Kümmel

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 08. Jun. 2020

Was man über Kümmel wissen muss und warum das Gewürz Kümmel so gesund ist.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Kümmel
  2. Das sollten Sie über Kümmel wissen
    1. Herkunft
    2. Geschmack
  3. Unsere liebsten Rezepte mit Kümmel
  4. Wie gesund ist eigentlich Kümmel?
  5. Einkaufs- und Küchentipps für Kümmel
    1. Einkauf
    2. Lagerung
  6. Zubereitungstipps für Kümmel

Infografik zu Kümmel

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie alle Informationen unterhalb der Grafik. 

Kümmel...

  • ...beruhigt den Bauch:
    Dank des üppig enthaltenen ätherischen Öls Carvon lindert Kümmel zuverlässig Schmerzen und Krämpfe in Magen und Darm sowie Übelkeit.
  • ...hilft bei Blähungen:
    Nach dem Genuss vieler Lebensmittel wie zum Beispiel Kohl bilden sich vermehrt Gase im Körper. Das ist normal, aber unangenehm und manchmal sogar schmerzhaft. Kümmel ist auch hier ein wirksames Naturheilmittel, das die Gasbildung bremsen kann.
  • ...kann Husten lindern:
    In der Naturheilkunde hat Kümmel seit jeher einen guten Ruf unter anderem bei trockenem Husten, weil er schleimlösend wirkt und so das Abhusten erleichtert.
  • ...verbessert die Verdauung:
    Carvon und andere ätherische Öle in Kümmel regen die Ausschüttung von Magensäure und anderen Verdauungssäften an. Das hilft nicht zuletzt dabei, Deftiges wie Kohl leichter zu verdauen.
  • ...ist gut fürs Stillen:
    Noch eine andere Wirkung, die man Kümmel seit Jahrhunderten nachsagt, macht ihn nützlich: Mit Kümmel können stillende Mütter die Milchbildung anregen; gleichzeitig hilft er automatisch dem Baby gegen Koliken.
  • ...wirkt antibakteriell:
    Kümmel kann in bestimmten Fällen Magen- und Darmerkrankungen schneller zum Abklingen bringen, wenn Bakterien die Ursache sind: Die ätherischen Öle in Kümmel haben unter anderem antibakterielle Wirkung, bekämpfen also krankmachende Keime.
  • ...macht frischen Atem:
    Öfter mal ein paar Körner Kümmel zu kauen, kann unangenehmen Mundgeruch vertreiben.

Das sollten Sie über Kümmel wissen

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Die einen lieben Kümmel über alles, die anderen hassen es, auf seinen Früchten kauen zu müssen. Dabei muss man das gar nicht, denn Kümmel gibt es auch gemahlen. Warum es sich definitiv lohnt, dem Kümmel eine kulinarische Chance zu geben, verraten wir hier.

Kümmel wächst in ganz Europa sowie in Asien und Nordafrika wild und verschönert mit seinen zwischen Mai und Juli weiß-rosa blühenden Dolden zahllose Wiesen. Begehrt sind allerdings ausschließlich die braunen Früchte dieser bis zu einem Meter hoch wachsenden Pflanze. Sie sehen länglich-elliptisch aus, setzen sich aus zwei Teilstücken zusammen und bestehen aus mehreren Rippen. Um den Bedarf zu decken, würde natürlich wild gesammelter Kümmel bei weitem nicht ausreichen und das Gewürz außerdem extrem verteuern. Längst baut man Kümmel also auch in großen Kulturen an. Als der beste gilt Kümmel aus Holland, der mit dem Qualitätssiegel „Amsterdamer Qualität“ auf den Markt kommt. Bedeutende Anbaugebiete für Kümmel liegen aber auch in Polen und bei uns in Deutschland vor allem in Ostfriesland.

Herkunft

Archäologen fanden bei der Untersuchung von Überresten von Siedlungen aus dem dritten Jahrtausend vor Christus in der Schweiz  unter anderem Spuren von Kümmel und auch in den noch etwa 1000 Jahre älteren Schriften aus Mesopotamien wurde Kümmel bereits erwähnt.

Geschmack

Sein charakteristisches, intensives Aroma verdankt Kümmel den darin reichlich enthaltenen Ölen. Geschmacklich erinnert er entfernt an Anis und Fenchel, mit denen er botanisch verwandt ist.

Unsere liebsten Rezepte mit Kümmel

Hier gelangen Sie zu allen Kümmel-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Kümmel?

Die ätherischen Öle in Kümmel bringen gleich mehrere wohltuende Effekte, besonders für Magen und Darm: Sie regen den Appetit leicht an, sorgen für die Ausschüttung von mehr Magensäure, entspannen die Muskulatur im Verdauungstrakt und wirken außerdem antibakteriell, bekämpfen also krankmachende Keime. Tee aus Kümmel gilt – pur oder mit Anis und Fenchel gemischt – als ausgesprochen hilfreich bei Magen- und Darmbeschwerden aller Art. Traditionell kommt Kümmeltee aber auch oft zum Einsatz, um bei Stillenden die Milchbildung anzuregen. In der Naturheilkunde hat Kümmel außerdem Bedeutung als bewährtes Hausmittel gegen Husten.

Tee aus Kümmel können Sie in der Apotheke kaufen, aber auch ganz einfach selbst machen: Einfach einen halben Teelöffel Kümmel im Mörser zerdrücken, mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Anschließend durch ein Teesieb gießen und warm schlückchenweise trinken.

In manchen Fällen kann Kümmel übrigens bei Menschen mit Asthma zu Problemen führen. Andere allergische Reaktionen kommen sehr selten vor.

Bei den magischen Effekten, die man dem Kümmel im Mittealter zusprach, fehlen Beweise. Damals galt Kümmel als probates Mittel, um Dämonen zu vertreiben und Hexerei zu bannen. Die heilsamen und wohltuenden Wirkungen von Kümmel auf den Körper allerdings bestätigen auch moderne Mediziner und Naturheilkundler.

Nährwerte von Kümmel (getrocknet) pro 100 Gramm  
Kalorien 386
Eiweiß 19,8 g
Fett 14,6 g
Kohlenhydrate 37,3 g
Ballaststoffe 12,7 g

Einkaufs- und Küchentipps für Kümmel

Einkauf

Sie können ganze Kümmelsamen oder gemahlenen Kümmel in kleinen Metalldöschen kaufen. 

Alternativ können Sie die Samen auch selber sammeln. Diese sehen den giftigen Früchten des Schierlings allerdings zum Verwechseln ähnlich. Sammeln Sie darum Kümmel im Sommer nur selbst, wenn Sie sich wirklich genau auskennen.

Lagerung

Die ätherischen Öle, die dem Kümmel seinen intensiven Duft und sein typisches Aroma geben, verfliegen schnell. Bewahren Sie darum Kümmel immer gut geschützt vor Licht und Luft auf. Falls Sie gemahlenen Kümmel lose oder in Tüten verpackt kaufen, sollten Sie das Pulver nach Anbruch der Packung in eine fest verschließbare Metalldose oder in ein Schraubglas umfüllen und dunkel aufbewahren.

Zubereitungstipps für Kümmel

Ganze Kümmelfrüchte geben allen Gerichten ein besonders intensives Aroma. Wer diesen Effekt nutzen, aber die relativ harten Samen nicht im Essen haben möchte, kann zu einem Trick greifen: Geben Sie den Kümmel in ein kleines Säckchen, das Sie mitgaren. Vor dem Servieren können Sie es dann einfach herausnehmen. Eine andere Methode klappt ebenfalls gut: Überbrühen Sie Kümmel mit wenig kochendem Wasser, lassen ihn zehn Minuten ziehen und gießen Sie die Flüssigkeit durch ein Sieb an das jeweilige Gericht.

Wo es Kraut gibt, ist auch Kümmel nicht fern! Im Süden Deutschlands spielt Kümmel daher eine besonders große kulinarische Rolle: Dort liebt man zwar auch Brot und Brötchen mit seinem typischen Geschmack, würzt damit aber vor allem Spezialitäten wie Bayerisch Kraut, Schweinebraten, gebratene Haxe, Obatzten oder Gulasch. Aber auch in anderen Regionen sowie in anderen Ländern kommt Kümmel vor allem bei deftigen und gehaltvollen Gerichten zum Zug. Aus guten Gründen: Das Gewürz gibt einerseits einen kräftigen Geschmack und macht andererseits sonst Schwerverdauliches gut bekömmlich. Das macht Kümmel zum Favoriten bei vielen  Klassikern mit Kohl und Kraut wie zum Beispiel smarten Kohlrouladen, dem vitaminreichen und kalorienarmen Weißkrautsalat, den köstlichen vegetarischen Krautnudeln oder Schupfnudeln mit Weißkraut.

Unverzichtbar ist Kümmel für viele außerdem beim Kochen von Pellkartoffeln, denen er geschmacklich einen kleinen Extra-Kick verleiht. Auch in der österreichischen, ungarischen und in der osteuropäischen Küche allgemein kommt Kümmel gern und oft in die Töpfe, beispielsweise gehört er zwingend in ein gutes Szegediner Gulasch oder in eine deftige Gulaschsuppe.

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