Ingwer

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 04. Okt. 2024
Warenkunde Ingwer

Handelsreisende brachten den Ingwer im Mittelalter nach Deutschland mit, sein scharfer Geschmack war aber lange wenig beliebt. Erst in den letzten Jahren macht das Gewürz auch bei uns Furore – der Siegeszug von Sushi hat auch deutsche Gaumen auf den Geschmack gebracht.

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren

Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Ingwer
  2. Das sollten Sie über Ingwer wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  3. Unsere liebsten Ingwer-Rezepte
  4. Wie gesund ist eigentlich Ingwer?
  5. Gesundheitsvorteile von Ingwer
  6. Einkaufs- und Küchentipps für Ingwer
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  7. Zubereitungstipps für Ingwer

Infografik zu Ingwer

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik.

Ingwer...

  • …regt die Verdauung an:
    Seine aromatisch-scharfen Inhaltsstoffe machen Ingwer zum perfekten Mittel bei Verdauungsstörungen. Sie regen die Bildung von Verdauungssäften in Magen, Galle und Leber an.
  • …schützt das Herz:
    Auch auf anderem Gebiet wirkt Ingwer ähnlich wie ASS: Seine Inhaltsstoffe verbessern die Fließfähigkeit des Bluts und können gefährlichen Blutgerinnseln vorbeugen, die Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen.
  • …beruhigt den Bauch:
    Das ätherische Öl Gingerol in Ingwer und seine Scharfstoffe lindern nachweislich Beschwerden wie Bauchkrämpfe und Verstopfung. Das ebenfalls in Ingwer enthaltene ätherische Öl Linalool besänftigt außerdem Blähungen.
  • …regt die Durchblutung an:
    Die zahlreichen Scharfstoffe und ätherischen Öle in Ingwer sorgen auch dafür, dass der Kreislauf in Schwung kommt und sich die Durchblutung im ganzen Körper verbessert.
  • …hilft bei Erkältung:
    In der asiatischen Naturheilkunde setzt man Ingwer seit Jahrhunderten auch bei Grippe, grippalen Infekten und Fieber mit Erfolg ein. Kein Wunder: Das Gingerol ähnelt im Aufbau und in der Wirkung der Acetylsalicylsäure (Aspirin bzw. ASS).
  • …vertreibt Übelkeit:
    Ob bei Reisekrankheit, Schwangerschaft oder wegen anderer Ursachen: Ingwer ist ein wirksames Naturheilmittel gegen Übelkeit. Ingwer sorgt dafür, dass das Brechzentrum im Gehirn nicht aktiviert wird. Indem seine Inhaltsstoffe an die Rezeptorstellen des Nervenbotenstoffs Serotonin auf den Nervenzellen andocken, wird Übelkeit verhindert. Darauf schwören sogar Matrosen bei Seekrankheit!
  • …macht alles bekömmlicher:
    Wer Eiweiß weniger gut verträgt, sollte viel mit frischem Ingwer würzen. Das Enzym Zingibain darin spaltet nämlich Proteine so auf, dass sie bekömmlicher werden. Aber auch ganz generell kann Ingwer helfen, wenn man etwas eher Schweres gegessen hat, das wie ein Stein im Magen liegt.

Das sollten Sie über Ingwer wissen

Seit rund 700 Jahren kennt man hierzulande den Ingwer. Klingt lang, ist aber genauer betrachtet ein Klacks, denn in Indien, China und anderen asiatischen Ländern kommt die scharfe Wurzel schon seit mehr als 3.000 Jahren zum Einsatz.

Die Ingwergewächse (Zingiberaceae) gehören zur Familie der Gewürzlilien; man verwendet nur die kleinen Wurzelableger. Sie müssen jung und zart sein, sonst werden sie leicht holzig und zu scharf. Ältere Wurzeln verarbeitet die Gewürzindustrie zu gemahlenem Ingwer, den man zum Abschmecken von Suppen, Fleisch- und Fischgerichten nehmen kann. Da das Pulver fast keine ätherischen Öle mehr enthält, kommt es aber weder in Wirkung noch im Geschmack an frischen Ingwer heran.

Herkunft

Ingwer stammt ursprünglich aus den ostasiatischen Regenwäldern und wurde erstmals vor rund 3.000 Jahren in Indien angebaut.

Saison

Frischen Ingwer bekommt man das ganze Jahr über.

Geschmack

Frischer Ingwer schmeckt wunderbar würzig und scharf. Dabei gilt: Je jünger und frischer die Ingwerwurzel, desto aromatischer ist sie und desto ausgewogener ist das Verhältnis von Aroma und Schärfe. Älterer und zu lange gelagerter Ingwer verliert viel an Geschmack und bekommt eine beißende Schärfe.

Die Schärfe des Ingwers liegt isoliert bei 60 000 Scoville-Einheiten – die Größe, mit der Schärfe gemessen wird. Zum Vergleich: Tabasco kommt gerade einmal auf 2500 Einheiten! Als Faustregel gilt: Je größer die Wurzel, desto schärfer ist sie.

Unsere liebsten Ingwer-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Ingwer-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Ingwer?

Die offizielle Heilpflanze 2018 besitzt über 500 (!) wichtige Inhaltsstoffe: Neben ätherischen Ölen und Scharfstoffen, sogenannten Gingerolen und Shogaolen, punktet sie auch mit viel Vitamin C, diversen B-Vitaminen und Mineralstoffen.

Genau wie Chili und andere scharfe Gewürze regt Ingwer den Stoffwechsel an und hat den gleichen kalorienverbrennenden Effekt. Außerdem hemmt es unseren Appetit.

Wer gern und häufig mit Ingwer kocht, tut seinem Körper viel Gutes: Das ätherische Öl Gingerol und die leicht bitteren Scharfstoffe lindern zum Beispiel nachweislich Beschwerden wie Krämpfe und Verstopfung. Gingerol wirkt übrigens ganz ähnlich wie Acetylsalicylsäure (Aspirin) und gehört in der asiatischen Naturheilkunde zu den seit Jahrtausenden bewährten Mitteln bei grippalen Infekten und Fieber. Das ebenfalls enthaltene ätherische Öl Linalool besänftigt Blähungen; das Enzym Zingibain spaltet Proteine auf und macht darum eiweißreiche Gerichte besser bekömmlich. 

Im indischen Ayurveda hat Ingwer einen besonders wichtigen Stellenwert; man nutzt ihn unter anderem auch als Naturheilmittel für gute Durchblutung und zur Anregung des Kreislaufs. Besonders bekannt und begehrt ist das Gewürz außerdem als wirksames Mittel gegen Reisekrankheit (1) und speziell auch Seekrankheit (2).

Ein Geheimtipp vieler Ingwer-Fans ist ein Tee, der aufwärmt, anregt und bei Erkältungen gut tut. Dafür übergießt man ein Stück (etwa zwei cm) geschälten Ingwer in Scheiben mit kochendem Wasser, lässt das Ganze fünf bis zehn Minuten ziehen und süßt dann mit Honig. Die ätherischen Öle wirken antibakteriell und desinfizierend und somit bestens gegen Erreger. Gerade Ingwertee ist aufgrund seiner wärmenden Eigenschaften ideal für eine Schwitzkur bei einem Infekt geeignet. Funktioniert auch vorbeugend!

Die in der Wurzel enthaltenen Gingerole weisen eine ähnliche Struktur wie Acetylsalicylsäure auf. So sollen im Körper Enzyme gehemmt und zum Beispiel Muskelkater, Rheuma und Migräne gelindert werden.

Ingwer enthält Bestandteile mit arzneilichen Wirkungen. Gerade Personen, die eine vermehrte Blutungsneigung haben, sollten die Knolle nur in Rücksprache mit ihrem Arzt konsumieren.

Nährwerte von Ingwer pro 100 Gramm  
Kalorien 61
Eiweiß 2,5 g
Fett 0,8 g
Kohlenhydrate 11 g
Ballaststoffe 2 g

Das könnte Sie auch interessieren

Einkaufs- und Küchentipps für Ingwer

Einkauf

Die beste Qualität hat Ingwer, wenn die Wurzelknollen schön prall aussehen und die Schnittstellen eine eher kräftig gelbe Farbe haben. Achten Sie zur Sicherheit auch darauf, ob die Wurzel eventuell Schimmel angesetzt hat, das kann bei falscher Lagerung vorkommen.

Wenn Sie die Wurzelknolle nicht kaufen möchten, können Sie Ingwer alternativ selber ziehen.

Lagerung

Heben Sie Ingwer nicht zu lange und entweder bei Zimmertemperatur oder an einem kühlen, luftigen Ort auf. Aber bitte nicht im Kühlschrank, denn dessen feuchtes Klima fördert schnelles Schimmeln der Knollen.

Vorbereitung

Ingwer schält man ganz einfach mit dem Sparschäler und schneidet ihn dann je nach Rezept in dünne Scheibchen oder Stifte. Man kann Ingwer aber auch fein hacken, fein reiben oder durch die Knoblauchpresse drücken – so zerkleinert, entfaltet er seine scharfe Würze besonders intensiv.

Zubereitungstipps für Ingwer

Ob frisch, getrocknet oder eingelegt: Das Wurzelgewürz schmeckt aromatisch-kräftig und teils zitronig und gibt Fleisch, Fisch und Suppen genauso wie Gebäck und Getränken eine besondere Finesse.

Frischer Ingwer peppt jedes Asia-Gericht auf und gibt ihm Frische. Probieren Sie aber ruhig auch mal aus, wie gut sich Ingwer in der europäischen Küche einsetzen lässt! Super lecker schmeckt die würzige Wurzel zum Beispiel auch im Rotkohl, in Apfelsaft, in Kürbisgerichten, Schmortöpfen und vielem mehr. Aber Achtung: Je länger man frischen Ingwer mitkocht, desto schärfer wird das Gericht, also eventuell erst zum Schluss dazugeben. Außerdem eignet sich Ingwer wunderbar als Weihnachtsgewürz für leckere Kekse. 

Eine weitere gute Eigenschaft vom Ingwer: Das Enzym Thiolprotease aus Ingwer macht zähes Fleisch zarter, wenn frisch zerdrückter Ingwer für eine Weile auf das rohe Fleisch einwirkt.

Sie können den Ingwer auch in Form eines Shots zu sich nehmen. Der Energiebooster gibt Ihnen Power und hält Sie das ganze Jahr über fit. 

Verwenden Sie den Ingwer roh (durch die Knoblauchpresse gedrückt oder feingehackt) für Obstsalate oder in Marinaden für Fleisch und Fisch. Oder garen Sie den Ingwer scheibchenweise in Schmorgerichten mit.

 
Wenn man herzkrank ist (schwaches Herz,vorhofflimmern und schrittmacher dann darf man keinen Ingwer Essen. Warum wird das nicht erwent denn es kann schlimme Folgen haben. Liebe Grüße Renate
 
Warum sollte Ingwer nicht in der Stillzeit gegessen werden?
 
Außerdem ist Ingwer die Wunderwaffe gegen aufkeimende Erkältung: Ingwertee (sovielmal Scheibchen wie man die Schärfe mag) in rauen Mengen ist mein Wundermittel, keine Chance den Viren!!!
 
Wenn ich Sodbrennen habe kaue ich frischen Ingwer und schlucke den Saft, das Fruchtfleisch spucke ich wieder aus. Hat mir bisher immer geholfen.
Schreiben Sie einen Kommentar