Ungewöhnlich, aber lecker: süße Kuchen mit Gemüse
Es klingt erst einmal eher schräg: Schokoladenkuchen mit Sauerkraut oder Brownies mit Roter Bete. Aber Sie werden es sicher nicht bereuen, wenn Sie Kuchen mit Gemüse testen! Das Gebäck wird nicht nur gesünder, sondern auch besonders saftig und aromatisch.
Als ich das erste Mal von einem Schokoladenkuchen mit Sauerkraut im Teig gehört habe, hat es mich ehrlich gesagt ziemlich geschüttelt. So richtig vorstellen kann man sich diese ungewöhnliche Kombination eigentlich nicht. Andererseits gibt es beim Kochen ja auch pikante Rezepte, in denen Süßes eine Rolle spielt – etwa Schweinefilet mit Schokoladensoße oder Hühnchen mit Orange. Und Rüblikuchen mit geraspelten Möhren ist trotz – oder gerade wegen des Gemüses im Teig – unheimlich lecker. Also entschied ich mich vor einiger Zeit, doch mal etwas Neues zu wagen, und mit unterschiedlichstem Gemüse zu backen. Es lohnt sich!
Einen Sauerkraut-Schokokuchen habe ich zugegebenermaßen immer noch nicht probiert. Aber mit anderen Gemüsesorten backe ich inzwischen gerne. Ein Grund dafür ist auch, dass das Gebäck gesünder wird. Gemüse sorgt, als teilweiser oder kompletter Ersatz für Butter oder Öl, für einen besonders saftigen Teig. Kuchen wird fettärmer, kalorienärmer und vitaminreicher, ohne dass der Geschmack leidet. Manchmal lässt sich je nach Gemüseart zudem etwas Zucker sparen. Allerdings kann man Fett und Zucker natürlich nicht in jedem beliebigen Rezept durch Pastinake und Co. ersetzen. Die Gemüsesorten müssen bewusst ausgewählt werden. Das Backrezept – vor allem die Teigart – muss geeignet sein; einen Mürbteig etwa würde ich nicht mit Gemüse herstellen. Die Backtemperatur und -dauer müssen stimmen. Und man muss bereit sein, ein bisschen zu experimentieren; eine hundertprozentige Gelinggarantie wie bei einem einfachen Standard-Rührteig gibt es meiner Erfahrung nach nämlich nicht.
Trotzdem kann ich Sie nur ermutigen, mal neue Wege zu gehen. Möhren, Kürbis, Süßkartoffeln und Pastinaken beispielsweise sind vergleichsweise mild und schmecken ohnehin leicht süßlich. Sie eignen sich also gut für den Einstieg. Fangen Sie am besten mit einem Rührteig an, dem Sie etwas Gemüse beigeben. Karotten sollten frisch und saftig sein und fein geraspelt werden. Süßkartoffeln kann man ebenfalls reiben oder aber wie Kürbis zunächst kochen und dann pürieren. Auberginen und Zucchini schmecken roh recht fade, sorgen gebacken im Kuchen aber für ein feines Aroma und eine tolle Textur, auch wenn sonst kaum Fett in den Teig kommt.
Man kann beide Gemüseorten entweder geraspelt in den Teig geben oder zunächst mit etwas Öl im Ofen backen, bis sie weich sind. Rote Bete färbt Gebäck nicht nur wunderbar dunkelrot (Achtung bei der Verarbeitung, auch Hände und Kleidung werden schnell rot!), sondern macht es auch richtig schön saftig. Besonders in Kombination mit Schokolade ein echtes Geschmackserlebnis!
In meinem nächsten Blogbeitrag werde ich Ihnen ein Rezept für fettarme Zucchini-Schoko-Muffins verraten. Bis dahin: Lassen Sie Ihrer Fantasie einfach mal freien Lauf. Viel Spaß beim Backen mit Gemüse!
Kathrin Runge
www.backenmachtgluecklich.de