Öko-Test

Vollkornnudeln im Test: Mehr als die Hälfte mit Schimmelpilzen belastet

Von Sonja Baumann
Aktualisiert am 12. Mär. 2020
© Pexels/ Lisa Fotios
© Pexels/ Lisa Fotios

In der dritten Ausgabe von 2020 nimmt Öko-Test Vollkornnudeln genauer unter die Lupe. Es wurden 20 Sorten getestet, darunter sowohl Bio-Produkte als auch Nudeln vom Discounter. Mehr als die Hälfte der Produkte waren mit Schimmelpilzgiften belastet.

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Was genau wurde getestet?

Für den Öko-Test wurden Rückstände von Mineralöl und Schwermetallen sowie Pestizid-Rückstände und der Geschmack von 20 Sorten Vollkornnudeln untersucht.

Wie waren die Ergebnisse?

Acht Produkte schnitten mit der Note „sehr gut“ ab; darunter fielen auch Discounter-Bio-Produkte, wie beispielsweise von Lidl. In den Testsiegern fanden sich außerdem keine oder fast keine Mineralölrückstände.

Unter anderem waren folgende Produkte unter den Testsiegern:

  1. Bio Vollkorn Spaghetti von Netto Marken-Discount 
  2. Riesa Vollkorn Nudeln Spaghetti
  3. Combino Bio Vollkorn Spaghetti

Alle weiteren Ergebnisse finden Sie hier. 

Nur ein Produkt war frei von Schimmelpilzgiften, in neun waren nur unbedenkliche Mengen davon zu finden. In elf Produkten fanden sich größere Giftmengen, darunter waren sowohl Discounter- als auch Markenprodukte.

Geschmacklich schwankten die Produkte von muffigem Geschmack, über ein stumpferes Mundgefühl bis hin zu einer leicht zimtigen Note. Interessant dabei: Manche Vollkornnudeln schmecken milder, weil sie weniger von den Randschichten enthalten. Sie sind dann auch an ihrer helleren Farbe zu erkennen.

Produkte mit erhöhten Mengen an Schimmelpilzgiften

Fünf Produkte bekamen das Urteil „mangelhaft“ bzw. „ungenügend“. Ihr Schimmelpilzgehalt überschreitet die Richtlinien des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Diese Produkte schnitten im Test nicht gut ab:

  1. Die Spaghetti aus reinem Bio-Vollkornhartweizen von Aldi Süd
  2. Die 3 Glocken Vollkorn Spaghetti von Newlat
  3. Die Vollkorn-Spaghetti N°3 von Alnatura
  4. Die Vollkorn Spaghetti von Biozentrale
  5. Die Buitoni Integrale Spaghettini von Newlat

Die Note „befriedigend“ bekam zum Beispiel die Vollkorn-Version von Barilla, weil auch hier erhöhte Mengen an Schimmelpilzgiften gefunden wurden.

Was sind Schimmelpilzgifte?

Gifte von Schimmelpilzen, Mykotoxine, kann man weder schmecken noch riechen. Sie werden auch durch Kochen nicht zerstört. Um herauszufinden, ob in einer Pastasorte Gifte stecken, müssen Laboranalysen stattfinden. Dafür sind die Hersteller des Produkts verantwortlich.

Wie entstehen Schimmelpilzgifte in Getreideprodukten?

Mykotoxine entstehen oft, wenn das Getreide nach der Ernte noch nicht ganz trocken ist, das schafft ideale Wachstumsbedingungen für Bakterien. Es gibt noch viele weitere Faktoren, von denen das abhängt, je nach Anbaumethode des Getreides.

Wieso sind vor allem Vollkornnudeln davon betroffen?

Da sich die Gifte vor allem in den Getreide-Randschichten befinden.

Warum ist Vollkorn gesünder?

Eine Portion Vollkornspaghetti (125 Gramm Trockengewicht) enthält zehn Gramm Ballaststoffe. Das ist ein Drittel der täglich empfohlenen Ballaststoff-Zufuhr der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Ballaststoffe machen länger satt und fördern die Verdauung. Zudem liefert Vollkorn viermal mehr Mineralstoffe als das Pendant aus Auszugsmehlen: Die Nährstoffe stecken in den Randschichten. Dazu gehören Eisen, Zink, Calcium und Kalium. In normalen Nudeln wird hauptsächlich der aus Stärke bestehende Mehlkörper des Korns verarbeitet.


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