Margarine
Im Kuchen, aufs Brot oder zum Andünsten – Margarine wird gerne als Butteralternative verwendet. Was in ihr steckt und ob sie anstelle der tierischen Variante tatsächlich punktet, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
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Das sollten Sie über Margarine wissen
- Herkunft
- Saison
- Geschmack
- Sorten von Margarine
- Wie gesund ist eigentlich Margarine?
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Einkaufs- und Küchentipps
- Einkauf
- Lagerung
- Zubereitungstipps für Margarine
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FAQ – die häufigsten Fragen
- Wann wird Margarine flüssig?
- Ob und wie kann man Margarine einfrieren?
Das sollten Sie über Margarine wissen
Margarine gilt als die Butteralternative schlechthin. Doch ihre ernährungsphysiologische Bedeutung in Hinblick auf den Gesundheitswert ist immer noch umstritten. Damit die flüssigen Fette, wie Raps- oder Sonnenblumenöl an Festigkeit gewinnen und somit streichfähig sind, müssen bei der Herstellung die ungesättigten in gesättigte Fettsäuren umgewandelt werden. Hierbei entstehen normalerweise Transfettsäuren, die eine schädliche Wirkung verursachen können. Doch durch veränderte Herstellungsverfahren, indem die Beschaffenheit der Öle durch das sogenannte Umestern verändert wird, kann die Entstehung des unbeliebten Nebenprodukts vermieden werden.
So enthält Margarine je nach Sorte rund 60 bis 70 Prozent ungesättigte Fettsäuren sowie Omega-3-Fettsäuren und zugesetzte Vitamine. Entscheidend hierbei ist jedoch die Sorte der Margarine, die jeweils unterschiedliche Inhaltsstoffe aufweist.
Der Name ist übrigens auf das griechische Wort „Margon“ zurückzuführen und bedeutet „Perle“, was mit der damals noch weißen Farbe in Verbindung gebracht wurde. In der heutigen Produktion wird Beta-Carotin hinzugefügt, weshalb eine gelbliche Farbe entsteht.
Herkunft
Die Erfindung von Margarine ist auf das Ende des 19. Jahrhunderts, genauer genommen auf das Jahr 1869 datiert. Der Chemiker Hippolyte Mège-Mouriès sollte im Auftrag von Napoleon III. eine Alternative zu Butter kreieren, um vor allem die Versorgung seiner Soldaten preisgünstiger gestalten zu können. Daher stammt auch der Name „Kunstbutter“. Die erste Margarine-Erfindung bestand zunächst aus Milch, Wasser, Nierenfett und Lab. Noch im selben Jahr wurde die Butteralternative auch in Deutschland industriell produziert und viele weitere Hersteller versuchten ihr Glück.
Bis heute ist Margarine, auch weil sie günstiger ist als Butter, stets beliebt und wird sowohl in der Industrie als auch im Privathaushalt eingesetzt.
Saison
Margarine ist das ganze Jahr im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich.
Geschmack
Im Vergleich zu Butter, die eher sahnig und mild schmeckt, wird Margarine eher als ölig wahrgenommen. Doch der Geschmack von Margarine hängt maßgeblich von dem verwendeten Fett ab. Meistens werden hierfür pflanzliche Öle, wie Sonnenblumen-, Raps- Baumwollsaat-, Erdnuss-, Sojabohnen oder Maisöl eingesetzt, welche wiederum jeweils einen anderen Geschmack hervorrufen. Am meisten bekannt ist jedoch Margarine aus Sonnenblumen- und Rapsöl. Je nach persönlichen Vorlieben können Sie hier verschiedene Varianten ausprobieren.
Sorten von Margarine
Haushaltsmargarine: Diese ist wohl die Variante mit dem geringsten Anteil an ungesättigten Fettsäuren, da hier eine Mischung aus pflanzlichen und tierischen Fetten enthalten ist, um eine Anwendung für höhere Temperaturen zu gewährleisten. Somit ist die Haushaltsmargarine vor allem zum Braten, Kochen und Backen geeignet.
- Pflanzenmargarine: Hier muss der Anteil pflanzlicher Fette von mindestens 97 Prozent gegeben sein, damit eine Margarine so betitelt werden darf. Ist nur ein Fett enthalten, so wird das Fett nach diesem, beispielsweise als Sonnenblumenmargarine bezeichnet. In dieser Sorte befinden sich reichlich ungesättigte Fettsäuren.
- Reformmargarine: Bei dieser Variante handelt es sich um ein Erzeugnis ohne gehärteten (tierische) Fette. Anstatt dessen werden Kokos- oder Palmfett verwendet, um die Streichfähigkeit zu erhalten. Auch hier sind besonders viele ungesättigte Fettsäuren zu finden.
- Diätmargarine: Vor allem aus ernährungsphysiologischen und gesundheitlichen Zwecken entwickelt: Diätmargarine muss mindestens 40 Prozent ungesättigte Fettsäuren beinhalten. Sind mehr als 50 Prozent mehrfach ungesättigter Fettsäuren vorhanden, so darf eine blutfettsenkende Wirkung deklariert werden. Zu Diätmargarine zählt beispielsweise auch Halbfettmargarine, die einen maximalen Fettgehalt von 41 Prozent aufweist.
Wie gesund ist eigentlich Margarine?
Prinzipiell kann gesagt werden, dass Margarine aufgrund des höheren Anteils an ungesättigten Fettsäuren gesünder ist als Butter. Diese weist nämlich eine Vielzahl gesättigter Fettsäuren auf, die nachgewiesen gesundheitsschädigend sind. So konnten Wissenschaftler im Rahmen einer Studie beispielsweise herausfinden, dass gesättigte Fettsäuren eine negative Auswirkung auf unsere Haut haben (1). Der Anteil dieser Fettsäuren ist in den meisten Margarinesorten sehr gering.
Zudem enthält Margarine in kleineren Mengen verschiedene Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin K, Folsäure, Calcium und Magnesium. Außerdem sind in einigen Sorten eine Vielzahl an Omega-3-Fettsäuren zu finden. Vor allem wenn Raps-, Soja- oder Walnussöl in der Butteralternative verarbeitet ist. Omega-3-Fettsäuren zählen zu den lebensnotwendigen Fettsäuren, die unser Körper nicht selbstständig herstellen kann. Vor allem für die Durchlässigkeit der Zellmembran und die Gesundheit unseres Herzens sind Omega-3-Fettsäuren verantwortlich. Sie verbessern unter vielen anderen positiven Eigenschaften beispielsweise unsere Durchblutung.
Margarine sollte trotzdem aufgrund des hohen Fettgehalts nicht im Übermaß verzehrt werden. Außerdem wird die Butteralternative künstlich hergestellt und ist kein Naturprodukt.
In der nachfolgenden Tabelle finden Sie die Nährwerte für 100 Gramm Margarine (2):
NÄHRWERTE VON MARGARINE PRO 100 GRAMM | |
---|---|
Kalorien | 709 kcal |
Eiweiß | 0,20 g |
Fett | 80 g |
Kohlenhydrate | 0,4 g |
Ballaststoffe | 0,00 g |
Einkaufs- und Küchentipps
Einkauf
Aufgrund der großen Sortenvielfalt von Margarine gilt es beim Einkauf ein paar grundlegende Dinge zu beachten. Natürlich spielt hier eine große Rolle, was Ihnen persönlich wichtig ist.
Aufgrund des vielfältigen Angebots empfiehlt sich beim Einkauf genau auf die Zutatenliste zu achten, je nachdem, ob Ihnen der Gesundheitswert oder der jeweilige Einsatz der Margarine wichtig ist. Denn alle Sorten mit hohem Anteil an ungesättigten Fettsäuren können keinen hohen Temperaturen ausgesetzt werden, da diese nicht hitzebeständig sind.
Lagerung
Durch die Lagerung im Kühlschrank wird die Haltbarkeit von Margarine deutlich verlängert. Ungeöffnet ist sie bis zum deklarierten Mindesthaltbarkeitsdatum (MDH) haltbar – in der Regel zwischen zwei und drei Monate. Doch auch nach Ablauf des MHDs hält sich Margarine oft länger. Einfach riechen und anschließend probieren. Der Geruch von ranzig gewordenem Fett steigt nämlich sofort in die Nase. Geöffnet sollte sie innerhalb eines Monats verbraucht werden.
Zubereitungstipps für Margarine
Wenn Sie vorhaben, das Fett hohen Temperaturen auszusetzen, so achten Sie beim Einkauf auf einen niedrigen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Zum Kochen, Braten und Backen ist insbesondere Haushaltsmargarine geeignet.
Vor allem für die vegane Ernährung ist Pflanzenmargarine gut geeignet – insbesondere für Kuchen und Gebäck. Bei den meisten Rezepten lässt sich Butter ganz einfach durch Pflanzenmargarine ersetzen. Auch der leicht ölige Geschmack eignet sich hervorragend zum Dünsten und Braten.
Aber auch als Klassiker aufs Brot bietet Margarine einen leckeren Geschmack. Hierfür können Sie diese direkt aus dem Kühlschrank verwenden und erhalten trotzdem die gewünschte Streichfähigkeit. Besonders lecker ist Margarine in Kombination mit Käse und Gemüse.
FAQ – die häufigsten Fragen
Wann wird Margarine flüssig?
Margarine hat einen ähnlichen Schmelzpunkt wie Butter und wird bei etwa 25 bis 35 Grad flüssig. Dieser ist maßgeblich abhängig vom Anteil gesättigter und ungesättigter Fettsäuren. Je mehr gesättigte Fettsäuren enthalten sind, desto höher ist der Schmelzpunkt.
Ob und wie kann man Margarine einfrieren?
Margarine eignet sich hervorragend zum Einfrieren und ist somit etwa neun Monate haltbar. Sie kann entweder in der Originalverpackung oder in einem gefriergeeigneten Gefäß (Plastikdose) eingefroren werden.