Hausmittel bei Reizdarm
Wenn sich die typischen Reizdarmsymptome wie Bauchschmerzen, Durchfälle, Blähungen oder Verstopfung ankündigen, ist schnelle Hilfe gefragt. Wie gut, dass wir mit diesen milden und meist vorrätigen Hausmitteln wirksam gegen viele Beschwerden vorgehen können.
Inhaltsverzeichnis
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Was ist ein gereizter Darm?
- Definition: Das versteht man unter Reizdarm
- Reizdarmsyndrom: Auslöser und Diagnose
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Hausmittel gegen das Reizdarmsyndrom
- Was genau sind Hausmittel?
- Diese Hausmittel helfen bei Blähungen
- Durchfall? Das hilft jetzt!
- Verstopfungen zu Leibe rücken
- So lassen sich Bauchschmerzen lindern
- Wissen zum Mitnehmen
Sie sind günstig, leicht verfügbar und meist haben wir sie bereits in unserem Vorrat: Die Rede ist von Hausmitteln, mit denen sich Reizdarmbeschwerden schnell und einfach behandeln lassen. Welche Helfer bei welchen Symptomen für Linderung sorgen, lesen Sie hier.
Was ist ein gereizter Darm?
Definition: Das versteht man unter Reizdarm
Von Durchfall, Bauchschmerzen und Verstopfung bis hin zu Übelkeit, Kopf- und Rückenschmerzen sowie Schlafstörungen: Es liegt auf der Hand, dass ein gereizter Darm von Erkrankten als stark einschränkend und belastend empfunden wird1.). Die verschiedenen Magen-Darm-Beschwerden treten dabei meist in Phasen auf, die von Stress und Hektik geprägt sind.
Ob es sich beim Auftreten von Durchfall und Co. nun wirklich um das Reizdarmsyndrom handelt oder nicht, kann anhand von festgelegten Kriterien ausgemacht werden: Von einem Reizdarmsyndrom ist nämlich erst die Rede, wenn die Symptome länger als drei Monate anhalten, die Lebensqualität hierdurch relevant beeinträchtigt wird sowie andere Erkrankungen wie Lebensmittelunverträglichkeiten, Bauchspeicheldrüsenschwäche oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen nach ärztlicher Konsultation ausgeschlossen werden können2.).
Reizdarmsyndrom: Auslöser und Diagnose
Wie es zum Ausbruch der diversen Beschwerden kommt, ist bislang noch ungeklärt. Als relevante Faktoren werden jedoch psychische Belastungen wie Stress, Angst und Ärger, eine genetische Veranlagung als auch eine instabile Darmbarriere gesehen. Gerade bei vielen chronischen Darmerkrankungen gilt eine gestörte Darmbarriere heute als maßgeblicher Faktor, der zu Fehlfunktionen, Entzündungen und Bewegungsstörungen im Darm führt. Das unspezifische Erscheinungsbild des Reizdarmsyndroms erschwert die Forschung und die Diagnose.
Da auch die Dauer und die Häufigkeit der Symptome von Patient zu Patient verschieden sind, kann die Diagnose nur durch ein Ausschlussverfahren gestellt werden. Viele Betroffene wissen übrigens überhaupt nicht, dass sie an einem Reizdarm leiden, weshalb die Dunkelziffer wesentlich höher geschätzt wird als es offizielle Diagnosen gibt2.).
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Hausmittel gegen das Reizdarmsyndrom
Was genau sind Hausmittel?
Warme Wickel, Kräutertees oder Säfte: Nahezu jeder hat schon einmal akute Beschwerden mit den Heilmitteln der Volksmedizin behandelt. Diese günstigen Helfer haben mehrere Vorteile, zudem hat man die oft pflanzlichen Hausmittel in vielen Fällen bereits Zuhause.
Auch wenn die Wirkung im Vergleich zu Medikamenten nicht immer garantiert ist, greifen viele Betroffene gerne auf Pfefferminztee und Co zurück, um akute Beschwerden zu lindern – und das mit Erfolg. Im Falle eines durch Stress ausgelösten Reizdarmsyndroms ist eine langfristige Verhaltensänderung, die die Beschwerden ursächlich angeht, natürlich unumgänglich4.).
Diese Hausmittel helfen bei Blähungen
Sie sind extrem unangenehm, kommen in den unpassendsten Momenten und sind in vielen Fällen stark einschränkend: Blähungen3.). Um möglichst schnell Linderung zu schaffen, haben wir hier die Top-Hausmittel zur akuten Behandlung aufgelistet.
Bitterstoffe und Gewürze
Ob in Löwenzahn- oder Enzianwurzeln: Bitterstoffe helfen gegen Blähungen, indem sie beispielsweise als Tee aufgebrüht aufgenommen werden. Gleiches gilt für Kümmel, Fenchel, Melisse, Süßholzwurzel und Anis sowie Kurkuma und Ingwer4.),5.). Die Gewürze eignen sich übrigens auch vorbeugend gegen Blähungen, wenn sie zusammen mit stark blähenden Lebensmitteln wie Kohl und Hülsenfrüchten verzehrt werden8.),4.),6).
In Bewegung kommen
„Nach dem Essen sollst du ruh‘n oder tausend Schritte tun“. In der alten Redensart steckt viel Wahres. Wobei die Betonung auf den tausend Schritten liegen sollte, denn Verdauungsspaziergänge helfen nachweislich, die Darmtätigkeit anzuregen. So wird die Gasbildung reduziert und gleichzeitig der Gaszerfall beschleunigt. Dabei ist es übrigens egal, ob man nun spazieren geht, Fahrrad fährt oder eine Yogaeinheit einlegt8.),4.).
FODMAP-arme Ernährung
Die kurzkettigen, fermentierbaren Kohlenhydrate, kurz FODMAPs, sind für einige Menschen nur schwer verdaulich und wandern so in tiefere Abschnitte des Dickdarms. Dort werden sie von dort ansässigen Bakterien abgebaut, wobei Gase wie Methan und Wasserstoff entstehen, die letztlich zu den bekannten Blähungsbeschwerden führen. Eine FODMAP-arme Ernährung kann für Betroffene des Reizdarmsyndroms also eine Symptomlinderung bewirken8.).
Durchfall? Das hilft jetzt!
Immer dann, wenn es besonders stressig wird, kämpfen viele Reizdarmpatienten mit zu flüssigem, zu häufigem Stuhlgang. Klar, dass der meist akute Gang zur Toilette zusätzlich Nerven kostet. Zum Glück gibt es einfache Hausmittel, die unkompliziert eingenommen werden können.
Ballaststoff-Wunder Pektin
Es steckt in Äpfeln, Karotten und Bananen und hilft gegen Durchfall: Pektin zählt zu den löslichen Ballaststoffen und wirkt sowohl bei Durchfällen als auch bei Verstopfung ausgleichend. Durch sein Quellvermögen nimmt Pektin bei zu flüssigem Stuhl im Darm überschüssige Flüssigkeit auf, wodurch der Stuhl eingedickt wird. Zusätzlich können mit dem Verzehr von geraspeltem Apfel oder einer Möhrensuppe viele Vitamine und Mineralien aufgenommen werden, die der Körper durch die wässrigen Ausscheidungen verloren hat6.).
Mit Tees gegen Durchfall
Eine Reihe von Tees haben sich bei Durchfällen bewährt. So können die Gerbstoffe getrockneter Heidelbeeren oder aber aus schwarzem Tee die Stuhlkonsistenz und -häufigkeit nachweislich positiv beeinflussen. Weiterer Vorteil: Der Flüssigkeitsverlust wird auch hier ausgeglichen, die Wärme wirkt zusätzlich entspannend6.),8.).
Heilerde bindet Toxine
Die mineralische Lehm-Mischung kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden. Bei Magen-Darm-Beschwerden, insbesondere bei Durchfallerkrankungen, sorgt Heilerde durch die Bindung von giftigen Bestandteilen für Linderung. Dabei wird das Pulver wahlweise in Wasser eingerührt oder in Form von Kapseln geschluckt. Bei beiden Einnahmeoptionen ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten8.),10.).
Mystische Myrrhe
Eine Kombination von Myrrhe mit anderen Heilpflanzen (aus der Apotheke) ist zur unterstützenden Behandlung von unspezifischen Durchfällen besonders effektiv. Die Heilpflanzen Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle greifen an verschiedenen Punkten im Verdauungstrakt an und verstärken sich gegenseitig in ihrer Wirkung (Multi-Target-Effekt). Durch die entzündungs- und sekretionshemmenden, adstringierenden und absorbierenden Eigenschaften ausgewählter Heilpflanzen wird die Flüssigkeitsabgabe in den Darm vermindert, schädliche Stoffe werden gebunden und ausgeschieden.
Verstopfungen zu Leibe rücken
Verstopfungen zählen zu den typischen Symptomen eines Reizdarms – teilweise auch im Wechsel mit Durchfällen. Um die Verdauung wieder in Schwung zu bringen, gibt es aber zum Glück wirksame Hausmittel, die wir hier für Sie zusammengestellt haben.
Ballaststoffreiche Lebensmittel
Flohsamen nützen nicht nur bei Durchfall: Die kleinen ballaststoffreichen Samen werden zusammen mit möglichst viel Flüssigkeit aufgenommen und quellen dann im Darm auf. Durch diesen Vorgang kommt es zur Lockerung des Stuhls. Leinsamen zeigen übrigens eine ähnliche Wirkung und führen somit auch zur Volumenvergrößerung des Stuhlgangs. Dies hat den Vorteil, dass so die Darmmuskulatur angeregt wird2.),4.),8.).
Wasser marsch
Noch mehr als sonst gilt es bei Verstopfung, möglichst viel Flüssigkeit aufzunehmen. Auf diese Weise kann der Stuhl aufgeweicht werden, woraufhin er leichter durch den Darm gleitet. Besonders bei der Aufnahme von Ballaststoffen ist die ausreichende Trinkmenge wichtig, um das Quellvermögen optimal auszunutzen. Dabei darf die tägliche Flüssigkeitszufuhr gern zwischen mindestens 1,5 bis 3 Liter pro Tag betragen11.).
Bewegung wirkt Wunder
Ob Spaziergang oder Sporteinheit: Wer sich bewegt, kurbelt aktiv seine Verdauung an. Besonders zu empfehlen sind hierbei Ausdauersportarten wie Walken, Laufen oder Schwimmen4.). Zusätzlicher Pluspunkt: Von der Bewegung an der frischen Luft profitiert auch die Psyche – so können reizdarmbedingte Verstopfungen gleicht doppelt bekämpft werden.
Zucker und Zuckeraustauschstoffe
Getrocknete Früchte können mit ihrer hohen Konzentration an Ballaststoffen die Verdauung effektiv ankurbeln. Vor allem Trockenpflaumen gelten als DAS Hausmittel bei Verstopfung. Grund hierfür ist das enthaltene Sorbit, das im Darm Wasser zieht und den Stuhl somit weicher und damit gleitfähiger macht1.). Ähnlich agiert übrigens auch Milchzucker, der zum Beispiel in Drogerien erhältlich ist4.),8.).
So lassen sich Bauchschmerzen lindern
Sanfte Wärme
Ob warmer Tee, Bettflasche oder Kirschkernkissen – Wärme sorgt erwiesenermaßen für Schmerzlinderung, indem verkrampfte Muskeln entspannen4.),6.). Auch eine warme Dusche oder Wickel können für die wohltuenden Effekte sorgen2.),8.). Vor allem die Kombination aus Wärme und einer entspannten Position beispielsweise liegend auf dem Bett ist dabei besonders förderlich.
Ätherische Öle
Wer unter Bauchschmerzen oder Übelkeit leidet, sollte unbedingt zu Ingwer greifen: Seine ätherischen Öle und Scharfstoffe beruhigen und entspannen4.). Auch Kurkuma und Fenchelsamen sowie Pfefferminze können die Symptome lindern. Pures Pfefferminzöl zeigte in Studien teilweise krampflösende Eigenschaften bei reizdarmbedingten Bauchschmerzen4.),8.).
Wohltuende Bauchmassagen
Eine sanfte Massage kann dazu beitragen, Verspannungen zu lösen und somit Schmerzen zu reduzieren. Dabei wird empfohlen, die Bewegungen stets im Uhrzeigersinn auszuführen4.),8.). Die Anleitungen reichen dabei von langsamen, streichenden, hin zu kreisenden Bewegungen12.). Besonders wichtig: Für eine wirksame Linderung bedarf es auch hier der nötigen Ruhe und Entspannung.
Pflanzliche Arzneimittel bei Durchfall, Krämpfen & Blähungen
Mit dem Kombinations-Arzneimittel MYRRHINIL-INTEST® aus Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle lassen sich gleich drei relevante Beschwerden - Durchfall, Krämpfe und Blähungen - wie sie beim Reizdarmsyndrom häufig vorkommen, behandeln. Zudem konnte in Laboruntersuchungen gezeigt werden, dass Myrrhe und Kaffeekohle die Darmbarriere stabilisieren und so langfristig die Symptome gelindert werden können.
Mehr Informationen finden Sie unter www.myrrhinil.de
Wissen zum Mitnehmen
Das Reizdarmsyndrom mit seiner Vielzahl von Symptomen kann für Betroffene sehr belastend sein. Allerdings lassen sich akute Beschwerden gut mit verschiedenen Hausmitteln bekämpfen. Ihre Wirkung ist jedoch nicht immer erwiesen. Bei länger andauernden Beschwerden wenden Sie sich bitte an eine fachkundige Person (Arzt, Apotheker, Heilpraktiker...) und lassen sich beraten.
Blähungen lassen sich dennoch gut mit Bitterstoffen lindern. Ebenso kann ausreichende Bewegung – insbesondere nach dem Essen – vorbeugend wirken. Viele Menschen berichten von positiven Erfahrungen, nachdem sie auf FODMAPS, sogenannte kurzkettige, fermentierbare Kohlenhydrate, verzichteten, die ansonsten im Dickdarm unter Gasbildung abgebaut werden.
Bei Durchfällen tragen hingegen Gerbstoffe aus getrockneten Heidelbeeren oder schwarzem Tee sowie die Anwendung von toxinbindender Heilerde positiv zur Beschwerdelinderung bei. Das in Äpfeln, Bananen und Karotten enthaltene Pektin kann Durchfälle ebenso lindern: Der Ballaststoff quillt im Darm auf, bindet dabei Wasser und dickt so den Stuhl ein.
Auch Verstopfungen können mithilfe von Ballaststoffen behandelt werden: Die quellende Wirkung sorgt hier für eine Auflockerung und gleichzeitige Volumenvergrößerung des Stuhls. Voraussetzung hierfür ist ausreichend Wasser. Die Trinkmenge darf bei Verstopfung auf bis zu drei Liter pro Tag erhöht werden. Bei akuten Beschwerden können auch Milchzucker und Zuckeraustauschstoffe verzehrt werden, die Wasser in den Darm ziehen und so den Stuhl aufweichen.
Bauchschmerzen lassen sich meist gut mit einer Kombination aus Wärme und ätherischen Ölen beispielsweise aus Fenchel, Pfefferminze oder Ingwer lindern. Dabei sorgen sowohl Kirschkernkissen als auch warme Bäder und Wickel für den krampflösenden Effekt. Wer die Wirkung verstärken möchte, setzt zusätzlich auf sanfte Bauchmassagen und natürlich viel Ruhe und Entspannung.
Mit der Kombination aus Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle lassen sich gleich drei Symptome lindern: Durchfall, Krämpfe und Blähungen.
Weitere Informationen und Tipps zu Magen-Darm-Störungen finden Sie auch im Ratgeber unseres Kooperationspartners Myrrhinil-Intest®.
QUELLEN:
- https://utopia.de/ratgeber/reizdarm-symptome-reizdarmsyndrom-ernaehrung/
- https://www.digestio.de/de/magen-und-darm/reizdarm/reizdarm-bekaempfen-hausmittel
- https://www.gesundheitsinformation.de/was-hilft-bei-reizdarm-und-was-nicht.html
- https://reizdarm.net/reizdarm/reizdarm-hausmittel/
- https://praxistipps.focus.de/was-hilft-gegen-reizdarm-die-besten-hausmittel-und-tipps_100976
- https://www.ratgeber-darmgesundheit.de/darmerkrankungen/reizdarm/behandlung/hausmittel/
- https://www.stern.de/gesundheit/reizdarm---was-hilft--diese-mittel-empfiehlt-stiftung-warentest-31424496.html
- https://www.reizdarmtherapie.net/reizdarm-hausmittel/
- https://utopia.de/ratgeber/fodmap-rezepte-reizdarm-rezepte/
- https://www.netdoktor.de/medikamente/heilerde/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5467063/
- https://netdoktor.de/therapien/bauchmassage/
- https://myrrhinil.de/
MYRRHINIL-INTEST®
Anwendungsgebiete: Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung bei Magen-Darm-Störungen mit unspezifischem Durchfall, begleitet von leichten Krämpfen und Blähungen ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung. Enthält Glucose und Sucrose (Zucker). Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Stand 08/20