Bier
Man muss kein Bayer sein, um Bier zu mögen. Aber was ist da eigentlich drin? Und kann man Bier mit gutem Gewissen genießen? Das und vieles mehr verraten wir Ihnen hier.
Inhaltsverzeichnis
-
Das sollten Sie über Bier wissen
- Herkunft
- Saison
- Geschmack
- Unsere liebsten Bier-Rezepte
- Wie gesund ist eigentlich Bier?
-
Einkaufs- und Küchentipps für Bier
- Einkauf
- Lagerung
- Vorbereitung
- Zubereitungstipps für Bier
- Wissen zum Mitnehmen
Das sollten Sie über Bier wissen
Manche Dinge sind so gut, dass man sie kaum besser machen kann, und Bier gehört definitiv dazu. Deswegen gilt bis heute in Deutschland das Reinheitsgebot, das vor immerhin mehr als 500 Jahren für Bier erlassen wurde – natürlich von einem Bayern, und zwar dem Herzog Wilhelm IV in Ingolstadt. Ihm verdanken wir, dass man Bier bis heute zurecht als eines der reinsten und natürlichsten Produkte überhaupt bezeichnen kann. Der herzogliche Bier-Fan verfügte seinerzeit, dass beim Brauen von Bier ausschließlich Hopfen, Malz, Wasser und Hefe verwendet werden dürfen (=absolutes Reinheitsgebot). Das war 1516 und gilt uneingeschränkt bis auf den heutigen Tag. Im bei uns geltenden "Vorläufigen Biergesetz" ist außerdem festgelegt, dass sich nur Bier nennen darf, was durch die natürliche Gärung dieser Zutaten entsteht.
Ob es dabei um helles oder dunkles Bier, um Pilsener oder um Starkbier, um bayerisches oder norddeutsches, um alkoholhaltiges oder alkoholfreies Bier geht: All das spielt keine Rolle, denn was in Deutschland als Bier verkauft wird, muss den einfachen und strengen Geboten des Herzogs entsprechen – sonst darf es nach dem Gesetzt den Namen "Bier" nicht tragen.
Auch die Herstellung läuft im Grunde noch immer so wie vor Jahrhunderten, wenn auch inzwischen vollautomatisch und industrialisiert: Das Gemisch aus den vorgeschriebenen beziehungsweise zugelassenen Zutaten gärt rund eine Woche; dabei wandelt die Hefe den aus Gerste und/oder Weizen gewonnenen Malzzucker in Alkohol und Kohlensäure um. Natürlich verwendet man zum Brauen nicht die Hefe, die wir zum Backen nehmen; stattdessen kommen sogenannte Reinzucht- oder Bierhefen zum Einsatz.
Herkunft
Herzog Wilhelm hin, Reinheitsgebot her: Die Bayern haben das Bier keineswegs erfunden, ebensowenig die Deutschen allgemein. Tatsächlich braute man schon im Altertum in Ägypten Bier, wo man es unter anderem den Arbeitssklaven beim Pyramidenbau zwangsweise verordnete. Auch im antiken Griechenland war Bier ein gängiges Getränk: Während feinere Leute sich an Wein berauschten, gab es für die Armen Bier.
Saison
Eine eigentliche Saison gibt es nicht für Bier.
Geschmack
Je nach Sorte schmeckt helles Bier leicht bis deutlich herb und bitter, während dunkles Bier immer eine gewisse, manchmal auch ausgeprägte Süße mitbringt.
Unsere liebsten Bier-Rezepte
Hier gelangen Sie zu allen Bier-Rezepten.
Wie gesund ist eigentlich Bier?
Sicher, Bier ist ein naturbelassenes Getränk und besteht zu 90 Prozent aus Wasser, aber Alkohol enthält es eben auch, und gar nicht wenig. Je nach Sorte sind es durchschnittlich zwischen 2,6 und gut 5 Prozent. Starkbiere können bis zu 10 Prozent enthalten. Selbst alkoholfreies Bier ist oft nicht wirklich alkoholfrei. Bis zu 0,5 Prozent können drin stecken. Nun ist ein Glas Bier als Feierabendgenuss normalerweise für gesunde Erwachsene kein Problem, es darf auch ein großes sein: Ein halber Liter Bier pro Tag liefert etwa 20 Gramm Alkohol, das gilt nicht als gesundheitsgefährdend.
Ein so mäßiger Bier-Konsum kann im Gegenteil sogar gesundheitliche Vorteile haben. Bier ist verhältnismäßig kalorienarm und enthält (außer Alkohol) keine Risikostoffe, dafür aber recht beachtliche Portion B-Vitamine und die wichtigen Mineralstoffe Kalium, Magnesium und Fluor. Durch die Flüssigkeitsmenge "spülen" mäßige Biertrinker die Nieren und entlasten sie damit. Bier wirkt durch den Hopfengehalt außerdem leicht beruhigend; die im Hopfen enthaltenen Bitterstoffe fördern die Funktion der Galle. Dass Bier auch die Stimmung positiv beeinflussen kann, ist übrigens keineswegs Einbildung: Eine Studie hat gezeigt, dass dafür unter anderem der im Bier enthaltene Stoff Hordenin verantwortlich ist, der das sogenannte Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert (1).
Darüber hinhaus enthält Bier wertvolle Polyphenole, das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die vom Hopfen stammen, wie vor allem Kaempferol, Quercetin, Tyrosyl, Ferulasäure sowie Humulone und Lupulone, die dem Bier den typischen bitteren Geschmack verleihen. Studien zufolge können diese Stoffe unter anderem für eine gesunde Haut sorgen und möglicherweise sogar Hautkrebs vorbeugen (2).
Andererseits ergab ein Forschungsprojekt in Neuseeland, dass Bier zu den Getränken gehört, die den Harnsäurespiegel am meisten nach oben treiben und darum für Menschen mit Gicht absolut nicht empfehlenswert sind (3).
Völlig einig sind sich außerdem Wissenschaftler und Mediziner aus aller Welt darüber: Bei Bier macht die Dosis das Gift. Das schon erwähnte eine Glas geht in der Regel in Ordnung, bei mehr wird es aber schnell kritisch. Auf Dauer erhöht sich bei mehr als 150 Gramm Alkohol pro Woche das Sterberisiko, und zwar drastisch, wie ein Forscherteam der Universität Cambridge herausgefunden hat (4). Auf Gläser umgerechnet entspricht diese Menge ungefähr 1/2 Liter Bier pro Tag.
Jedes Glas mehr kann aber bei regelmäßigem Bier-Konsum auch deshalb schädlich sein, weil es Alkoholabhängigkeit fördert. Dass Alkoholkranke sowieso komplett auf Bier verzichten sollten, versteht sich von selbst. Ob Betroffene alkoholfreies Bier trinken sollten, ist umstritten, weil immer die Gefahr besteht, dass es "triggert": Gerade für starke ehemalige Biertrinker kann alkoholfreies Bier die Hemmschwelle senken, doch wieder zu "echtem" Bier zu greifen.
Nährwerte von Bier pro 100 Gramm (im Durchschnitt) | |
---|---|
Kalorien | 42 |
Eiweiß | 0,5 g |
Fett | 0 g |
Kohlenhydrate | 3,1 g |
Ballaststoffe | 0 g |
Einkaufs- und Küchentipps für Bier
Einkauf
Beim Einkauf von Bier kann man kaum etwas falsch machen, die meisten Bierfans haben sowieso ihre mehr oder weniger feste Lieblingssorte.
Lagerung
In der Regel bleibt der Inhalt verschlossener Bierflaschen oder -dosen Jahre lang genießbar, selbst wenn man sie nicht kühlt. Bei einigen Sorten kann das Lagern im Liegen besser sein, also im Zweifelsfall kurz aufs Etikett schauen.
Vorbereitung
Bier rechtzeitig vor dem Genuss kühl stellen - mehr Vorbereitung braucht es nicht.
Zubereitungstipps für Bier
Natürlich ist Bier ein Getränk und zudem ein Genuss-, kein Lebensmittel. Trotzdem kann man es durchaus auch in der Küche einsetzen, zum Beispiel für Grillmarinaden, Ausback- oder Pfannkuchenteig, Soßen und Suppen.
Wissen zum Mitnehmen
In Bier stecken ein paar interessante Inhaltsstoffe. Trotzdem kommt es entscheidend auf die Menge an: 1 Glas gilt bei gesunden, nicht alkoholabhängigen Menschen als durchaus gesund, mehr kann auf Dauer aber schaden.