zu müssen. Bananophobie, die Angst vor Bananen, gibt es tatsächlich, und für Betroffene ist sie alles andere als lustig.
Die gute Nachricht für alle Bananophobiker: Eine Hypnosetherapie kann helfen, die tief verwurzelte Angst zu überwinden – schließlich gehören Bananen zu den gesündesten Obstsorten.
8. Gesunder Gaumenschreck: Kümmel
Kümmel im Brot, Kümmel im Sauerkraut, Kümmel auf dem Zwiebelkuchen – muss das sein? Beim Biss auf eine Kümmelfrucht ist für viele Menschen der Genuss schlagartig vorbei. Die enthaltenen ätherischen Öle sind zweifelsohne gesund und regen die Verdauuung an, spalten aber geschmacklich die Gemeinde.
Für Kümmelhasser, die blähende Gerichte "entschärfen" wollen, gibt es aber glücklicherweise Alternativen: Cumin, die orientalische Schwester des Kümmels, macht Speisen genauso bekömmlich, ist aber milder im Geschmack.
Wissen zum Mitnehmen
Es gibt so einige von ihnen – Lebensmittel und Gerichte, bei denen sich die Geister scheiden. Das kann daran liegen, dass sich das Essverhalten verändert hat oder man eine empfindliche Nase hat und deshalb zum Beispiel stark auf den Geruch von Käse reagiert.
Allerdings fehlt einigen Menschen auch ein Erbgutabschnitt, welcher für den Bau der menschlichen Geruchtsrezeptoren verantwortlich ist und somit darüber entscheidet, ob man Koriander mag oder nicht.
Bei manchen Lebensmitteln ist es aber auch möglich, eine andere Zubereitungsart auszuprobieren. Dies gilt zum Beispiel für Rosenkohl, welcher durch das Backen oder Braten milder im Geschmack wird.
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