Scharfer Fitmacher

Warum Ingwer gesund ist

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Scharf und gesund: Die wichtigsten Fakten zu Ingwer
Scharf und gesund: Die wichtigsten Fakten zu Ingwer

Ingwer hilft gegen Bauchweh und schmeckt gut zu Fisch: Seit Jahrtausenden wird die Wurzelknolle als Heil- und Würzmittel eingesetzt. EAT SMARTER beantwortet die zehn wichtigsten Fragen über die fruchtig-scharfe Wurzel und verrät, warum Ingwer so gesund ist.

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Warum ist Ingwer so scharf?

Ingwer hat einen sehr speziellen fruchtig-scharfen Geschmack. Das liegt vor allem am Hauptbestandteil der Pflanze, dem Gingerol. Dieser Scharfmacher steckt in den fleischigen, gelblichen Wurzeln ( genauer gesagt Wurzelrhizomen). Neben dem scharfen Aroma liefern die Ingwerwurzeln auch noch eine Menge Vitamin C, Magnesium, Eisen, Kalzium, Kalium, Natrium und Phosphor. Vitamine und Mineralstoffe, die den Ingwer gesund machen. In der Küche wird Ingwer seit mehr als 3000 Jahren als Würzmittel eingesetzt, wie historische Schriftstücke aus dem südostasiatischen Raum belegen.

Wo wird er angebaut?

Die Pflanze soll ursprünglich aus Südostasien stammen. Von hier aus gelangte Ingwer erst zu den Griechen, später zu den Römern. Bei uns kennt man Ingwer seit dem Mittelalter. Mittlerweile wird er in vielen tropischen und subtropischen Ländern angebaut. Die dicken Wurzelteile werden kandiert, die kleineren kommen roh in den Handel. Ingwer, den man in Deutschland kaufen kann, stammt vor allem aus China, Thailand, Nigeria oder Brasilien.

Gibt es Unterschiede im Geschmack?

Er kann je nach Herkunft unterschiedlich schmecken: Ingwer aus dem westafrikanischen Nigeria schmeckt am schärfsten, Ingwer aus Jamaika am intensivsten und Ingwer aus China am vollmundigsten. Als Würzmittel aber haben alle Ingwersorten eines gemeinsam: Sie geben jedem Gericht einen fremdartig pikanten Geschmack.

Wozu schmeckt Ingwer?

Der typische Ingwer-Geschmack findet sich vor allem in asiatischen Gerichten. Hier würzt man salzige und süße Gerichte mit der Wurzel: darunter Saucen, Fleisch, Geflügel, Fisch, Meeresfrüchte, Marinaden, Suppen, Reis oder Curry. In unseren Breiten wird Ingwer daneben auch in Kuchen, Keksen, Lebkuchen oder Kompott eingesetzt, als scharfer Kontrast zum ansonsten süßen Geschmack. Als Süßspeise ist Ingwer vor allem in Großbritannien sehr beliebt: Hier mag man kandierte Ingwerstäbchen, die süße Ingwerkonfitüre, Ingwerbread oder die bekannte Limonade Gingerale.

Hat er eine heilende Wirkung?

Das Gingerol der Ingwerpflanze schmeckt nicht nur scharf, es kann auch eine heilende Wirkung haben. Der Grund: Es ist in der Zusammensetzung der Acetylsalicylsäure sehr ähnlich, die als Schmerzmittel im Aspirin verarbeitet wird. So wirkt Ingwer unter anderem entzündungshemmend, schleimlösend oder schmerzlindernd. Als Tee kann Ingwer bei Verdauungsproblemen helfen, als Badezusatz Muskelverspannungen lösen. Wer im Auto, Bus oder Flugzeug häufig mit Übelkeit zu kämpfen hat, sollte ein Stück Ingwer kauen. Denn der Ingwer bekämpft auch die Schwindelgefühle und kann so die unangenehmen Folgen der Reisekrankheit abmildern.

Woran erkenne ich frische Ware?

Frischer Ingwer sollte eine feste, glatte Haut haben und frei von Schimmelbefall sein. Ingwer wird heute auch getrocknet oder als Pulver angeboten, am besten aber schmeckt er natürlich frisch.

Was sollte man beim Würzen beachten?

Wer seine Gerichte mit Ingwer würzen möchte, braucht Fingerspitzengefühl. Je dicker und grobfaseriger die Wurzelstöcke sind, desto schärfer schmecken sie. Bei der Zubereitung wird frischer Ingwer zunächst gereinigt, geschält und dann je nach Bedarf in Scheiben geschnitten, geraspelt oder gewürfelt. Beim Garen entfaltet Ingwer sein Aroma am stärksten, wenn er am Ende zum Gericht gegeben wird. Fügt man Ingwer dagegen gleich zu Beginn hinzu, bekommt das Gericht eine feinere, leichtere Würze.

Wie lagere ich die Knollen?

Ungeschält können die Knollen zwei bis drei Wochen im Kühlschrank gelagert werden. Dafür wickelt man den Ingwer in Küchenpapier ein und legt ihn nach unten ins Gemüsefach. Wurde die Knolle aber bereits angeschnitten, sollte man die offene Stelle erst antrocknen lassen, ehe man sie wieder in den Kühlschrank legt. Gehackter oder geriebener Ingwer kann übrigens auch eingefroren werden. Auf diese Weise bleibt er sehr lange haltbar. Einziger Nachteil: Durch das Einfrieren gehen dem Ingwer Würze und Schärfe verloren. Ingwer sollte erst kurz vor seinem Einsatz verarbeitet werden.

Macht Ingwer Fleisch zarter?

Ingwer kann man nicht nur als Würz- oder Heilmittel einsetzen, er kann auch Fleisch zarter machen. Denn die Wurzel enthält das eiweißspaltende Enzym Thiolprotease. So geht’s: Lassen Sie den frisch geraspelten Ingwer einfach eine Weile auf das rohe Fleisch einwirken. Nach ein paar Minuten kann das Fleisch dann weiter verarbeitet werden.

Taugt er auch als Aphrodisiakum?

Erst als man im Mittelalter nach einem Ersatz für Pfeffer suchte, erkannten die Europäer auch die geschmacklichen Vorzüge der Pflanze als Würzmittel. Und das hat sich bis heute gehalten. Mittlerweile jedenfalls ist Ingwer bei vielen Köchen nicht mehr aus der Küche wegzudenken. Doch hierzulande wurde Ingwer zunächst nicht nur als Würzmittel eingesetzt. Ende des 13. Jahrhunderts schätzte man die Ingwer vor allem als Aphrodisiakum. Die lustfördernde Wirkung wird dem Ingwer auch heute noch nachgesagt. Sollen Sie nun Appetit auf Ingwer bekommen haben, so lassen Sie sich doch von unseren Ingwer-Rezepten für gesundes Kochen inspirieren.

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